Messianische Juden in Deutschland
von Stefanie Pfister

Messianische Juden glauben an Jesus als den Messias Israels. Sie haben sich seit 1995 als feste Bewegung im gesamtdeutschen Raum etabliert und treffen sich in knapp 40 Gemeinden und Gruppen mit etwa 1000 regelmäßigen Besuchern, sodass der renommierte Experte für den jüdisch-christlichen Dialog H. H. Henrix im Jahr 2007 von einer „überraschenden Wirklichkeit des gegenwärtigen messianischen Judentums“ spricht.

Historische Spuren

Die ersten Christen in der Jerusalemer Urgemeinde glaubten, dass Jesus der verheißene Messias Israels war. Sie taten dies als innerjüdische Gruppe und lebten weiter im jüdisch-religiösen Kontext. Mit der Aufnahme der Heidenchristen entstand eine gemischte Gemeinde. Verschiedene Faktoren, wie die Aufnahme der (unbeschnittenen) Heidenchristen, neue religiöse Riten, die Distanz der Judenchristen von den jüdischen Freiheitskämpfen und andere, führten zu Trennungsprozessen zwischen den Judenchristen und der jüdischen Gemeinschaft.

Da sich die heidenchristliche Kirche ab dem frühen 2. Jahrhundert aufgrund der aufkommenden Substitutionstheologie selbst als das wahre Israel betrachtete, verwehrte sie es den judenchristlichen Mitgliedern, weiter an ihrem jüdischen Erbe festzuhalten. Das führte dazu, dass die Judenchristen als eigenständige Gruppierung „verschwanden“. Dennoch konnten sie bis ins 5. Jahrhundert und in einigen Kirchen sogar darüber hinaus religiöse „Spuren“ wie Bräuche oder Symbole hinterlassen.

In den späteren Jahrhunderten zwang die heidenchristliche Kirche Juden zur Taufe, Juden erlitten Verfolgungen und Pogrome und somit gab es lange keine judenchristliche Bewegung mehr.

Puritaner und die Pietisten im 17. und 18. Jahrhundert interessierten sich besonders für das Judentum und suchten das Gespräch mit Juden. Die Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts belebten wiederum die pietistische Frömmigkeit und es entstanden die Pfingst-, die charismatische und die evangelikale Bewegung. Des Weiteren förderte die Erweckungsbewegung das Entstehen judenmissionarischer Werke, wodurch erstmals wieder seit Jahrhunderten Juden freiwillig den Glauben an Jesus als den Messias Israels annahmen, dabei aber in die jeweiligen Kirchen aufgenommen wurden und dort verblieben.

Manche judenchristlichen Gruppierungen waren nur von kurzer Dauer. Erst im 19. und 20. Jahrhundert schlossen sich die an Jesus Christus glaubenden Juden, die sich nun „Hebräische Christen“ nannten, zu Verbindungen zusammen. Die bedeutendsten Allianzen waren 1865 die „Hebrew Christian Union“ (HCU), 1915 die „Hebrew Christian Alliance of America“ (HCAA).

Die HCAA wurde später Teil der 1925 „International Hebrew Christian Alliance“ (IHCA), deren erster Vorsitzender Leon Levinson war. Das internationale Netzwerk vereinigte erstmals die bis dahin gegründeten nationalen Allianzen der Länder in Europa und Amerika, wobei 12 Allianzen bei der Gründung Mitglied wurden.

Innerhalb der hebräisch-christlichen Bewegung trafen sich zu Beginn der 1970er Jahre einzelne Gruppen, die viele jüdische Elemente in ihre Gottesdienstformen integrierten. Angeregt durch die amerikanischen, evangelikal-charismatischen Aufbruchsbewegungen und ein neues jüdisches Identitätsbewusstsein entstand 1975 auf einer hebräisch-christlichen Konferenz in Amerika die Bewegung messianischer Juden. Fortan nennen sich die Allianzen messianisch-jüdische Allianzen und betonen dabei insbesondere die Gemeinschaft in einem messianisch-jüdischen Gottesdienst.

Messianische Juden weltweit

Mittlerweile hat sich messianisches Judentum weltweit verbreitet, wobei sich stark divergierende Schätzungen auf 50.000 bis 332.000 messianische Juden in 165-400 Gemeinden belaufen.

In den Vereinigten Staaten lebt die größte Anzahl messianischer Juden, die auf etwa 40.000 bis 60.000 geschätzt wird. Die Gottesdienstformen amerikanischer messianischer Gemeinden enthalten viele jüdische Elemente, obwohl über die Hälfte der Besucher Nichtjuden sind. Für Israel geben B. Skjøtt und K. Kjær-Hansen 1999 eine Gesamtheit von knapp 5000 messianischen Juden an. Das messianische Judentum in Israel ist durch eine außerordentliche sprachliche und kulturelle Vielfalt gekennzeichnet, und messianische Juden müssen ihre jüdische Identität weniger rechtfertigen, da ihnen diese weniger abgesprochen wird.

