"Siehe, hier ist eine neue Tafel: Schone deinen Nächsten nicht!"

War Friedrich Nietzsche ein Antisemit?

von Klaus-Peter Lehmann

1.) Probleme der Nietzsche-Rezeption
Immer wieder werden geachtete Denker, um die sich ein Kult bildete, gegen ihre vulgarisierenden Anhänger in Schutz genommen. Eine Übung, die um der Gerechtigkeit willen oft notwendig ist. Doch allein zu behaupten, der Genius sei rein und werde durch die Missverständnisse seiner Adepten befleckt, bleibt unzureichend. Diese feuilletonistisch oft gepflegte Art könnte allzu unkritisch nur dazu dienen, bekannten Kulturahnen ihren Abonnementsplatz auf dem Olymp zu erhalten. Vielleicht ist es ein Vorurteil zu meinen, die vereinfachenden Populisten seien so dumm wie ihre Benennung es unterstellt. Auch sie haben ihre Gründe. Diese sollten am Werk des Genius nachvollzogen, belegt oder widerlegt werden. Oft liegen die Probleme komplizierter und bleiben einem einfachen Pro und Contra unzugänglich. Auch wenn Nietzsche, der als Immoralist und aristokratischer Radikalist anerkannte Philosoph mit dem Hammer, im Blick auf "Zucht" und "Züchtung" nicht den NS-Rassenblödsinn gemeint hatte, (1) bleibt die Frage nach dem, was er im Sinn hatte, und nach einer genaueren Verhältnisbestimmung der verschiedenen Gedankengebäude. Selbiges gilt für die Frage nach Nietzsches Antisemitismus. Die Feuilletons anlässlich seines 150. Geburtstages vor sechs Jahren waren sich, als diese Frage gestreift wurde, einig, dass er kein Antisemit war. Aber genügt da der Hinweis auf Nietzsches schlechtes Verhältnis zu seinem Schwager Bernd Förster, dem lautstarken Wagnerianer und Deutschnationalen, der der Antisemitenliga angehörte und die Antisemitenpetitition an den Reichstag unterzeichnete? (2) Dass dem aristokratischen Künder aus der Einsamkeit der Berge der politische Hetzer nicht genehm war, wird sachliche und persönliche Gründe gehabt haben. Diese müssten differenzierter bestimmt werden, wenn Nietzsche andererseits vom jüdischen Geist als "übelriechendem Judain von Rabbinismus und Aberglauben" (3) im Gegensatz zu einer wirklichen Philosophie sprechen konnte oder im Blick auf Israel befand: "wo der schlimmste aller Bäume wuchs, das Kreuz - an dem Land ist nichts zu loben." (4)
2.) Die Umwertung aller Werte
Mit dieser Formel umschrieb Nietzsche seine Ideen von einer kulturgeschichtlichen Erneuerung. Die "Umwertung aller Werte" bestehe "in einem Loskommen von allen Moralwerten" und ziele auf "auf das hohe Recht und Vorrecht auf Dasein." (5) Nietzsche formulierte für sein menschheitsgeschichtliches Ideal: "Daß der Mensch besser und böser werden muß, das ist meine Formel für diese Unvermeidbarkeit...Oft geht der erreichte Typus wieder verloren - wir haben z.B. mit aller Anspannung von drei Jahrhunderten noch nicht den Menschen der Renaissance wieder erreicht, und hinwiederum blieb der Mensch der Renaissance hinter dem antiken Menschen zurück." (6)

Nietzsche dachte in kulturgeschichtlichen Epochen. Wir fragen hier nicht nach der wissenschaftlichen Legitimität seiner Vergleiche, sondern nach dem Menschenbild, das er mit ihnen formte. Nietzsche orientierte sich an einem Bild vom antiken Menschen, an seiner vornehmen Stärke, seiner mitleidlosen Heiterkeit und seinem gewissenlosen Selbstgefühl. Ihm gemäß zeichnete er die kommende Kultur des Übermenschen. Seine Botschaft war, dass dem starken Menschen der Antike die Zukunft gehöre. Nietzsche ging es um die Verwirklichung dieses aus der geschichtlichen Ferne winkenden kulturellen Vorbildes. Darin unterschied er sich von der damals gängigen nationalistischen und antisemitischen Kulturpolemik. Seine Vorbehalte gegen Liberalismus, Sozialismus und Judentum griffen viel tiefer und zielten auf eine vom Vorbild antiker Aristokratie geleitete Umwälzung. Den Völkischen ging es um die Reinhaltung der christlich verstandenen Nation von einer rassisch und geistigen Infizierung durch jüdische Einflüsse. Ohne Frage polemisierte Nietzsche an derselben Front, aber nicht als Rassetheoretiker, sondern als Prophet des aristokratischen Ideals der griechisch-römischen Antike.

