Ludwig Schneider ruft zum Heiligen Krieg auf!

Mit dem Anspruch, das zu bringen, "was andere weglassen", zieht Ludwig Schneider, Redakteur und Begründer des Nachrichtenmagazins Israel Heute (früher NAI) auch dieses Jahr wieder durch die BRD, um in zahlreichen Vorträgen Tausenden von Zuhörern seine Vorstellungen vom Nahostkonflikt zu vermitteln.

Seine Vorträge mit Titeln wie "Was sagt die Bibel über Zionisten und Palästinenser" oder "Jerusalem: Rausch für die Moslems, Laststein für die Welt" lassen bereits ahnen, dass Schneiders Erklärungen weniger auf sachgerechten und gut recherchierten Informationen beruhen, sondern stattdessen aus seinem christlich-fundamentalistischen Weltbild erwachsen.

Entsprechend düster zeichnet Schneider auch die zukünftige Entwicklung im Nahen Osten. So spricht er in seinem kürzlich in aggressivem Ton gehaltenen Vortrag Israel zwischen Krieg und Frieden von einem "Heiligen Groß-Krieg", den es zu führen gelte. (Man beachte die Begrifflichkeit, welche an das islamisch-fundamentalistische Vokabular des Dschihad erinnert) Nach Ludwig Schneider sind jegliche Friedensverhandlungen oder Abkommen mit den Palästinensern "von Gott verboten" und würden Israel unbedingt ins Verderben führen. Stattdessen müsse Israel die "Pflugscharen in Schwerter" umschmieden und einen erfolgreichen "Heiligen Krieg" gegen die, "die dich, oh Gott, hassen" (= Muslime) führen. Seinen Aufruf zum Heiligen Krieg sowie seine gesamte Analyse des Nahostkonflikts begründet Schneider mit einer wild zusammengewürfelten Auswahl an Bibelzitaten.

Der Bundesverband Jüdischer Studenten in Deutschland (BJSD) e.V. verurteilt aufs Schärfste die von Schneider gehaltenen Hetzreden. Gleichzeitig wehrt sich der BJSD entschieden gegen das Bestreben Ludwig Schneiders und der sog. "Messianischen Bewegung", die Existenz der Jüdischen Religion nicht zu akzeptieren sondern zu versuchen, Juden zum Glauben an Jesus und somit zum Christentum zu bringen.

In Abgrenzung zu den scheinbaren Solidaritätbekundungen dieser fundamentalistischen Christen betont der BJSD seine Verbundenheit mit dem Staat Israel. Wir sind der Meinung, dass Thesen eines Ludwig Schneider bezüglich eines mystischen Endkampfes der Kulturen in Israel dieses letztendlich in eine noch gefährlichere Lage bringt und somit für seine Sicherheit eine Bedrohung darstellt.

Berlin, den 21. Februar 2002

Pressemitteilung des Bundesverbandes Jüdischer Studenten in Deutschland e.V. (BJSD); zitiert nach www.bjsd.de

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