Die messianisch-jüdische Bewegung in den GUS-Staaten ist noch sehr jung, da sie durch die Evangelisation verschiedener evangelikaler Werke nach dem Zusammenbruch des Kommunismus entstanden ist. Die Theologie der Gemeinden wird in Israel, in den USA und in den GUS-Staaten meist als evangelikal bezeichnet.

Messianische Juden in Deutschland

In Deutschland führte der Zweite Weltkrieg zu einem kompletten Abbruch nicht nur jüdischen Lebens, sondern auch der judenchristlichen Bewegung, sodass es bis Mitte der 1990er Jahre keine hebräisch-christliche bzw. messianisch-jüdische Bewegung in Deutschland gab. Ohne die Einwanderung russischer Juden aus der ehemaligen Sowjetunion ihm Rahmen des Kontingentflüchtlingsgesetzes wäre es weder zu einer Wiederbelebung jüdischer Gemeinden in Deutschland noch zu der Entwicklung einer aktiven messianisch-jüdischen Bewegung gekommen.

Nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sind zwischen 1993 und 2006 insgesamt 198.189 jüdische Zuwanderer (mit Aufnahmezusagen von 1991 und 1992: max. 226.651; inklusive Familienangehörigen) eingewandert, die von mindestens einem jüdischen Elternteil abstammen. Jüdische Gemeinden in Deutschland erkennen allerdings die patrilineare Weitergabe der jüdischen Identität nicht an, da laut traditionell-halachischer Definition nur die Personen Juden sind, die von einer jüdischen Mutter geboren wurden oder zum Judentum konvertierten. Dadurch wird vielen Zuwanderern die Mitgliedschaft in einer jüdischen Gemeinde erschwert.

Angesichts sprachlicher und kultureller Unterschiede und religiöser Unkenntnis der Zuwanderer stehen die jüdischen Gemeinden bis heute vor enormen Herausforderungen der Integration. Von den Einwanderern sind bis Ende 2006 erst knapp die Hälfte Mitglied in einer jüdischen Gemeinde geworden (99.671 von insgesamt 107.794 Mitgliedern).

Eine Besonderheit in Deutschland stellt das Verhältnis zwischen Juden und Christen dar, welches durch den christlich-jüdischen Dialog geprägt ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekannten das zweite Vatikanische Konzil, die EKD und weitere Kirchen unter anderem ihre Mitschuld am Holocaust, erteilten dem Antisemitismus eine Absage und betonten mit Blick auf Römer 9-11 die bleibende Erwählung Israels. Aus historischen und theologischen Gründen lehnen daher die meisten Kirchen und jüdische Gemeinschaften die Mission an Juden ab.

Evangelikale Christen und an Jesus glaubende Juden unterstützen zwar den Konsens des christlich-jüdischen Dialogs in Bezug auf die Ablehnung von Antisemitismus und Antijudaismus, sie versehen jedoch die bleibende Erwählung Israels mit einer anderen theologischen Bedeutung: Evangelikale Gläubige betonen, dass Gottes Bund mit Israel bestehen bleibe, damit „ganz Israel“ bei der Parusie Jesu errettet werde, indem es an den Messias Jesus glaube. Dies ist ein Grund für die distanzierte Haltung evangelikaler Gläubiger gegenüber der Absage an die Judenmission. Ein anderer Grund ist der Auftrag Jesu, den christlichen Glauben allen Menschen zu verkünden.

Zur Etablierung messianischer Gemeinden in Deutschland kam es durch engagierte messianische Juden, die bereits Anfang der 1990er Jahre durch den Kontakt mit evangelikalen Gläubigen in der Sowjetunion konvertiert waren. Diese Pioniere pflegten zahlreiche Kontakte insbesondere zu den evangelikalen Werken „Beit Sar Shalom Evangeliumsdienst“ (BSSE, gegr. 1996) als dem deutschen Zweig der internationalen „Chosen People Ministries“ (CPM), zur „Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel“ (amzi, seit 1985 in Deutschland) und zum „Evangeliumsdienst für Israel“ (EDI, gegr. 1971), so dass durch gemeinsame missionarische Aktivitäten die ersten Gemeinden entstanden.

Im Jahr 1995 entstand die Gemeinde „Beit Schomer“ in Berlin 1996 entstanden drei Gemeinden: in Esslingen „Schma Israel“ (jetzt Stuttgart-Vaihingen), „Beit Chesed“ in Düsseldorf und „Adonai Zidkenu“ in Hamburg 1998 entstand eine Gemeinde in Berlin, die „Freude am Baum des Lebens“ und eine „messianische Gemeinde“ in Mülheim an der Ruhr. 1999 wurden in Hannover die Gemeinde „Schofar Chesed Jeschua“ und 2000 in München die Bnej Ha Or“, die „Adat Adonai“ Heidelberg und in Stuttgart-Feuerbach die Gemeinde „Adon Jeschua“ gegründet. 2000/2001 wurde die „messianische Versammlung“ in Koblenz übernommen und etwa zu diesem Zeitpunkt entstand die „messianische Gemeinde“ in Bremen. 2001 entstanden drei Gemeinden in Aachen die „messianische Gemeinde“ in Chemnitz, die charismatische Gemeinde „Jajin Chadasch“ und die „messianische jüdische Gemeinde“ in Stuttgart-Feuerbach. 2002 etablierte sich die Gemeinde „Kinder Israels“ in Augsburg, 2003 die Gemeinde „Zion“ in Wuppertal und 2004 die charismatische Gemeinde Kalah Jeschua“ in Köln-Kornweiler. Die Gruppen existieren seit 1998/1999 in Frankfurt, 1999 in Karlsruhe. Seit 2001 gibt es die Gruppe in Essen, seit 2001/2002 eine kleine Gruppe in Chemnitz und in Potsdam und seit 2002 in Wismar. Seit 2003 versammeln sich in Würzburg, Erfurt, und Bad Pyrmont messianische Juden und seit 2004 existiert der „Club“ in Köln. Seit etwa 2004/2005 versammeln sich in Schwerin, Gießen und Köln messianische Juden und seit 2005 gibt es sporadische Treffen in Bamberg. Ebenfalls seit 2005 gibt es die Gruppen in Duisburg und Solingen, 2006 entstand die Gemeinde „Beit Rachamim“ bei Bonn.