Im Blick auf dieses verlorengegangene Ideal betrachtete er das Judentum als "das verhängnisvollste Volk der Weltgeschichte: in ihrer Nachwirkung haben sie die Menschheit dermaßen falsch gemacht...in den Widerspruch zu deren Naturwerten umgedreht." Es sei ihnen gelungen, die der Natur des Menschen entsprechende, alle Leidenschaften vorbehaltlos bejahende "vornehme Moral" erfolgreich zurückzudrängen zugunsten einer "ressentiment-Moral." (7)
3.) Rom gegen Judäa
"Die beiden entgegengesetzten Werte gut und böse haben einen furchtbaren jahrtausendelangen Kampf auf Erden gekämpft...Das Symbol dieses Kampfes heißt: Rom gegen Judäa, Judäa gegen Rom: es gab bisher kein größeres Ereignis als diesen Kampf,...diesen todfeindlichen Widerspruch. Rom empfand im Juden etwas wie die Widernatur selbst, gleichsam sein antipodisches Monstrum; in Rom galt der Jude 'des Hasses gegen das Menschengeschlecht überführt': mit Recht, sofern man ein Recht hat, das Heil und die Zukunft des Menschengeschlechtes an die unbedingte Herrschaft der aristokratischen Werte, der römischen Werte anzuknüpfen...Die Römer waren ja die Starken und Vornehmen...die Juden waren jenes priesterliche Volk par excellence." (8)

"Alles was auf Erden gegen die Vornehmen, die Gewaltigen, die Herren, die Machthaber getan worden ist, ist nicht der Rede wert im Vergleich mit dem, was die Juden getan haben; die Juden, jenes priesterliche Volk...gegen den Geist der priesterlichen Rache kommt überhaupt aller übrige Geist kaum in Betracht...Die Juden sind es gewesen, die gegen die aristokratische Wertgleichung (gut = vornehm = mächtig = schön = glücklich = gottgeliebt) mit einer furchteinflößenden Folgerichtigkeit die Umkehrung gewagt und mit den Zähnen des abgründlichsten Hasses (des Hasses der Ohnmacht) festgehalten haben, nämlich 'die Elenden sind allein die Guten, die Armen, die Ohnmächtigen, die Niedrigen sind allein die Guten, die Leidenden, Entbehrenden, Kranken, Häßlichen sind auch die einzig Frommen, die einzig Gottseligen...dagegen ihr Vornehmen und Gewaltigen, ihr seid alle in Ewigkeit die Bösen, die Grausamen, die Lüsternen, die Unersättlichen, die Gottlosen, ihr werdet auch ewig die Unseligen, Verfluchten und Verdammten sein!'...daß nämlich mit den Juden der Sklavenaufstand in der Moral beginnt: jener Aufstand, welcher eine zweitausendjährige Geschichte hinter sich hat und der uns heute nur deshalb aus den Augen gerückt ist, weil er - siegreich gewesen ist..." (9)

Nietzsche beschreibt hier einen die Menschheitsgeschichte durchziehenden, unüberbrückbaren Gegensatz zwischen der ritterlich-aristokratischen und der priesterlichen Wertungsweise, der seinem Wesen nach ein Kampf auf Leben und Tod ist. Ungezügelte Leidenschaft, Willkür und Herrschaft, die Nietzsche in dieser Gegenüberstellung als natürliche Tugenden auf den Schild hob, scheint mit seiner bewusst willkürlichen Interpretation der römischen Kultur zusammenzuhängen. "Das lateinische Bonus glaube ich als 'den Krieger' auslegen zu dürfen...Bonus somit als Mann des Zwistes, der Entzweiung (duo), Kriegsmann: man sieht, was im alten Rom an einem Mann seine 'Güte' ausmachte. Unser deutsches 'Gut' selbst: sollte es nicht 'den Göttlichen', den Mann 'göttlichen Geschlechts' bedeuten? Und mit dem Volks- (ursprünglich Adels-) Namen der Goten identisch sein?" (10) Spürbar wird hier Nietzsches Motiv, seine Suche nach dem ursprünglich Aristokratischen. Er war sich der Problematik bewusst und wollte dennoch nicht davon lassen. In seinen euphorischen Turiner Tagen des Frühjahrs 1888, die den Ausbruch seines Wahns präludierten, empfing er die Nachricht, dass ein dänischer Philosoph Vorlesungen über ihn hielt. Die Welt wurde ihm zur huldigenden Kulisse seiner Träume und er schrieb:

"Die Vorlesungen des Dr. Brandes sind auf eine schöne Weise zuende gegangen - mit einer großen Ovation, von der Brandes behauptet, daß sie nicht ihm gegolten habe. Er versichert mich, daß mein Name jetzt in allen intelligenten Kreisen Kopenhagens populär und in ganz Skandinavien bekannt sei...Es freut mich zu hören, daß die dänischen Philologen meine Ableitung von bonus gutheißen und akzeptieren: an sich ist es ein starkes Stück, den Begriff 'gut' auf den Begriff 'Krieger' zurückzuführen. Ohne meine Voraussetzungen würde nie ein Philologe auf einen solchen Einfall kommen." (11)
4.) Aristokraten gegen Sklaven
Die Umwertung der Werte, die Nietzsche proklamierte, bezog sich für ihn in kulturgeschichtlicher Perspektive auf die Umkehrung der Werte, mit der die Juden das Angesicht der Menschheit gegen ihre Natur für Epochen und bis dato wirksam entstellt haben. Mit seiner Umwertung wollte Nietzsche die Entstellung der Menschheit durch die jüdische Moral revidieren.

