Der Sohar soll Frieden
schaffen
1000 Kurzfassungen des Sohar haben am Checkpoint
Kalandia, zwischen Jerusalem und Ramalla, 100 christliche, jüdische
und drusische Friedensaktivisten, Israelis und Ausländer, an den
Grenzübergang überschreitende Palästinenser verteilt. Der
Sohar, "Das Buch des Glanzes", schafft Frieden, auch ohne dass
man versteht, was geschrieben ist, erklärte Osnat Youdkevitch, Leiterin
des Israelzweigs des internationalen Kabbala-Zentrum, das die Friedensdemonstration
organisierte. Kabbala ist die jüdische Mystik.
Trotzdem hätten sie sich gefreut, sagten einige Araber, wenn das
130 Seiten starke Büchlein in Arabisch statt Hebräisch gewesen
wäre, immerhin gab es eine Einleitung in Arabisch, Englisch, Französisch
und Spanisch. Wenn das aber zum Frieden beitragen soll, dann sei jedes
Mittel recht, sagten einige der Passanten. Der Sohar, das Buch der jüdischen
Mystik ist nach der Tradition 2000 Jahre alt, Wissenschaftler allerdings
datieren es auf das 12. Jahrhundert. Die vollständige Version des
Werkes umfasst 5 dicke Folianten. Es ist in einer künstlichen aramäischen
Sprache geschrieben, die nur wenigen verständlich ist. (Michael Krupp)
Erste gemeinsame Erklärung
des Vatikans und der israelischen Oberrabbiner
In einer ersten gemeinsamen Erklärung
des Vatikans und der israelischen Oberrabbiner haben der Vatikan und die
Rabbiner Terror im Namen Gottes "als Widerspruch zum Glauben an Gott"
verurteilt. "Es ist eine Profanisierung der Religion, wenn sich jemand
selbst zum Terroristen im Namen Gottes erklärt und andere in Seinem
Namen verletzt", heißt es in der Erklärung, "denn
der Mensch ist geschaffen als Ebenbild Gottes".
Der Vatikan hat in der Vergangenheit häufig mit Rabbinern konferiert,
zum ersten Mal in der Geschichte des Vatikans und Israels gab es aber
ein offizielle Begegnung zwischen Vertretern des Vatikans und der israelischen
Oberrabbiner. Die Konsultation dauerte fünf Tage und fand in Grottaferrata,
außerhalb Roms statt. Die Delegation der Oberrabbiner wurde von
Shear Yishuv Cohen, dem Oberrabbiner von Haifa, angeführt, die des
Vatikans von Cardinal Jorge Maria Mejia. (Michael Krupp)
Jerusalemer Polizeikommandant:
Tempelberg für Juden und Touristen öffnen
Der Jerusalemer Polizeikommandant, Mickey Levy,
hat seine Meinung geäußert, dass die Zeit zur Öffnung
des Tempelberges für Juden und Touristen gekommen sei. Er sähe
keine Gefährdung der öffentlichen Ruhe durch eine solche Öffnung.
Die plästinensischen Behörden in der Stadt hätten eine
gemäßigteren Standpunkt angenommen. Ein guter Zeitpunkt für
eine solche Öffnung sei der Ausbruch des Krieges der vereinigten
Staaten gegen Irak.
Der Tempelplatz ist für Nichtmoslems seit dem Besuch des damaligen
Oppositionschefs und jetzigen Premierministers, Arieh Sharon, Ende September
2000, der äußere Anlass für den Ausbruch der Al Aksa Intifada
war, geschlossen. Die israelische Polizei wie der moslemische Verwaltungsrat
des Tempelberges waren seinerzeit für die Schließung für
Nichtmoslems. Sharon versucht seit einiger Zeit, Rabbiner in der Siedlungsbewegung
zu finden, die bereit sind, sich für eine Erlaubnis des Besuchs für
Juden aussprechen. Bislang gibt es ein religiöses Verbot für
Juden, den Tempelberg zu betreten, weil unsicher ist, wo das Heiligtun
des Tempels, und besonders das Allerheiligste, sich befand, dass von nichtpriesterlichen
Juden nicht betreten werden darf.