Insgesamt sind fünf Gemeinden (Berlin, Düsseldorf, Aachen, München, Heidelberg) und vier Gruppen (Potsdam, Erfurt, Würzburg, Osnabrück) durch Mitarbeiter oder Missionare des BSSE initiiert, unterstützt und dadurch geprägt worden. Der Edi unterstützt zwei Gemeinden (Stuttgart-Vaihingen, Hamburg) und vier messianische Gruppen (Karlsruhe, Schwerin, Chemnitz, bei Bonn). Amzi unterstützt die messianische Gemeinde in Hannover.

Unabhängig von Werken oder Organisationen sind sechs Gemeinden entstanden (Bremen, Augsburg, Mülheim/Ruhr, zweite Gemeinde in Berlin, Stuttgart-Feuerbach: Adon Jeschua und in Koblenz). Des Weiteren gibt es acht unabhängige Gruppen in Frankfurt, Wismar, zwei in Köln, Bad Pyrmont, Gießen, Essen und Freiburg.

Drei weitere Gemeinden sind als charismatisch zu bezeichnen: in Chemnitz, in Köln und eine weitere, die nicht genannt werden möchte. Die Gemeinde in Wuppertal bezeichnet sich als eigenständige Gemeinde innerhalb des Bundes Freier Pfingstgemeinden (BFP).

Mittlerweile gibt es 20 Gemeinden und 19 messianisch-jüdische Gruppen in Deutschland.

Gemeinde und Gottesdienst

Allein schon die hebräischen Namen der Gemeinden, die sich an verschiedene Bibelzitate anlehnen, machen auf sich aufmerksam: So gibt es die Gemeinde „Beit Schomer“ („Haus des Hirten“) in Berlin, „Schma Israel“ („Höre Israel“) in Stuttgart, „Bnej Ha Or“ („Söhne des Lichts“) in München oder „Adat Adonai“ („Gemeinde des Herrn“) in Heidelberg, um nur einige zu nennen.

Die Mitglieder- und Besucherzahlen fallen eher gering aus, sie werden allerdings von Mitgliedern der Bewegung deutlich überschätzt. Zum Zeitpunkt der Untersuchung der Autorin (2004-2005) gibt es in den Gemeinden und Gruppen 914-1042 regelmäßige Besucher, von denen 577-687 (55% bis 75%) tatsächlich messianische Juden sind. Der Anteil der nichtjüdischen Besucher beträgt zwischen 25% bis 45%. Von ihnen sind nur knapp ein Drittel in Deutschland geborene Nichtjuden (27%), mehr als ein Drittel sind eingewanderte russische Nichtjuden (38%) und etwas weniger als ein Drittel sind Eingewanderte „deutsch-russischer Herkunft“, also Spätaussiedler (28%).

Die niedrigste Teilnehmerzahl bei einem messianisch-jüdischen Gottesdienst oder einer Versammlung waren etwa 8-10 Besucher, die höchste war 100-150 Besuchern in Düsseldorf und  Berlin.

Bemerkenswert ist eine äußerst homogene Mitgliederstruktur. So reisten 95% der befragten messianischen Juden aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion ein und auch der Zeitpunkt ihrer Konversion, der von ihnen „Entscheidung für den Glauben/Annahme des Glaubens an Jeschua ha-Maschiach/Jesus als Messias“ genannt wird, erfolgte von der Mehrheit (82%) in den Jahren 1991 bis 2005. Die meisten messianischen Juden schlossen sich zwischen 2001-2005 (59%) einer messianisch-jüdischen Gemeinde an, wobei seit 2001 auch mehr Nichtjuden als Juden zu den Gemeinden hinzu stoßen.