"Die Juden - ein Volk, geboren zur Sklaverei, wie Tacitus und die ganze Antike sagt - die Juden haben jenes Wunder der Umkehrung der Werte zustande gebracht, dank welchem die Erde für ein paar Jahrtausende einen neuen und gefährlichen Reiz erhalten hat...In die Umkehrung der Werte (zu der es gehört, das Wort für `Arm´ als synonym mit `Heilig´ und `Freund´ zu brauchen) liegt die Bedeutung des jüdischen Volkes: mit ihm beginnt der Sklavenaufstand der Moral." (12) "Die Juden" haben "mit vollkommener Bewußtheit...die radikale Fälschung aller Natur, aller Natürlichkeit, aller Realität, der ganzen inneren Welt wie der äußeren" (13) in die Wege geleitet.

Für Nietzsche stellten die Juden "das moralische Genie unter den Völkern" (14) dar, den Gegentyp zum griechischen Typus, der der menschlichen Natur entspricht, weil er alle menschlichen Leidenschaften in ihrer ganzen Bandbreite bejaht. Die griechische Religion, in der die Leidenschaften vergöttlicht werden, sei der deutliche Ausdruck dafür.

"Ganz anders als Paulus und die Juden haben die Griechen ihren idealen Drang auf die Leidenschaften gewendet und diese geliebt, gehoben, vergoldet, vergöttlicht." (15) Nietzsche wollte die Vermoralisierung der Gottesvorstellung aufdecken und sie "zurückübersetzen in ihre natürliche Immoralität." (16)

Trotz aller Begabung, die Nietzsche bei den Juden wahrnahm, konstatierte er, dass das natürliche, das griechische Lebensgefühl ihnen "im tiefsten Wesen fremd geblieben ist." Dem "jüdischen Gefühl, dem alles Natürliche das Unwürdige an sich ist," sei der griechische Gedanke, "daß auch der Frevel Würde haben könne," (17) nicht nachvollziehbar. Vielmehr sei "die Sünde ein jüdisches Gefühl und eine jüdischer Erfindung...das griechische Altertum ist eine Welt ohne Sündengefühle...Nur wenn du bereust, ist Gott dir gnädig - das ist einem Griechen ein Gelächter und ein Ärgernis. Er würde sagen: So mögen Sklaven empfinden." (18)

Deutlich wird, Nietzsche ging es um eine moralfreie Auffassung von Gott, Welt und Mensch, abgeleitet aus dem Ideal der Antike. In seinen späteren Schriften bezog er sich immer intensiver auf den kulturgeschichtlichen Gegner (Juden, Christen, Liberale, Sozialisten). Sie haben deshalb den Charakter antithetischer Polemik. Aber auch schon im "Also sprach Zarathustra" erhob er seine neuen Tafeln der mitleidlosen Unmoral demonstrativ gegen die alten Tafeln des Judentums. In diesem Werk bedeuteten biblische Anklänge und die Szenerie, was seine Spätschriften ausdrücklich sagen. "Siehe, hier ist eine neue Tafel: aber wo sind meine Brüder, die mit mir zu Tale und in fleischerne Herzen tragen? Also heischt es meine große Liebe zu den Fernsten: schone deinen Nächsten nicht! Der Mensch ist etwas, das überwunden werden muß. Überwinde dich selber noch in deinem Nächsten: und ein Recht, das du dir rauben kannst, sollst du dir nicht geben lassen! Was du tust , das kann dir keiner wieder tun. Siehe, es gibt keine Vergeltung." (19)