Inzwischen hat sich die moslemische Verwaltung des Tempelberges, der Wakf,
vehement gegen eine Öffnung des Tempelberges für Juden und Christen,
Israelis und Touristen, ausgesprochen. (Michael Krupp)
Israelischer Holocaust-Experte:
Holocaust möglich zwischen Palästinensern und Israelis
Der israelische Holocaust-Experte, Jehuda Bauer,
hat auf einem Seminar für dänische Erzieher in der Holocaust-Gedenk-
und Forschungsstätte Jad Waschem vor einer Wiederholung des Holocaust
zwischen Israelis und Palästinensern gewarnt. Unter beiden Völkern
gebe es Elemente, die bereit seien, das andere Volk zu vernichten.
"Verstehe ich Sie richtig", fragte einer der dänischen
Teilnehmer, "dass Sie der Meinung sind, die Israelis könnten
einen Völkermord an den Palästinensern begehen?" "Ja",
antwortete Bauer, zum Glück seien aber beide Völker stark und
kampftüchtig. Man müsse mit dem Mythos aufräumen, als sei
der Holocaust ein außerhistorisches Geschehen. Er sei von Menschen
verübt worden mit menschlichen Interessen dahinter. Nur die Erkenntnis
in die Struktur des Holocaustgeschehens könne Ähnliches in der
Zukunft verhindern.
Auch der Mythos vom Holocaust als einem einzigartigen Ereignis sei zu
revidieren. Es sei wahr, dass der Holocaust an den Juden in der Geschichte
ein bis dahin unerreichtes Ereignis an Schrecklichkeit war, aber es sei
damit ein Präzedenzfall geschaffen worden, der Nacheiferer finden
und der sich deshalb wiederholen könne. (Michael Krupp)
Moslemische Religionsentscheidung
gegen Krieg in Irak
Eine moslemische Gruppe, die sich "Die
Weisen Palästina" nennt, hat eine scharfe Religionsentscheidung
(Fatwa) gegen eine Beteiligung von Moslems am Krieg gegen den Irak erlassen,
außerdem fordern sie die Bevölkerung auf, sich für den
Heiligen Krieg (Dschihad) gegen "Zionisten, Amerikaner und Britten"
vorzubereiten. Die Gruppe steht den Terrorbewegungen Hamas und Dschihad
nahe. Arafats palästinische Verwaltung hat einen Bann gegen die Veröffentlichung
der Erklärung verhängt, um nicht des Antiamerikanismus verdächtigt
zu werden.
In der Westbank und im Gazastreifen finden fast täglich pro-irakische
Kundgebungen statt, bei denen israelische und amerikanische Fahnen, und
in der letzten Zeit auch britische, verbrannt werden. Der Irak unterstützt
mit großen Geldmitteln die Intifada und zahlt Belohnungen an Familien
von Selbstmordattentätern aus. Bei einigen dieser Demonstrationen
wird die Bevölkerung dazu aufgerufen, Selbstmordkandidaten zur Verfügung
zu stellen, die sich im Irak gegen amerikanische Truppen in die Luft zu
sprengen. (Michael Krupp)
Müllkippe zur Zeit
Jesu identifiziert
Die große Schutthalde am östlichen
Abhang der Davidstadt, die zum Kidrontal hinunterführt, ist als Abfallhalde
Jerusalems aus der Zeit des Zweiten Tempels identifiziert worden. Dies
bestätigt Angaben von antiken Historikern wie Josephus Flavius, dass
Jerusalem zur Zeit Jesu eine Bevölkerung von über 100.000 Einwohnern
hatte und damit eine der Großstädte der antiken Welt war.
Die mehrere hundert qm umfassende und 10 m dicke Schicht war schon seit
langem als Schutthalde erkannt worden, frühere Archäologen aber
hatten angenommen, dass es sich um den Schuttberg handelt, den die Römer
nach der Zerstörung Jerusalems und vor der Neugründung als heidnische
Stadt Aelia Capitolina 135 n.Chr. angehäuft hatten. Genauere Untersuchungen
haben aber ergeben, dass es sich um den sorgsam gesammelten Müll
der Gesamtstadt handelt, der mit Hilfe von Lasteseln aus der Stadt getragen
und hier deponiert wurde. Das Südtor an dieser Stelle, durch das
der Müll heraustransportiert wurde, heißt heute noch Misttor,
dung gate auf Englisch.