Bei einer messianisch-jüdischen Gottesdienstfeier, die meist an einem Schabbat und in russischer Sprache stattfindet, fallen zunächst die vielen jüdischen Symbole auf wie Menora (siebenarmiger Leuchter), israelische Flagge, Schofar (Widderhorn), Kippa (Kopfbedeckung), Tallit (Gebetsschal) und andere. Auch die Liturgie ist stark jüdisch geprägt: Die Gottesdienstteilnehmer zünden die Schabbatkerzen an, rezitieren das Schema Jisrael (das jüdische Glaubensbekenntnis nach 5Mose 6,4; meist in gekürzter Form), singen hebräische Lieder und halten den Schabbatkiddusch oder begehen die Havdala-Zeremonie (Heiligung des Schabbats bzw. Unterscheidungsritual zum Übergang vom Schabbat zum Wochentag). Ein Mitarbeiter liest aus der Tora und legt sie aus, der Gemeindeleiter spricht den aaronitischen Segen und über die Kinder den Segen „Möge Gott dich wie Ephraim und Manasse bereiten“ oder „Möge Gott dich wie Sarah, Rebekka, Rachel und Lea zubereiten“. Manche Gemeinden rezitieren Gebete aus dem Siddur (jüdisches Gebetbuch), und oft erschallt am Ende des Gottesdienstes der Ausruf „Amen. Baruch atta“ („Amen. Gepriesen seist du!“).

Viele jüdische Rituale eines jüdischen Gottesdienstes fehlen aber auch, wie zum Beispiel das Achtzehnbittengebet (Amida), das Kaddischgebet oder das Lied „Adon Olam“. Andere werden „messianisch-jüdisch“ interpretiert: Im Anzünden der Schabbatkerzen wird ein Hinweis auf Jeschua als das Licht der Welt und den Herrn des Schabbats gesehen und das Rezitieren des Schema‛ Jisrael bezieht auch den Glauben an Jesus als den Messias und Sohn Gottes ein. Die Toraauslegung erfolgt immer in Bezug auf das Neue Testament.

In den messianisch-jüdischen Gemeinden entstehen auch eigene Symbole, Formulierungen oder Rituale: Häufig findet sich das eingeschobene Kurzbekenntnis „Jeschua ha-Maschiach“ in Gebeten, Liedern und Auslegungen wieder. Die angezündete Menora als Symbol erfüllter Messiashoffnungen ist in vielen Gemeinden zu finden. Auch das Symbol des Davidssterns, der mit einer Menora und dem urchristlichem Fischzeichen verbunden ist, ist in den Gemeinden beliebt und drückt den Wunsch nach Einheit von jüdischen und nichtjüdischen an Jesus Glaubenden in der messianisch-jüdischen Gemeinde aus, so wie sie im frühen Urchristentum gesehen wird.

Gemeinsamkeiten mit einem christlich-evangelikalen Gottesdienst sind die offene, direkte, oft vereinfachende Predigtform, die frei formulierten, spontan wirkenden Gebete der Gemeindebesucher, die vielen Lobpreislieder mit eingängigen Melodien, kurzen Texten und vielen Wiederholungen, die persönlichen Kontakte vor und nach dem Gottesdienst sowie die rege Mitgestaltung der Gottesdienste von Gemeindemitgliedern. Auch bei den Glaubensaussagen der Rituale, Lieder, Gebete und Wortauslegungen überwiegen christliche Glaubensinhalte wie der Glauben an die Trinität, der Glauben an Jesus als den Messias Israels oder dessen soteriologische Funktion.

Alle Gemeinden begehen die Feste des Judentums mit großer Ernsthaftigkeit und richten viele Zeremonien wie Hochzeit, Bar Mizwa, Bat Mizwa (Feier zur Religionsmündigkeit) etc. nach jüdischer Tradition aus. Besonders interessant ist die Feier des Pessachfestes: Messianische Juden folgen zwar einer jüdischen Pessach-Haggada und übernehmen viele biblisch-jüdische Gedanken wie Opferung und Auslösung, verbinden diese aber mit messianisch-jüdischem Glauben: Bei der Pessachfeier gilt Jesus als das Lamm, das die Menschen von der Sünde befreien kann und das Mazzabrot (Afikoman), welches bei einer jüdischen Zeremonie geteilt, dann versteckt und später wieder gefunden wird, ist hier ein Hinweis auf Jesu Tod am Kreuz (Teilung), sein Begräbnis (Versteck) und seine Auferstehung (wieder gefundener Afikoman).

Viele Gemeinden begehen mit der Einnahme des Afikomans und des dritten Becher Pessachweines das Abendmahl, da Jesus während des Pessachmahles die entsprechenden Einsetzungsworte gesprochen habe. Indem sie das Abendmahl in die Pessachfeier integrieren, verbinden messianische Juden den Ritus des jüdischen Festes mit der Einsetzung des Neuen Bundes.

Durch diese Interpretation der jüdischen Feier übernehmen sie einerseits Elemente des rabbinischen Judentums (Ablauf des Sedermahles zu Pessachbeginn), pflegen Gedanken des biblischen Judentums (Opferung, Auslösung) und führen gleichzeitig Elemente der judenchristlichen Bewegung (Herrenmahl, Neuer Bund) weiter.