"'Du sollst nicht rauben! Du sollst nicht totschlagen!' - solche Worte hieß man einst heilig; vor ihnen beugte man Knie und Köpfe und zog die Schuhe aus. Aber ich frage euch: wo gab es je bessere Räuber und Totschläger in der Welt, als es solche heiligen Worte waren? Ist in allem Leben selber nicht - Rauben und Totschlagen? Und daß solche Worte heilig heißen, wurde damit die Wahrheit selber nicht - totgeschlagen? Oder war es eine Predigt des Todes, daß heilig hieß, was allem Leben widersprach und widerriet? - O meine Brüder, zerbrecht, zerbrecht mir die alten Tafeln!" (20) "O meine Brüder, verstandet ihr auch dieses Wort? Und was ich einst sagte vom 'letzten Menschen'?...Bei welchen liegt die größte Gefahr aller Menschen-Zukunft? Ist es nicht bei den Guten und Gerechten? Zerbrecht, zerbrecht mir die Guten und Gerechten!" (21)
5.) Die geschichtliche Rolle des Christentums
Nietzsches entschiedene Gegnerschaft zum Christentum unterschied ihn grundsätzlich vom Antisemitismus der Gründerzeit, dessen erklärtes Ziel es war, Deutschland vor der "vollständigen Verjudung zu retten." (22) Wobei hier die Idee von der Nation zwischen biologischem Rassismus und christlich verbrämten Chauvinismus schwankte. Nietzsche ist nicht vergleichbar z.B. mit W. Marr, der als einer der Wortführer des völkischen Antisemitismus in seinem Pamphlet "Der Sieg des Judentums über das Germanentum" die Juden für den Gründerkrach verantwortlich machte. Rassistisch begründete, am politischen Zeitgeschehen entlang polemisierende Demagogie findet sich bei ihm nicht. Noch weniger lag Nietzsche auf der Linie des antisemitisch politisierenden Hofpredigers A. Stöcker. Er hielt nichts von der Gründung einer politischen Bewegung. So etwas wie die Antisemiten-Liga Marrs oder die Christlich-Soziale Arbeiterpartei waren ihm fern. Er verstand sich nicht als Agitator, sondern als Prophet. Sein Horizont war nicht die Nationalgeschichte, sondern die Geschichte der Menschheit. Die antisemitische Agitation verständigte sich auf den Satz: "Die soziale Frage ist wesentlich Gründer- und Judenfrage." Hier wurden zeitgenössische Juden als Gruppe zum kulturfremden und wirtschaftsegoistischen Feindbild stilisiert und an den Reichstag entsprechende, das jüdische Leben beschneidende Forderungen herangetragen. (23) Nietzsche einte mit diesen Kreisen die Überzeugung, dass ein Zusammenhang zwischen Judentum und sozialer Frage bestand. Auch teilte er die Meinung, die Juden könnten die gesellschaftliche Macht übernehmen. (24) Aber seine Gegnerschaft zum Judentum wurzelte nicht in der Vorstellung von einem machtpolitischen und rassischen Fremdkörper, der die Einheit der Nation untergräbt und für soziale Missstände verantwortlich ist, sondern darin, dass mit den Juden das soziale und moralische Denken überhaupt in die Welt gekommen ist. Für ihn waren die Juden nicht die Verursacher von sozialen Problemen, sondern die Erfinder der sozialen Frage. Im Gegensatz zu den völkischen Antisemiten enthielt sich Nietzsche aller sozialen Argumentation und Demagogie, weil er die Existenz einer sozialen Frage leugnete und für ein jüdisches Hirngespinst hielt. Für ihn bestand das Problem in dem "moralischen Genie" der Juden, die auf dem Wege über das Christentum die Menschheit mit der alles natürliche Empfinden pervertierenden Sklavenmoral verdorben haben. Nietzsche wollte dieses Problem von der menschheitsgeschichtlichen Wurzel her anpacken. Deshalb suchte er keine Heimat in politisch agitierenden Zirkeln, sondern er stilisierte sich als Prophet der antiken Lebensbejahung und verkündete das Ende vom Sieg "des Christentums, der großen antiheidnischen Bewegung des Altertums,...des Pessimismus der Schwachen, der Unterlegenen, der Leidenden, der Unterdrückten." (25) Für Nietzsche stellte das Christentum die konsequente und radikalisierte Fortführung der von den Juden erfundenen moralischen Weltsicht, des von ihnen in die Welt gesetzten Schuldgefühls dar.

"Das Christentum konnte nur auf dem Boden des Judentums entstehen. Dieses verflocht Schuld und Unglück miteinander. Das war der Nährboden für die Hebung des Bewußtseins, für den Aufstand der Sünder, Zöllner, Weiber und Kranken." (26) "In der Negierung des vornehmen Ideals, der prachtvollen Animalität, der kriegerischen und eroberungslustigen Instinkte, der Vergöttlichung der Leidenschaften, der Rache, der List, des Zorns, des Abenteuers, der Macht, Pracht und Gefährlichkeit des Typus Mensch ergibt sich die Christlichkeit als Schlußfolgerung des Judentums." (27)

