Wanderausstellung Josel von Rosheim

Die Kleine Synagoge Erfurt war der erste Ausstellungsort der deutschsprachigen Ausstellung zu Josel von Rosheim. Die Wanderausstellung ist ein französisch-deutsches Kooperationsprojekt und wurde in Zusammenarbeit mit der Association B'nai B'rith René Hirschler und dem Historischen Museum der Pfalz konzipiert. In Frankreich wurde sie bereits in Rosheim und in Strasbourg präsentiert.

Seit Mai 2012 ist die deutschsprachige Ausstellung auf Wanderschaft. Sie besteht aus 21 Fahnen. Der Verleih der Ausstellung wird über die Kleine Synagoge Erfurt koordiniert. Gerne stellt die Kleine Synagoge auch den Kontakt zu den Referentinnen und Referenten des Erfurter Begleitprogramms her sowie museumspädagogische Materialien für die Jahrgangsstufen 10 bis 12 zur Verfügung.

Die Ausstellung stellt die Person Josels von Rosheims vor und gibt Informationen zum konfessionellen Zeitalter

Inhalt der Ausstellung

Josel ben Gerschon von Rosheim (1478-1554) ist eine herausragende jüdische Persönlichkeit des 16. Jahrhunderts. Er unterhielt enge Verbindungen zu Kaiser Karl V., die er nutzte, um die Rechtsstellung und Sicherheit der Juden im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation in einer Zeit des Umbruchs zu schützen. Die Reformation, die seit 1517 das Reich religiös zunehmend spaltete, führte zu tiefgreifenden Veränderungen, die sich zum Teil in gewalttätigen Übergriffen äußerten. In dieser Zeit wurden jüdische Gemeinden des Reiches häufig in die Position eines Sündenbocks gedrängt.

Als erster und einziger schetadlan (Fürsprecher) erreichte Josel von Rosheim eine reichsweit anerkannte Position sowohl bei den jüdischen Gemeinden des Reiches als auch bei den christlichen Landesregierungen, durch die er längerfristig eine stabilere Rechtsstellung jüdischer Gemeinden unter christlichen Herren durchsetzen konnte. Mit persönlichem Engagement verhinderte Josel vielfach religiös oder wirtschaftlich motivierte Austreibungsversuche lokaler Obrigkeiten.

Die Sonderausstellung "Josel von Rosheim (1478-1554) zwischen dem Einzigartigem und Universellen" widmet sich Leben und Wirken dieses besonderen Menschen. Es werden Rahmeninformationen zu den wichtigsten politischen Ereignissen des konfessionellen Zeitalters gegeben sowie die Person Josels und sein Wirken vorgestellt. Sein politischer und geistiger Nachlass wird geschickt in die Umstände der Zeit eingebunden. In einem Ausblick werden Parallelen zu heute aufgeworfen, die zu einer weiteren Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen anregen.

Für Erfurt bietet die Ausstellung einen besonderen Reiz, denn das wechselhafte Verhältnis Luthers zu den jüdischen Gemeinden wird als zentrales Element thematisiert. Des Weiteren ergibt sich die einzigartige Chance, mehr über das jüdische Leben Mitteleuropas während eines Zeitraums zu erfahren, in dem in Erfurt keine jüdische Gemeinde mehr existieren durfte.

http://juedisches-leben.erfurt.de/jl/de/bildung_forschung/ausstellungen/rosheim/

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