Insgesamt gibt es drei verschiedene Gemeindeformen, die sich insbesondere durch die Gottesdienstformen unterscheiden lassen: In einigen Gemeinden zeigt sich die Tendenz, mehr christliche Inhalte (Vaterunser, Abendmahl) und Symbole (Kreuz) und weniger jüdische Rituale und Symbole zu verwenden. Bei den meisten Gemeinden werden jedoch viele Symbole aus dem Judentum übernommen, messianisch-jüdisch interpretiert und eigene liturgische Abläufe, Gebete etc. gefunden. Einige andere Gemeinden suchen sogar verstärkt ihre jüdische Identität auszudrücken. Hier werden Gebete aus dem Siddur gesprochen, das Schema‛ Jisrael wird in voller Länge rezitiert, weitere jüdische Liturgieelemente werden übernommen und viele Mitglieder betonen äußerlich ihre jüdische Identität durch das Tragen einer Kippa oder des Tallits.

Messianisch-jüdische Glaubensartikel (MJA)

Auf einer messianisch-jüdischen Konferenz im Jahr 1998 bekannten etwa 100 messianische Juden sowie die Gemeindeleiter Pikman, Swiderski (BSSE), Uschomirski (Edi) und Braker (Amzi) 13 messianisch-jüdische Glaubensartikel:

Wir glauben, dass die Bibel von Gott inspiriert ist. Sie ist sein einzigartiges, unbestreitbares, unteilbares und wahres Wort an alle Menschen. Die Bibel ist eine Sammlung von jüdischen heiligen Schriften, die als Altes und Neues Testament eine untrennbare Einheit bilden.

Wir glauben, dass Gott Einer ist und sich den Menschen als Vater, Sohn (Messias Jeschua) und Heiliger Geist offenbart.

Wir glauben, das Jeschua der verheißene Messias Israels ist, und dass er, von einer Jungfrau geboren, wahrer Gott ist. Wir glauben, dass er ein sündloses Leben führte, viele Zeichen und Wunder tat, als Sündopfer für unsere Schuld starb und von den Toten auferstand. Er ist jetzt bei Gott zur rechten Hand des Vaters und wird bald zurückkehren in Macht und Herrlichkeit.

Wir glauben, dass jeder Mensch aufgrund seiner Sünde dem Gericht Gottes verfallen ist. Rettung aus dem Gericht geschieht in der völligen Wiedergeburt durch den heiligen Geist. Die Wiedergeburt zeigt sich im Glauben an den Messias Jeschua und in der Buße.

Wir glauben, dass der Heilige Geist auch heute wirkt. Er allein bewirkt, dass Menschen zum Glauben kommen und geistlich wachsen.

Wir glauben an die Auferstehung der durch Glauben Gerechtfertigten, an die ewige und selige Gemeinschaft mit Gott und Jeschua und dass alle anderen in ewiger Verurteilung und Qual bleiben.

Wir glauben, dass alle an den Messias Jeschua Gläubigen geistlich in der Familie der Kinder Gottes verbunden sind, unabhängig von Nationalität oder Wohnort.

Wir glauben, dass der Glaube eines Menschen seine Nationalität nicht ändert, und dass Juden, die an Jesus glauben, weiterhin zu Israel, dem auserwählten Volk Gottes gehören.

Wir glauben, dass an Jeschua gläubige Juden als Glieder des Volkes Israel und der geistlichen Familie der Kinder Gottes ihrem biblisch-jüdischen Erbe verpflichtet sind.

Wir unterstützen den biblischen Zionismus, das heißt das Recht für Juden, in Israel zu leben.

Wir glauben, dass messianisches Judentum heute die Fortsetzung des biblischen, rechtmäßigen Judentums ist.

Wir glauben, dass ein richtiges Schriftverständnis und ein darauf gegründetes Leben nur möglich [sind], wenn wir die biblisch jüdischen Wurzeln verstehen. Dadurch können heidnische Einflüsse, die das Christentum 2000 Jahre hindurch geprägt haben, erkannt und ausgesondert werden.

Wir glauben, dass unsere biblische Verpflichtung darin besteht, die Wahrheit von Jeschua allen Menschen zu bringen, den Juden zuerst.

Verbreitet wurden die Glaubensartikel vor allem vom Evangeliumsdienst für Israel (Edi). Insgesamt werden sie von neun Gemeinden und sechs Gruppen direkt oder mit Zusätzen anerkannt. Weitere drei Gemeinden (Berlin, Düsseldorf und Aachen) des BSSE stimmen den Glaubenssätzen neben den Statements ihrer eigenen Organisation („Doctrinal Statements“ der CPM) zu. Drei Gruppen (Essen, Köln, Gießen) stimmen den MJA zu, aber ergänzen sie um die „Statements of Faith“ der Organisation Jews for Jesus. Die Gemeinde in München (BSSE) und die Gruppe in Potsdam geben ausschließlich die Doktrinen der CPM an. Zwei Gemeinden stimmen dem Bekenntnis nicht in allen Punkten zu und möchten daher in Zukunft ein eigenes Glaubensbekenntnis entwickeln.

Zwei weitere Gemeinden haben bereits ein eigenes Glaubensbekenntnis entwickelt: Die Gemeinde Adon Jeschua in Stuttgart-Feuerbach und die Gemeinde Adat Adonai in Heidelberg. In beiden Glaubensbekenntnissen wird die jüdische Identität verstärkt betont.