Auf Grund der zahlreich gemachten Münzfunde ist zu schließen,
dass die Abfallhalde zur Zeit des König Herodes im ersten vorchristlichen
Jahrhunderts angelegt wurde, der Jerusalem zur Großstadt umbauen
ließ, und bis zum Jahr 66, dem Ausbruch des Aufstandes gegen Rom,
benutzt wurde. Nicht eine einzige Münze aus dem Aufstand ist hier
gefunden worden, das zeigt, dass die Halde in dieser Zeit nicht mehr verwendet
wurde. Die Archäologen schätzen den Schutt auf 300.000 Tonnen,
das macht ungefähr 3000 Tonnen jährlich oder 200 Abfallwagen
von heute. Nicht mitgerechnet ist der organische Abfall, der vermodert
ist, und der Schutt, der durch den Kidronfluss jährlich im Winter
weggeschwemmt wurde. (Michael Krupp)
Knochenkasten und Jehoasch-Tafel
beschlagnahmt
Das Ossuarium (Knochenkasten) mit der Aufschrift
"Jakob Sohn des Josef, Bruder des Jesus" ist von der israelischen
Antikenbehörde beschlagnahmt worden um von Wissenschaftlern "mehrere
Monate lang" auf seine Echtheit untersucht zu werden. Das teilte
der israelische Rundfunk mit. Der Antiquitätensammler aus Tel Aviv,
Oded Golan, bei dem der Knochenkasten aufgetaucht war, hatte sich am Dienstag
Abend in einer Talkshow des Fernsehens erstmals der Öffentlichkeit
gestellt und sich bei der Gelegeneheit geweigert, Einzelheiten über
einen anderen archäologischen Sensationsfund zu machen, in den er
möglicherweise auch verwickelt ist: eine Schrifttafel des Königs
Jehoasch aus der Zeit des ersten salomonischen Tempels in Jerusalem. Die
Zeitung Haaretz meldete am Dienstag, dass die Antikenbehörde alle
Forscher und anderen Personen verhört habe, die jene Tafel gesehen
haben, um auch sie zu beschlagnahmen.
Der Knochenkasten, in dem möglicherweise die Gebeine des Bruders
Jesu aufbewahrt worden sind, es sei denn es handelt sich um eine Fälschung,
wurde mit Genehmigung der israelischen Behörden im vergangenen Herbst
nach Kanada zu einer Ausstellung geschickt. Beim Transport zerbrach allerdings
der kostbare Steinkasten und musste renoviert werden.
Unter Wissenschaftlern aus aller Welt wird eine heftige und bislang unentschiedene
Debatte über die Authentizität beider Fundstücke ausgetragen.
Im Falle nachgewiesener Echtheit wäre die Schrifttafel des Königs
Jehoasch der erste physische Nachweis des salomonischen Tempels in Jerusalems,
während der Knochenkasten ein zeitgenössischer Beweis für
die physische Existenz des Jesus von Nazareth wäre. (Ulrich W. Sahm)
Gasmasken nicht für
alle
Die Frage eines rumänischen Reporters
bei einer Pressekonferenz mit Militärvertretern und Sprechern des
Außenministeriums in Jerusalem blieb unbeantwortet im Raum stehen.
Was denn mit Gasmasken für rumänische Gastarbeiter sei, wollte
der Reporter wissen. Der zum "Nationalerklärer" ernannte
General Amos Gilad, offiziell beauftragt, alle Fragen zum bevorstehenden
Irak-Krieg zu beantworten, wischte mit einer herabwürdigen Handbewegung
die Frage des Rumänen beiseite und wollte erst einmal "weitere
Fragen sammeln". Als der General "zu einer dringenden Besprechung"
vorzeitig verschwand, war die Frage nach Gasmasken für die rund 200.000
Gastarbeiter in Israel, darunter Rumänen, Polen, Philippinos, Thais
und Chinesen immer noch unbeantwortet.
Doch öffentliche Fragen nach Schutz auf für jene, die keine
Staatsbürgerschaft besitzen und deshalb nicht automatisch per Postkarte
die Aufforderung erhalten, sich eine kostenlose Gasmaske abzuholen, drängten
auf Antwort von der Regierung. Für Touristen lägen ausreichend
Gasmasken in den Hotels bereit, wurde offiziell erklärt. Bei Vorlage
des Passes und gegen eine Kaution in Höhe von umgerechnet 50 Euro
bekomme jeder der höchst selten gewordenen Besucher im Land den handlichen
Pappkarton mit Maske und Anthropinspritze ausgehändigt. Bei der Rückgabe
selbst eines noch unbenutzten versiegelten Pappkartons wird freilich nur
die Hälfte erstattet.