"Ich liebe es durchaus nicht an jenem Jesus von Nazareth oder an seinem Apostel Paulus, daß sie den kleinen Leuten so viel in den Kopf gesetzt haben, als ob es etwas auf sich habe mit ihren bescheidenen Tugenden. Man hat es zu teuer bezahlen müssen: denn sie haben die wertvolleren Qualitäten von Tugend und Mensch in Verruf gebracht, sie haben das schlechte Gewissen und das Selbstgefühl der vornehmen Seele gegeneinander gesetzt, sie haben die tapfern, großmütigen , verwegenen, exzessiven Neigungen der starken Seele irregeleitet, bis zur Selbstzerstörung." (28) "Das Lied zu Ehren der Liebe, welches Paulus gedichtet hat, ist nichts Christliches, sondern ein jüdisches Auflodern der ewigen Flamme, die semitisch ist. Wenn das Christentum etwas Wesentliches in psychologischer Hinsicht getan hat, so ist es eine Erhöhung der Temperatur der Seele bei jenen kältern und vornehmeren Rassen, die damals obenauf waren; es war die Entdeckung, daß das elendste Leben reich und unschätzbar werden kann durch eine Temperatur-Erhöhung." (29) "Gewiß ist wenigstens, daß sub hoc signo Israel mit seiner Rache und Umwertung aller Werte bisher über alle anderen Ideale immer wieder triumphiert hat." (30) Zweifellos lässt der antichristliche und antijüdische Psychologismus Nietzsches an Konsequenz nichts zu wünschen übrig. Sie radikalisiert sich an der Naturalisierung bzw. Vergöttlichung der wilden und willkürlichen Leidenschaften, die den einzigartigen Kern von Nietzsches Idol der Antike bilden. Dieser Inhalt seines Kulturideals, die in unnahbar aristokratischem Gehabe daherkommende lustvolle und skrupellose Willkür, die im Gedanken des amor fati ihre Vollendung findet, isolierte ihn von seiner Umgebung. Nicht dass davon irgendetwas wirklich neu gewesen wäre, entscheidend war die Mischung und die damit verbundene, immer unverhohlener werdende Selbstpräsentation als Prophet, in den Wochen des Wahns als Gott. Nietzsches Idol war nicht das goldene Kalb, aber er vergoldete die Bestie, deren aggressives Heidentum idealiter durchaus die Front für einen Kulturkampf, wenn nicht eine Kulturbereinigung eröffnete. Sie stand nur merkwürdig quer zum christlich garnierten kriegerischen Nationalismus und zum rassischen Antisemitismus. Nietzsches Isolation in einer antisemitischen Umgebung entsprang nicht seiner Distanz zu diesem Thema, sondern dem Pathos der Distanz mit dem er einen weltanschaulich weit radikaleren Antijudaismus vortrug, der politisch kaum realisierbar schien. Ihm ging es um die Bekämpfung, man wird im Licht der inneren Logik seines Kulturidols sogar sagen müssen, ihm ging es um die Beseitigung aller moralhaltigen Kultur, deren Urheber das Judentum und dessen Sprösslinge das Christentum, die Demokratie und der Sozialismus sind. Eine Daseinsberechtigung hatte das Judentum für Nietzsche schon seit antiken Zeiten nicht.
6.) Antisemitismus als aristokratischer Instinkt
"Dies Volk mit einem unerbittlichen Willen zu sich selbst, das sich, nachdem es jeden natürlichen Halt verloren und sein Recht auf Dasein längst eingebüßt hatte, dennoch durchzusetzen wußte und dazu nötig hatte, sich ganz und gar auf unnatürliche, rein imaginäre Voraussetzungen (als auserwähltes Volk, als Gemeinde der Heiligen, als Volk der Verheißung, als 'Kirche') aufzubauen: dies Volk handhabte die pia fraus...mit Vollendung." (31)

Klingt in diesen Sätzen der Mythos von Ahasver nach? Immerhin behaupten sie, dass das jüdische Volk mit der Vertreibung und dem Exil sein Existenzrecht verloren hatte. Ihren Überlebenswillen allerdings zollte Nietzsche seine Bewunderung, wie er auch andernorts durchblicken ließ. "Er mochte die Juden nicht, aber er bewunderte ihren Machtinstinkt." (32) In der Zähigkeit des jüdischen Überlebenswillens sah er das negative Abbild seines idolisierten Willens zur Macht. Die Formulierung vom "unerbittlichen Willen" spricht hier Bände. Ist doch dieses Adjektiv für das Wollen von Vertriebenen, Verfolgten und Exilierten gänzlich unpassend. Es stimmt aber für den machtvollen Sieger einer Schlacht, der sich nicht um Gnade bitten lässt. Als weltgeschichtliche Sieger aber hatte Nietzsche das Judentum beschrieben und bekämpft. So betrachtet spricht aus diesem "unerbittlich" Nietzsches persönliche Einstellung zum Judentum, insofern es seiner eigenen Sicht der Weltgeschichte entspringt. In der Summe seiner Ausführungen stilisiert er die Juden zur Inkarnation des frommen Betruges, denn für ihn hatten sie durch ihr Überleben dem Betrug an der menschlichen Natur zum weltgeschichtlichen Sieg verholfen.