Laut den MJA betrachten messianische Juden die Hebräische Bibel und das Neue Testament als eine untrennbare Einheit, als von Gott verbal inspiriert und daher als höchste Autorität für Leben und Handeln. Sie bekennen den trinitarischen Glauben, dass Jeschua der verheißene Messias Israels und wahrer Gott ist, und dessen soteriologische Funktion. Messianische Juden glauben die geistliche Verbindung der durch den Glauben an „Messias Jeschua“ Gerechtfertigten.

Bis hier erinnern die Bekenntnisse an evangelikal-christliche Glaubensinhalte, dann folgen jedoch die typischen messianisch-jüdischen Artikel: Messianische Juden betonen neben ihrer Zugehörigkeit zu der Gemeinde aus den Nationen auch ihre bleibende jüdische Identität: „dass Juden, die an Jesus glauben, weiterhin zu Israel, dem auserwählten Volk Gottes gehören“. Sie legen Wert auf ihr „biblisch-jüdisches“ Erbe und dessen Wurzeln, bekennen die Unterstützung des Zionismus und bekennen ihre evangelistische „Verpflichtung“, „die Wahrheit von Jeschua allen Menschen zu bringen, den Juden zuerst .

Konversion zum messianisch-jüdischen Glauben

Das Konversionsereignis nimmt bei messianischen Juden einen hohen Stellenwert ein. So können sie auch meist ausführlich über ihre „Entscheidung“ berichten. Den Kommunismus und den daraus folgenden Atheismus in der ehemaligen Sowjetunion schildern die Konvertiten in aller Regel als alltäglichen Bestandteil ihres Lebens vor der Konversion. Damit begründen sie ihr mangelndes jüdisches Identitätsbewusstsein zu jener Zeit. Der Konversionszeitpunkt wird in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Umbruchsituation und der neuen Lebensphase thematisiert, die mit der Einreise nach Deutschland beginnt.

Jedes Konversionsereignis bleibt individuell. Bemerkenswert ist allerdings der allgemeine Konsens der von mir befragten Personen in Bezug auf  ein „Passiv-aktiv-passiv-aktiv-Konversionsschema“: Die Konvertiten schilderten ein ihnen passiv widerfahrendes „Gotteserlebnis“ oder eine „Erkenntnis der Existenz Gottes“, das sich lange vor ihrer Konversion ereignete. Dann berichten sie, dass sie sich als religiös Suchende betrachten und aktiv nach Gott oder dem Sinn suchen, die Bibel lesen oder Gottesdienste besuchen. Anschließend schildern alle wiederum ein passives Widerfahrnis, das die Konversion auslöste (Eingreifen Gottes, Heilung, plötzliche Erkenntnis, ein außergewöhnliches Ereignis) und mit einer aktiven Lebensübergabe (Gebete, Bekenntnis, Aufnahme des Gesprächs) abschließt und bis in die Gegenwart anhält.

Obwohl 85% der befragten messianischen Juden meiner empirischen Studie angeben, dass ihnen die jüdische Herkunft nach der Konversion „wichtiger“ geworden sei, berichten die Konvertiten von Schwierigkeiten im Umgang mit ihrer jüdischen Identität. Probleme entstünden dort, wo lange vor ihrer Konversion ihre eindeutige Zuordnung zum jüdischen aufgrund ihrer patrilinearen Abstammung infrage gestellt wird, oder wo ihr Glaube an den Messias Jesus mit ihrer jüdischen Identität in Konflikt gerät.

So lassen sich auch hier drei verschiedene „Typen“ messianischer Juden unterscheiden:

Typus A: Hier hat die jüdische Identität eine untergeordnete, ungeklärte bis keine Bedeutung. Die Konvertiten betrachten sich eher als „Christen“ denn als Juden. Ein Beispiel ist Pawel (28 Jahre), der sich patrilinear jüdisch definiert:

„Für mich ist bisschen schwer, weil ich nach jüdischem Gesetz kein Jude bin. Weil meine Mutter Russin ist, noch schlimmer: Sie ist halb Russin, halb Kasachin. Und nur mein Vater ist nach jüdischem Gesetz der Jude […]. Die Juden hier in Deutschland nehmen mich als Juden an, akzeptieren mich, aber ich bin doch bisschen anders […]. Das ist – die Identitätsfrage ist – eine schwere Frage für mich persönlich […]. Bei uns war das ein einfach ein Zeichen im Pass, weil im Pass stand Staatsangehörigkeit und Nationalität. Natürlich war Jude eine Nationalitätsangehörigkeit (NI 7: 13/29-14/16).“

So werde er zwar innerhalb der messianisch-jüdischen Gemeinde als Jude anerkannt. Und er spüre auch die jüdische Abstammung: „Das ist ziemlich stark – die Urgeneration in mir (NI 7: 15/16).“ Dennoch bezeichnet er sich religiös eindeutig als einen Christen, „weil ich glaube an Gott – und ich glaube dass Jeschua der Messias war“ (15/29-30).