Für die Gastarbeiter wurden fünf Verteilerstellen in Tel Aviver
Postämtern eröffnet. Für die größte Stadt Israels,
Jerusalem, wurde eine einzige Verteilerstätte eröffnet, aber
nicht etwa im Stadtzentrum, sondern in Beth Schemesch, einer Kleinstadt,
die auf halber Strecke zwischen Jerusalem und Tel Aviv liegt, im Bus etwa
eine dreiviertel Stunde Fahrtzeit entfernt. Hanassie Straße 8 war
als Adresse angegeben, doch in Beth Schemesch kennt niemand diesen Straßennamen.
Bis vor Kurzen hieß sie noch Ben Tzwi Straße.
In dem kleinen Postamt herrschte Gedränge. Bewohner von Beth Schemesch
standen Schlange, um ihre Briefe zu frankieren. Nun mussten sie doppelt
so lange warten, weil sich immerhin 16 Gastarbeiter aus Jerusalem auf
die weite Reise gemacht haben für die Gasmaske. Doch so ganz reibungslos
verlief die Austeilung nicht. Denn nur wenige Gastarbeiter verfügen
über ihren Pass. Entgegen der Vorschriften des Gesetzes, nehmen israelische
Unternehmer ihren Gastarbeitern die Pässe ab, damit sie ihnen "nicht
weglaufen". Die Polizei ist ohnmächtig gegen dieses Phänomen
und die Gastarbeiter verweigern die Kooperation mit der Polizei. Denn
viele von ihnen sind "illegal" im Lande, also mit abgelaufenem
Visum und ohne Arbeitsgenehmigung. Obgleich versprochen worden war, bei
den Verteilerstellen nicht die Visa zu überprüfen, hatte die
Polizei das Vertrauen der Gastarbeiter erst kürzlich getrübt.
So wurden in Ramle Gastarbeiter aus Thailand eingeladen, eine Einweisung
in die Verwendung der Gasmasken zu erhalten. Polizisten bemerkten, dass
sich auffällig viele Thais bei dem abgesprochenen Gebäude versammelt
hätten. Argwöhnisch beschloss die Ausländerpolizei eine
Razzia. Während ein Soldat im Beisein von Diplomaten der Thai-Botschaft
gerade das Anbringen der Luftfilter an der Maske demonstrierte, stürmten
Polizisten den Saal und führten jene ins Gefängnis ab, die weder
Pass noch Visum bei sich trugen. Für die Thailänder, jetzt in
Abschiebehaft, mag es nur ein schwacher Trost sein, dass angeblich für
alle Gefangenen in Israel, darunter auch über 5000 palästinensische
"Sicherheitsgefangene" ausreichend Gasmasken bereitstünden.
Für die Gastarbeiter gibt es auch ein Sprachproblem. Nur wenige verstehen
Hebräisch und die Anweisungen für das Verhalten im Falle eines
Krieges sind bisher nur in Hebräisch, Arabisch, Russisch, Englisch,
Französisch und Amharisch (für die Äthiopier) gedruckt
worden. Gefragt, was denn die rumänischen Gastarbeiter tun sollten,
beantwortete die Militärsprecherin Brigadegeneralin Ruth Yaron: "Die
Rumänen dürften doch wohl wenigstens Französisch verstehen..."
Ein Versuch des palästinensischen Roten Kreuzes und der "Ärzte
für Menschenrechte", den Staat Israel zu zwingen, Gasmasken
an alle drei Millionen Palästinenser in den selbstverwalteten Autonomiegebieten
zu verteilen, scheiterte. Vor dem Obersten Gerichts. argumentierten Rot-Kreuzvertreter,
dass Israel als Besatzungsmacht gemäß der vierten Genfer Konventionen
für die Wohlfahrt der Palästinenser verantwortlich sei. Doch
die Richter meinten: "Es ist undenkbar, dass Israel mitten in Nablus
oder Gaza einer Verteilerstelle für Gasmasken eröffnet."
Die Behauptung der Menschenrechtler, wonach es die Autonomiebehörde
"kaum noch gebe" konterte der Anwalt der Regierung mit den Worten:
"Die Gerüchte über den Tod der Selbstverwaltung sind etwas
verfrüht." Die Richter stellten in ihrem Urteil fest: "Die
Autonomiebehörde ist eine lebendige Körperschaft. Die sollten
sich um ihre eigenen Bürger kümmern und wenn sie nicht das Geld
haben, dass sollen sie sich halt die Masken spenden lassen." Das
Oberste Gericht wollte nicht an dem derzeitigen halbwegs absurden Zustand
rütteln: Obgleich Israels Armee in fast alle Städte im Westjordanland
einmarschiert ist, tut Israel weiterhin so, als trage die Autonomiebehörde
immer noch volle Verantwortung für alles, was dort passiert. Und
die Autonomiebehörde tut auch noch so, als existiere sie mit allen
Vollmachten, obgleich ihre Polizisten wie Beamten zusammen mit allen übrigen
Palästinensern wegen der Ausgangssperre in ihren Wohnungen gefangen
sitzen.