Zweifellos hatte Nietzsche, wenn auch wie durch eine grotesk verzerrende Linse, das geschichtlich Einzigartige des jüdischen Volkes, die Besonderheit seines Überdauerns, das Andere seiner Existenz gegenüber dem natürlichen Dasein und Selbstverständnis der Völker gespürt, geahnt oder erkannt. Aber er wollte den Stachel, der mit der Ethik des Bundesvolkes in das natürliche, heidnische Menschheitsleben gekommen war, es in Frage stellt und unterminiert, "unerbittlich" beseitigen. Denn mit ihrem unnatürlichen Überleben auf unnatürlichen Grundlagen kam Falschmünzerei und Betrug in die Geschichte der Menschheit.

Hier sind wir an einer wichtigen Stelle für Nietzsches Verhältnis zum Antisemitismus. Denn dieser weltanschauliche Hintergrund zwingt generell zu einer positiven Bewertung des Antisemitismus, auch wenn Nietzsche sich von diesem persönlich fernhielt und ideologisch unterschied.

"Die tiefe Verachtung, mit der der Christ in der vornehm gebliebenen antiken Welt behandelt wurde, gehört eben dahin, wohin heute noch die Instinktabneigung gegen den Juden gehört: es ist der Haß der freien und selbstbewußten Stände gegen die, welche sich durchdrücken und schüchterne, linkische Gebärden mit einem unsinnigen Selbstgefühl verbinden. (33)

In der gefühlsmäßigen Abneigung gegen Juden, im antisemitischen Ressentiment erblickte Nietzsche die richtige Witterung für die entscheidende Kampfesfront im großen Menschheitsdrama Judäa gegen Rom. Ihr fehlt nur das Wissen um die Tiefe und mörderische Unerbittlichkeit dieses Kampfes, das ihn als einsamen Propheten adelt. Der Aristokrat unterschied sich von den Rassisten dadurch, dass er ideologisch nicht festgelegt war. Seinem Ziel, der Herrschaft der Vornehmen und Starken, ordnete er alle Ideologien unter. Das Ressentiment hatte für ihn strategische Bedeutung. Nietzsche teilte zwar das Vorurteil der Völkischen, dass Deutschland genug Juden habe und dass sie in Europa "die Herrschaft haben könnten." Gleichzeitig beobachtete er ihre Assimilation, in der er "schon eine Milderung des jüdischen Instinkts" sah. Aus diesen Komponenten entwickelte er einen abstrusen Vorschlag. Man solle für die "Züchtung einer neuen über Europa regierenden Kaste" zu dem preußischen Adel, der "erblichen Kunst des Befehlens" europäische Juden, das "Genie des Geldes und der Geduld...hinzuzüchten,...wozu es vielleicht nützlich und billig wäre, die antisemitischen Schreihälse des Landes zu verweisen." (34) Nietzsche bediente sich der biologistischen Sprache des 19. Jahrhunderts, verstand sie aber mehr in kulturpsychologischem Sinne. Ihm ging es um den Machtkampf verschiedener Ideale, als deren Träger die Rassen fungieren.

"Der Sieg eines moralischen Ideals wird durch die dieselben >unmoralischen Mittel errrungen wie jeder Sieg: Gewalt, Lüge, Verleumdung, Ungerechtigkeit...Die maskierten Arten des Willens zur Macht:...das Gewissen, der imaginäre Trost, zu einem höheren Rang zu gehören als die tatsächlich Gewalthabenden;...die Erfindung neuer Werttafeln (Juden: klassisches Beispiel)." (35)

7.) Judentum, Logik, Demokratie und Philosophie mit dem Hammer
Es war sein dogmatisierter Psychologismus des Willens zur Macht, der Nietzsche daran hinderte, interessante kulturgeschichtliche Entdeckungen oder Ideen zu vertiefen und positiv zu würdigen. Am Beispiel des von ihm beschriebenen Zusammenhangs von vernünftigem Denken und jüdischer Kultur lässt sich zeigen, wie er einen spannenden Komplex nicht durchdenkt, sondern mit dem Hammer seiner Psychologisierung zerschlägt. "Ein Jude ist...gerade daran, daß man ihm glaubt am wenigsten gewöhnt: man sehe sich darauf die jüdischen Gelehrten an - sie alle halten große Stücke auf die Logik, das heißt auf das Erzwingen der Zustimmung durch Gründe; sie wissen, daß sie mit ihr siegen müssen, selbst wo Rassen- und Klassenwiderwille gegen sie vorhanden ist, wo man ihnen ungern glaubt. Nichts nämlich ist demokratischer als die Logik: sie kennt kein Ansehen der Person und nimmt auch die krummen Nasen für gerade. (Europa ist in Hinsicht auf die Logisierung, auf reinlichere Kopfgewohnheiten den Juden nicht wenig Dank schuldig.)" (36)