Typus B: Der Konvertit fühlt sich durch seinen neuen Glauben einerseits der Gemeinde aus den Nationen zugehörig. Andererseits identifiziert sich der Konvertit mit dem Volk Israel, da er sich als physischer Nachkomme Abrahams betrachtet und weil für ihn der Glaube an Jesus, den jüdischen Messias, unbedingt zum jüdischen auserwählten Volk gehört. Die messianisch-jüdische Gemeinde stellt für diese Konvertiten die optimale Möglichkeit dar, ihr jüdisches Erbe weiter zu pflegen. Der Konvertit betrachtet sich und die anderen messianischen Juden in Bezug auf Römer 9 und 11 daher als den gegenwärtigen „Überrest“ Israels. Doch auch den nicht an Jesus glaubenden Juden wird aufgrund ihrer Erwählung eine Konversion bei der Parusie Jesu zugestanden.

Typus C: Der dritte Typus widmet sich zusätzlich verstärkt der jüdischen Identität. So ist der 72-jährigen Interviewpartnerin Galja ihre Gemeinde nicht „jüdisch genug“. Sie benutzt jüdische Gebetsformen, lernt hebräisch, studiert eingehend die Tora und liest Gebete aus dem Siddur.

Diese Typenbildung spiegelt sich auch in den Selbstbezeichnungen wieder. 10,6% der Befragten bezeichnen sich eher als „Christen“ und 11,4% als „Hebräische Christen“ (A). Die jüdischen Selbstbezeichnungen überwiegen dagegen deutlich mit „messianischer Jude“ (42,3%) oder „jesusgläubiger Jude“ (24,4%) bei den Typenbildungen B und C.

Schlussbemerkungen

Da es sich bei den messianischen Juden keineswegs um eine homogene Bewegung handelt, sondern um verschiedene Gruppen und Gemeinden, deren Mitglieder von Identitätssuche, persönlichen Biographiefragen und dem messianisch-jüdischen Glauben gekennzeichnet sind, ist es schwierig, konkrete Aussagen im Blick auf die Zukunft zu machen.

N. Kalmanowicz, Mitglied des Zentralrats der Juden geht davon aus, dass die messianisch-jüdische Bewegung langfristig keinen Erfolg haben werde. Sprecher der messianisch-jüdischen Bewegung dagegen erwarten eine stetig wachsende Bewegung, die zunehmend deutschsprachig werden wird: „Die russischsprachige messianische Gemeindebewegung, wie sie heute in Deutschland aufgebrochen ist, halte ich für eine Übergangslösung […]. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann durch nachfolgende Generationen daraus eine deutschsprachige Bewegung wird.“ In Heidelberg findet zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits einmal im Monat ein deutschsprachiger messianisch-jüdischer Gottesdienst statt.

Durch das verschärfte Zuwanderungsgesetz von 2005 wird die Einwanderung von Juden und messianischen Juden begrenzt, daher werden weniger neu eingewanderte (messianische) Juden zu der Bewegung hinzukommen. Da die Einwanderer auch die Aufnahmezusage einer jüdischen Gemeinde vorzeigen müssen, wird der Anschluss an eine messianisch-jüdische Gemeinde eher erschwert.

Dennoch kann nicht übersehen werden, dass sich eine eigenständige religiöse Bewegung zwischen Juden- und Christentum entwickelt hat, die auch internationale Kontakte aufweist. Während messianische Juden durch ihre Evangelisationsbemühungen unter Juden von der jüdischen Gemeinschaft als aufdringlich und im christlich-jüdischen Dialog als empfindliche Störung wahrgenommen werden, weist U. Laepple auf die „theologiegeschichtliche Bedeutung von Judenchristen“ und die „aktuelle Bedeutung der messianischen Juden (weltweit und in Israel)“ für einen christlich-jüdischen Dialog hin.

Werden die messianisch-jüdischen Gruppen und Gemeinden unter den gegenwärtigen Bedingungen weiterhin ein religiös-politisches Thema bleiben, so stellen sie mittlerweile zweifellos eine religiöse Bewegung mit typisch messianisch-jüdischem Repertoire dar, das zwar Schnittmengen mit den evangelikalen Christen und den Juden aufweist, sich aber auch ohne deren Anerkennung weiter entwickeln wird.

Stefanie Pfister, 1975 geboren; bis 1997 Ausbildung als Erzieherin und anschließende Tätigkeit an zwei verschiedenen Förderschulen; bis 2003 Lehramtsstudium Sekundarstufe I für die Fächer Germanistik, Evangelische Religionslehre und Sport. Dissertation über „Messianische Juden in Deutschland“ an der Universität Dortmund bei Prof. Dr. Rainer Riesner. Die Arbeit wurde 2008 im LIT-Verlag veröffentlicht. Zur Zeit arbeitet Stefanie Pfister als Lehrerin an der Erich-Klausener-Realschule in Münster.

Der Aufsatz erschien in leicht veränderter Form auch im Materialdienst 7/09 der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, EZW, Berlin

H. H. Henrix, Schweigen im Angesicht Israels? Zum Ort des Jüdischen in der ökumenischen Theologie, in: Salzburger Ringvorlesung, Salzburg 2007.