Palästinenserpräsident Arafat, an der Spitze der Palästinenserbehörde,
ließ sich erst kürzlich von Israel umgerechnet 750.000 Euro
zurückbehaltene Steuern ausbezahlen, neben Millionen Euro aus EU-Kassen,
um damit die Gehälter seiner Beamte und der Ärzte in den palästinensischen
Krankenhäusern zu bezahlen. Er weigert sich, Geld für Gasmasken
auszugeben. "Die Palästinenser sind nicht das Ziel irakischer
Angriffe." (Ulrich W. Sahm)
Ultraorthodoxer Jude -
Bürgermeister Jerusalem
Die berühmteste Stadt der Welt, Jerusalem,
hat zum ersten Mal in ihrer Geschichte einen ultraorthodoxen Juden als
amtierenden Bürgermeister. Ehud Olmert (Likud), der Nachfolger von
Teddy Kollek, ist am Sonntag Abend von seinem Amt als Bürgermeister
nach zwei fast vollständigen Kadenzen zurückgetreten, weil er
ein "hohes Amt" in der kommenden Regierung des Premierministers
Ariel Scharon erwartet. Per Gesetz sind doppelte Ämter nicht mehr
erlaubt. Der 50 Jahre alte Uri Lupuljanski wird der vorläufige Nachfolger
Olmerts.
Weltliche Bürger Jerusalems befürchten, dass der ultraorthodoxe
Jude im Amt des Bürgermeisters eine "Macke", ein schwerer
Schlag, für die Nicht-religiösen bedeute. Aber auch die Ultraorthodoxen
zeigen keine ungeteilte Begeisterung: "Das ist ein lieber Junge.
Die weltlichen Juden haben nichts zu befürchten." Von den 200.000
Jerusalemer Arabern, die ohnehin die Munizipalwahlen in Jerusalem boykottieren,
liegt noch keine Reaktion vor. Für sie sind bisher die Bürgermeister
"alles das Gleiche", solange sie Juden, Israelis, Zionisten
und zudem Besatzer seien.
Lupuljanski ist seit 15 Jahren im Stadtrat vertreten, als Mitglied der
"Tora-Judentums-Partei". Etwa 30 Prozent der Bewohner Jerusalems
gehören zum ultraorthodox-jüdischen Sektor. Die Ultraorthosoxen
lästern über Lupuljanski, dass er kein Durchsetzungsvermögen
habe und sich niemals darum bemüht habe, eine totale Sabbatruhe für
Jerusalem durchzusetzen. Jehuda Miller, Fraktionsfreund von Lupuljanski
äußerte ebenfalls wenig Begeisterung: "Ich bin für
einen Bürgermeister, des es versteht, die unterschiedlichen ethnischen
Gruppen in Jerusalem zu vereinen."
Lupuljanski, Vater von 12 Kindern, habe auch zwei weltliche Brüder,
und stamme aus einer zionistisch-frommen Familie. Lupuljanski stehe der
Hilfsorganisation "Jad Sarah" vor, die uneigennützig und
in vorbildlicher Weise Behinderten aller Volksgruppen in Jerusalem geholfen
habe. Diese Organisation helfe Juden, Christen wie Moslems.
Nachdem klar geworden war, dass Olmert zurücktreten werde, hat Lupuljanski
vor drei Monaten gegenüber der Zeitung Jedijot Achronot erklärt,:
"Die weltlichen Juden haben nichts zu fürchten. Der Status Quo
bleibt erhalten."
Jerusalem ist die ärmste Stadt Israels. Das Ausbleiben des Tourismus
hat die zahlreichen Händler in der Stadt und besonders in der Altstadt
schwer geschlagen. Die Stadt wirkt zunehmend vernachlässigt und dreckig.
Besonders in den arabischen Vierteln Jerusalems ist die Vernachlässigung
spürbar. Schlaglöcher in den Straßen und achtlos in öffentliche
Gärten geworfener Abfall sind ebenso ein Zeichen des Niedergangs
der Stadt wie die zahlreichen Bettler und Armen, die nach Feierabend zum
zentralen Gemüsemarkt kommen, um verfaultes Gemüse einzusammeln.