Erstaunlich an dieser Passage ist, dass die positive Bedeutung des jüdischen Kulturbeitrags für den Leser streckenweise nicht geschmälert erscheint. Die Sätze lesen sich wie eine reelle Würdigung. Das dürfte an der Sache selbst liegen. Dem Positiven am Zwang zur Güte, der in der Logik liegt, dem Absehen vom Ansehen der Person, kann auch Nietzsche in der Darstellung nichts entwinden. Aber er lässt sich davon nicht irritieren. Sein Horizont ist der Wille zur Macht, für ihn die entscheidende Dynamik, die alles Lebendige bewegt. Demnach war es für ihn der Aberglaube des Logikers zu meinen, er selbst würde denken. Er sollte sich eingestehen, dass in ihm etwas passiert: "es denkt." (37) Nietzsche trieb die Psychologisierung bis zur Zerstörung des denkenden Subjekts. Doch begnügt er sich damit nicht. Er störte sich am methodischen Optimismus des logischen Denkens. "Aber die Logik beruht auf Voraussetzungen, denen nichts in der wirklichen Welt entspricht, zum Beispiel auf der Voraussetzung der Gleichheit von Dingen, der Identität desselben Dings in verschiedenen Punkten der Zeit." (38) Zweifellos hat Nietzsche recht. Trotzdem ist sein Hinweis banal und böse. Denn die Güte der Logik, die kein Ansehen der Person kennt, besteht darin, die Dinge des Lebens auf dem Wege des idealen Vergleichs zu sozialisieren, d.h. gerecht verteilbar zu machen. Darin liegt ihre Neigung zu Brüderlichkeit und Demokratie. Nietzsche störte, was er richtig erkannte, das inklusive Sozialprinzip der Logik. Soziale Gerechtigkeit, gerechte Aufteilung der Güter ist ohne den Optimismus dieser Methodik nicht denkbar. Der utopische Optimismus der Logik ist die Grundlage aller Sozialität. Nietzsches Argumentation zielt also darauf, die Sozialität des Menschen ontologisch zu widerlegen. Er hat insofern recht, als die Logik eine ontologische Begründung dafür nicht hergibt, sondern nur eine aufgrund ihrer idealen Abzweckung. Entscheidend ist, dass Nietzsche Argumentation aufs Unmenschliche zielt. Denn Menschlichkeit kommt nicht aus dem Sein der Dinge, ist ontologisch nicht begründbar. Insofern beweist Nietzsche gar nichts. Sie kommt aus der Utopie der Gerechtigkeit, die in der idealen Vergleichbarkeit der Dinge verborgen ist. Sie zu negieren läuft auf die Negation jedweder Ethik hinaus, so dass nur Wille, Stärke und Raub bleiben.
8.) Der unentbehrliche und unerbittliche Krieg
Konsequent erblickte Nietzsche im Krieg das Mittel einer Pädagogik, um die matt gewordenen Völker am großen Ideal der Antike wieder aufzurichten. "Der Krieg unentbehrlich - Es ist eitel Schwärmerei und Schönseelentum, von der Menschheit noch viel zu erwarten, wenn sie verlernst hat, Kriege zu führen. Einstweilen kennen wir keine anderen Mittel, wodurch mattwerdenden Völkern jene rauhe Energie des Feldlagers, jener tiefe unpersönliche Haß, jene Mörderkaltblütigkeit mit gutem Gewissen, jene gemeinsame organisierende Glut in der Vernichtung des Feindes, jene stolze Gleichgültigkeit gegen große Verluste...gegen das eigene Dasein und das der Befreundeten, jenes dumpfe erdbebenhafte Erschüttern der Seele ebenso stark und sicher mitgeteilt werden könnte, wie dies jeder große Krieg tut: von den hier hervorbrechenden Bächen und Strömen, welche freilich Steine und Unrat aller Art mit sich wälzen und die Wiesen zarter Kulturen zugrunde richten, werden nachher unter günstigern Umständen die Räderwerke in den Werkstätten des Geistes mit neuer Kraft umgedreht. Die Kultur kann die Leidenschaften, Laster und Bosheiten durchaus nicht entbehren." (39)

Können wir Nietzsche als den Propheten des 20. Jahrhunderts verstehen? Im Rückblick zeichnete es sich aus durch eine weitgehende seelische Gleichgültigkeit und Lethargie gegenüber vielfachen Genoziden und Massenmorden, gegenüber der Ausrottung der Tierwelt, der atomaren Bedrohung und den grassierenden staatlichen Folterpraktiken. Im Völkermord am Judentum durch den deutschen Nationalsozialismus wurde die Mörderkaltblütigkeit zur Tugend der Elite erhoben. "Ich habe als Versuchung Zarathustras einen Fall gedichtet, wo ein großer Notschrei an ihn kommt, wo das Mitleiden wie eine letzte Sünde ihn überfallen, ihn von sich abspenstig machen will. Hier Herr bleiben, hier die Höhe seiner Aufgabe rein halten von den viel niedrigeren und kurzsichtigeren Antrieben, welche in den sogenannten selbstlosen Handlungen tätig sind, das ist die Probe, die letzte Probe vielleicht, die ein Zarathustra abzulegen hat - sein eigentlicher beweis von Kraft." (40)