Die verschiedenen Schätzungen zusammengefasst in S. Pfister, Messianische Juden. Eine historische und religionssoziologische Untersuchung, Berlin/Münster 2008, 93.

Vgl. T. Zaretsky, Das Evangelium – auch für Juden. Impulse aus der messianischen Bewegung, Basel/Gießen 2006, 41.

Vgl. K. Kjær-Hansen/B. Skjøtt, Facts & Myths about the Messianic congregations in Israel, Jerusalem 1999, 18, 70, 72.

Vgl. K. Kjær-Hansen/O. Kvarme, Messianische Juden. Judenchristen in Israel, Erlangen 1983; K. Kjær-Hansen/B. Skjøtt (Hrsg.), Facts & Myths; D. Cohn-Sherbok, Messianic Judaism, London/New York 2000; zusammengefasst in: S. Pfister, Messianische Juden, 76-97.

Bundesministerium des Innern/Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Hrsg.), Jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, in: Bundesministerium des Innern/Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Migrationsbericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Bundesregierung, Berlin 2007, 83-87.

Vgl. K. Körber, Juden, Russen, Emigranten. Identitätskonflikte jüdischer Einwanderer in einer ostdeutschen Stadt, Frankfurt am Main 2005; J. Kessler, Jüdische Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion seit 1990, München 32.2.2003, in: http://www.berlin-judentum.de/gemeinde/migration.html, Abschnitt 4.2.2, Stand: 10.10.2008.

Vgl. ZWST (Hrsg.), Mitgliederstatistik der jüdischen Gemeinden und Landesverbände in Deutschland für das Jahr 2007 (Auszug), Frankfurt am Main 2008, 2.

Vgl. Stellungnahmen und Dokumente in: R. Rendtorff/H. H. henrix, Die Kirchen und das Judentum, Bd. 1. Dokumente von 1945-1985, Paderborn/München 19892; H.H. Henrix/W. Kraus (Hrsg.), Die Kirchen und das Judentum. Dokumente von 1986-2000, Bd. 2, Paderborn 2001.

Vgl. Zaretsky, Evangelium, 19-30.

Die empirische Untersuchung im Jahr 2004-2005 umfasste 14 teilnehmende Beobachtungen in elf verschiedenen Gemeinden/Gruppen, 211 gültige Fragebögen aus 16 verschiedenen Gemeinden und Gruppen und drei analysierte (von zwölf geführten) narrativen Konversionserzählungen. Hinzu kommen 36 geführte Experteninterviews mit Gemeindeleitern und Verantwortlichen in der Bewegung. Vgl. St. Pfister, Messianische Juden, 163-213.

Ebd., 232-235.

Edi (Hrsg.), Eine messianische Gemeinde stellt sich vor, Faltblatt „Schma Israel“, Leinfelden-Echterdingen 2000.

Vgl. W. Pikman, Erste Konferenz messianischer Gläubiger in Deutschland, in: EDI (Hrsg), Gesandt 27 (1998), Nr.3, 3-4.

Gemeinden: Stuttgart-Vaihingen, Hamburg, Hannover, Koblenz, Mülheim an der Ruhr, Wuppertal. Gruppen: Wismar, Frankfurt, Karlsruhe, Chemnitz, Schwerin, Würzburg. Die drei charismatischen Gemeinden (Stuttgart-Feuerbach, Köln-Kornweiler, Chemnitz) ergänzen die Artikel um die Charismen des Heiligen Geistes.

Die Gemeindeleiter der unabhängigen Gemeinden in Berlin und Augsburg möchten die Bedeutung der Tora mehr herausstellen.

Israelitische messianische Gemeinde Adon Jeschua (Hrsg.), Unser Glaubensbekenntnis, Stuttgart, in: http://menora-online.de/adon-jeschua/deutsch/glauben.htm, Stand: 31.1.2009.

R. Vidonyak, Die Grundlagen des Glaubens mit Kommentaren innerhalb der Gemeindesatzung der Gemeinde „Adat Adonai“, Heidelberg, abgedruckt in: Pfister, 389-394.

Ebd., Artikel 8.

Ebd., Artikel 13.

Ausschnitt aus dem Narrativen Interview (NI) 7, S. 13-14, geführt am 24.5.2005, in: St. Pfister, Messianische Juden, 106.

Vgl. St. Pfister, Messianische Juden, 215-314.

N. Kalmanowicz, zitiert in: T. Axelrod, Vereinnahmung statt Dialog. Die Frontlinie im Kampf um die jüdische Seele liegt in Berlin-Lichterfelde, in: Jüdische Zeitung 12/16 (2006), 23.

H. Fischbein, Über die Einheit der messianischen Gläubigen. Eine Botschaft für Christen, Stuttgart, in: http://menora-online.de/adon-jeschua/deutsch/christ-de.htm, Stand: 31.1.2009, ähnlich H. Renz, im Interview am 30.08.2005.

U. Laepple, Den Juden die Kirche, der Kirche die Juden erklären. Heinz David Leuner, Judenchrist und Brückenbauer (1906-1977), in: Theologische Beiträge 38 (2007), Nr. 4/5, 223.

 

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