(Ulrich W. Sahm)
Gute Stimmung bei ASF trotz
Kriegsvorbereitungen
Bei den jungen Feiwilligen von Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste
(ASF) in Jerusalem herrscht weiterhin gute Stimmung, trotz der intensiven
Kriegsvorbreitungen um sie herum. Chefin Sabine Lohmann: "Manche
haben schon ihre Bücher in Päckchen nach Hause geschickt. Eine
Gruppe verlässt ohnehin Ende Februar das Land, aber auch die anderen
wissen, dass sie nach Hause fliegen müssen, sowie der Krieg ausbricht."
Die jungen Deutschen leisten ihren Zivildienst in Israel. Sie pflegen
in Alterheimen Holocaustüberlebende und stehen Behinderten im Alyn-Krankenhaus
bei. Zwar haben sie eine Zusatzversicherung für den Kriegsfall. Dennoch
wurde schon im November in Berlin beschlossen, bei der ersten entsprechenden
Anweisung des Auswärtigen Amtes, alle Freiwilligen nach Hause fliegen
zu lassen. "Die sollen erst mal zu ihren Eltern zurückgehen
und mit ihnen die Lage reflektieren..." sagt Lohmann. Sollten einige
beschließen, trotz Krieg nach Israel zurückkehren zu wollen,
"soll das möglich sein, aber mit einem veränderten Vertrag."
Die israelischen Partner, bei denen diese Deutschen ihren Dienst tun,
"zeigen volles Verständnis. Einige meinten schon, dass wir ziemlich
bekloppt seien, trotz der Selbstmordattentate immer noch in Israel geblieben
zu sein." Keiner, so Lohmann, habe das Gefühl, "in schwerer
Stunde im Stich gelassen zu werden". Das sei während des Golfkrieges
1991 anders gewesen, sagt Lohmann. Doch inzwischen sei es längst
auch bei Israelis keine ehrenrührige Schande mehr, aus Tel Aviv in
die Provinz oder ins Ausland zu fliehen.
Propst Martin Reyer von der Erlöserkirche, Pastor der rund 200 deutschen
Protestanten im Heiligen Land meint: "Beten ist sehr angebracht,
aber wir sind auch realistisch." Für alle Mitarbeiter der Kirche
seien schon Gasmasken angeschafft worden. "Das beruhigt die Menschen.
Es ist kein Beitrag für den Frieden, wenn alle Israelis mit Gasmasken
ausgestattet sind, nur wir keine haben.". Die Deutsche Botschaft
habe einige Gasmasken besorgt und an die Erlöserkirche abgegeben.
Sowie das Auswärtige Amt den Botschaftsangehörigen die "Empfehlung"
ausspreche, in die Heimat zu fliegen, würden alle Kirchenangestellten
und ihre Angehörigen auf Weisung der EKD in Hannover das Land sofort
verlassen müssen, "aus versicherungstechnischen Gründen".
Allein der Propst werde die Stellung halten.
Reyer sagte, dass es bei der Botschaft einen Dreistufenplan gebe. Eine
"erhöhte Aufmerksamkeit" gebe es jetzt schon. Der nächste
Schritt sei die "Empfehlung", die Angehörigen auszufliegen.
Diese Stufe werde wohl in dem Augenblick erreicht, wo die Amerikaner tatsächlich
den Irak angreifen "oder ein paar Tage früher", meint Reyer.
Es werde wohl nicht abgewartet, bis Israel tatsächlich angegriffen
werde. Die dritte Stufe sei dann die Evakuierung aller verbliebenen Deutschen.
Der Beschluss, alle Kirchenangehörigen mit Ausnahme des Pastors zu
evakuieren, sowie das Auswärtige Amt die entsprechende Empfehlung
für die Botschaftsangehörigen ausgibt, sei bei der EKD in Hannover
schon vor einigen Monaten im Falle der schweren Unruhen in Venezuela erprobt
worden. Die Ausreise sei in dem Fall eine "Anweisung" aus Hannover.
Wer dennoch im Lande bleiben wolle, "tut das eben auf eigenes Risiko
und muss die Folgen selber tragen." Obgleich "realistisch"
schätzt Reyer die Gefahr für Israel und für seine Gemeinde
"recht niedrig" ein. "Bis dahin lassen wir jeden Tag um
15 Uhr zusammen mit allen anderen Kirchen Jerusalems die Glocken läuten."
Diese Initiative kommt von der Hagia Maria (Dormition) auf dem Zionsberg
und "alle Kirchen machen da mit". (Ulrich W. Sahm)
Saudische Schulbücher
loben die Überlegenheit des Islam
Nach syrischen, palästinensischen und
israelischen Schulbüchern wurden nun auch saudische Schulbücher
auf rassistische, antijüdische und antichristliche Aussagen durchforstet.