Wir bilanzieren. War Nietzsche Antisemit? Sicher scheint, dass er Juden nicht mochte und dass für seine Weltsicht die Gegnerschaft zum Judentum einer der prägenden Züge ist. Als tragender Grund seines Gedankensystems erscheint aber nicht das antijüdische Ressentiment. Zu sehr ist er von der Härte, dem Pathos der Distanz und der wilden Leidenschaftlichkeit der Antike fasziniert. Der Gedanke des Ja-Sagens zu allen Phänomenen des Lebens, der Gedanke vom amor fati, den er dort vorgeprägt sah, mündet in einen moralfreien Ästhetizismus und eröffnet eine wesenhafte Frontstellung zu einer ethisch geprägten Kultur wie die des Judentums und auch der Kirche. Nietzsches tiefstes Anliegen war das fröhliche Bekenntnis zu der Unerbittlichkeit des amor fati, was ihn mit letzter Konsequenz in den Wahnsinn trieb.

"Dem bösen Menschen das gute Gewissen zurückgeben - ist das mein unwillkürliches Bemühen gewesen?" (41) So bilanzierte Nietzsche sein denkerisches Lebenswerk. Nietzsche scheiterte existentiell an der seelischen Unmöglichkeit bei der Bejahung von äußerster Brutalität u n d tiefstem Leid die Leichtigkeit des Lebens zu bewahren. Zweifellos wollte er eben dies.

"Der Nihilismus der Artisten...Unsere moralische Reizbarkeit und Schmerzfähigkeit ist wie erlöst in einer furchtbaren und glücklichen Natur, im Fatalismus der Sinne und der Kräfte. Das Leben ohne Güte. Die Wohltat besteht im Anblick der großartigen Indifferenz der Natur gegen Gut und Böse." (42)

Nietzsche schwebte vor, "nicht an innerer Not und Unsicherheit zugrunde zu gehen, wenn man großes Leid zufügt und den Schrei dieses Leides hört - das ist groß, das gehört zur Größe." (43)

Eben das konnte er nicht. Das kann der Mensch nicht. Für diese innere Unmöglichkeit stehen Leben und Werk von Friedrich Nietzsche. Die überlieferte Begebenheit, dass er in geistiger Umnachtung einen Gaul umarmte erscheint wie das sprechende Bild seines in sich wahnsinnigen Bemühens und seines jammervollen Scheiterns an der fröhlich gewollten Unmenschlichkeit.


(1) J. Günter, Der Antispießer, DAS, 14.10. 94, S. 8. Ähnlich andere Kommentare anlässlich 150. Geburtstages von Nietzsche.
(2) R. Vollmann, Blicke voll dunklen Leids, SZ, 15./16.10.94
(3) F. Nietzsche, Werke in drei Bänden, Hrg. K.Schlechta, München 1966, Bd. II, S. 1124
(4) II, 450
(5) II, 1124
(6) III, 595
(7) II, 1184
(8) II, 795ff (16)
(9) II, 779f (7)
(10) II, 777
(11) III, 1296
(12) II, 653
(13) II, 1184f
(14) II, 132
(15) II, 134
(16) III, 544
(17) II, 132
(18) II, 131
(19) II, 446
(20) II,448f
(21) II, 459
(22) Statuten der Antisemiten-Liga, zitiert nach P. G. J. Pulzer, Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1876-1914, 1966, S. 48ff
(23) Die Antisemiten-Petition wurde Kanzler Bismarck im Jahr 1879 vorgelegt. Sie verlangte das Verbot jüdischer Einwanderungen nach Deutschland, die Einführung einer besonderen Judenzählung und den Ausschluss von Juden aus verantwortlichen Regierungspositionen.
(24) II, 716
(25) III, 652
(26) III, 606f
(27) III, 640
(28) III, 604
(29) III, 571
(30) II, 780f
(31) III, 553
(32) W. Ross, Der ängstliche Adler, Friedrich Nietzsches Leben, München 1994, S. 747
(33) III, 600
(34) II, 716ff (251)
(35) III, 887ff
(36) II, 214
(37) II, 214
(38) I, 451
(39) I, 687
(40) II, 1075 ("Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 da liegen. Dies durchgehalten zu haben und dabei - abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen - anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Das ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte." (Aus einer Rede des Reichsführers-SS H. Himmler; s. W. Hofer, Der Nationalsozialismus, Frankfurt 1957, S. 114))
(41) III, 910
(42) III, 617
(43) II, 188

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Evangelischer Arbeitskreis Kirche und Israel in Hessen und Nassau
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