The Center for Monitoring the Impact of Peace (CMIP) mit Sitz in Jerusalem
aber in den USA registriert hat mit Quellenangaben zahlreiche Zitate aus
neuen Schulbüchern in englischer Übersetzung veröffentlicht:
http://www.edume.org .
93 Bücher aus den Jahren 1999-2002, für Schüler im Alter
zwischen 6 und 16 wurden vor allem zu ihrer Haltung gegenüber "den
Anderen", also dem Westen, Juden und Christen untersucht. Mit einer
Ausnahme hat das Saudische Kultusministerium die Bücher herausgegeben.
Die Forscher hielten sich bei ihrer Untersuchung an strikte Regeln der
UNESCO, so zum Beispiel ob die Fakten stimmen, ob bei den Themen der "gleiche
Standard" angesetzt wird und ob die Kinder zu Freiheit, Würde
und Brüderlichkeit oder aber zu Vorurteilen und Konflikt erzogen
werden. CMIP fügte diesen Kriterien noch hinzu, ob andere Völker
als gleichberechtigt gesehen werden, und wie die Schulbücher zum
Friedensprozess stehen.
Der Islam stehe als "einzig wahre Religion" im Mittelpunkt dieser
Schulbücher, zumal die Religion "alle Aspekte des täglichen
Lebens" berühre. Weiter heißt es in der Einleitung, dass
die Erziehung in Saudi Arabien von besonderer Bedeutung sei, weil Saudi
Arabien einen großen Einfluss auf die ganze arabische Welt ausübe.
Eine positive Erwähnung finden jüdische oder christliche Personen
wie Moses oder Jesus nur solange sie auch vom Islam als "Propheten"
verehrt werden. Beim Vergleich der Heiligen Schriften wird 7-Klässlern
gelehrt: "Gott hat den Koran vor Fälschung und Irrtümern
bewahrt, nicht so die anderen himmlischen Bücher, Gott schützte
sie nicht vor Verdrehungen und Defekten."
Die Überheblichkeit des Islam wird mit folgenden zwei Feststellungen
gelehrt: "Der Weg des Islam führt ins Paradies. Die anderen
Religionen zerstören ihre Gläubigen." Oder "Moslems
sind die Führer der Welt."
Negative Aussagen über das Christentum werden nur noch von den Lehrsätzen
zu dem Judentum übertroffen. So sollen die Schüler antworten,
ob die Christen "recht hatten, Jesus zum Gott zu erklären".
Der Messias, Sohn der Maria "war nichts anderes als ein Apostel".
Weil die Juden an die Mission des Propheten Mohammed nicht glaubten, seien
sie "wie Esel, mit Büchern beladen, von denen sie nicht profitieren
können." Es sei nicht typisch für Juden wider besseren
Wissens zu handeln. In einer Erklärung des Koranverses "Sie
wollen mit ihren Mündern das Licht Gottes erlöschen", heißt
es, dass dieses das Bestreben der Juden und Christen sei, die Lehren Allahs
auszulöschen.
Juden und Christen seien "Feinde". Mit ihnen dürfe man
sich nicht befreunden und ihnen in keiner Weise helfen. Sie seien "Feinde
Gottes und seiner Gläubigen (Moslems)". Saudischen Schülern
der 9. Klasse wird beigebracht: "Es ist erlaubt, die Burgen der Ungläubigen
zu zerstören, verbrennen und zu beschädigen
. wenn es zum
Sieg der Moslems und der Niederlage der Ungläubigen beiträgt."
Den muslimischen Schülern wird verboten, Sitten der "Ungläubigen"
anzunehmen oder sich ihnen anzunähern.
Zahlreiche negative Zitate wurden über den "Westen" und
den Zionismus" zusammengetragen. Seit den Kreuzfahrern seien die
Europäer "Agressoren". Neben dem Imperialismus wird auch
der Kommunismus als "Produkt des Westens" verurteilt und entsprechend
negativ dargestellt.
In ihrem Nachwort schreiben die Autoren des Reports, dass die Schulbücher
"ein Fenster in die Gedankenwelt der Saudis öffnen. Der Überlegenheit
des Islams und der Moslems wird die Feindseligkeit der Christen und Juden
gegenübergestellt. Der Westen wird als der Quell des Bösen dargestellt.
Jeder Gefahr eines kulturellen oder intellektuellen Einflusses des Westens
müsse Widerstand geleistet werden. Die Juden werden als "verruchte
Nation" dargestellt. Deshalb sei ihr "Verschwinden" wünschenswert.
Westliche Demokratie wird verworfen, absoluter Gehorsam zum Herrscher
wird gefordert.
"Die saudischen Schulbüchern entsprechen nicht den Kriterien
der UNESCO.... Die Geschichte der Juden und der westlichen Zivilisation
werden entweder gar nicht oder nur aus dem Blickwinkel der Feindseligkeit
gelehrt." (Ulrich W. Sahm)
Israels Astronaut und
religiöse Symbolik
"Von Anfang an war sich Illan Ramon im
Klaren, dass seine Mission in den Weltall von großer symbolischer
Bedeutung für den Staat Israel und für das jüdische Volk
sei." Das erzählte ein alter Bekannter Ramons im israelischen
Rundfunk am Morgen nach dem Absturz der Columbia Weltraumfähre.
Der Flug von Ramon sei auch ein "Sieg über Hitler" gewesen.
Ramon, dessen Mutter den Holocaust überlebt hatte, nahm eine Zeichnung
des Mondes und des Himmels mit, wie sie ein kleiner Junge im KZ Theresienstadt
geschaffen hatte. Aus dem Vernichtungslager Bergen-Belsen stammte eine
winzige Torarolle. Ebenso hatte Ramon im Gepäck eine komplette hebräische
Bibel, in einen Mikrochip gebrannt.
Die deutsche Vergangenheit spielt auch für einen rechtsgerichteten
israelischen Nachrichtendienst eine große Rolle. Sein Chef, David
Bedein, habe schon ein Interview mit Ramon nach der Landung abgesprochen.
So konnte er jetzt nur seine Fragen veröffentlichen. Ob Ramon sich
bewusst sei, dass Werner von Braun in der Nazizeit tausende Juden ermorden
ließ bei Experimenten der Raketenindustrie der Nazis. Seine eigene
Familie hätte Opfer der Experimente jenes Deutschen geworden sein
können, der nach dem Krieg zum Pionier der amerikanischen Raumfahrt
avancierte. Ramon sollte auch gefragt werden, ob er befürchte, nun
ein Opfer irakischen Terrors zu werden. "Aus unerklärlichen
Gründen" hätten während des Raumfluges internationale
Nachrichtenagenturen "hochgekocht", dass Ramon einer von acht
israelischen F-16 Kampfpiloten gewesen sei, die den Atomreaktor Osirak
bei Bagdad bombardierten und so Saddam Husseins Absicht, eine Atombombe
zu bauen, zerstörten.
Ramon konnte nicht gemäß den Regeln auf der Welt den Sabbat
feiern, der am Freitag mit Sonnenuntergang beginnt und am Samstag Abend
endet. Schließlich umkreiste der israelische Astronaut die Welt
alle 90 Minuten. Dennoch hatte er einen kleinen Silberbecher mitgenommen,
wie er für den Segen über den Sabbatwein verwendet wird. Ramon
hatte auch auf koscheren Speisen bestanden.
Heldengedenken nach 1936
Jahren
Neben den rund 2500 Bewohnern der Stadt Jodfat
(Jotapata) in Galiläa soll am 20. Mai mit einer militärischen
Gedenkzeremonie auch tausenden massakrierten Flüchtlingen und den
im Kampf gefallenen Soldaten gedacht werden. Die Zeremonie wird 1936 Jahre
nach dem Tod dieser Menschen stattfinden.
Im Jahre 67 nach Christus waren römische Truppen unter Vespasian
und Titus in Akko gelandet, um den jüdischen Aufstand niederzuschlagen.
Die damalige Hauptstadt Galiläas, das heutige Zippori und frühere
Sephoris, wo Jesu Vater Josef möglicherweise als Architekt oder Baumeister
tätig war, ergab sich den Römern kampflos. Jodfat war der erste
Ort, wo die Juden den Römern erbitterten Widerstand leisteten unter
der Führung ihres Kommandeurs Josef ben Matatjahu, der später,
nachdem er zu den Römern übergelaufen war als der Historiker
"Josefus Flavius" zu den wichtigsten Chronisten der Epoche geworden
war. 2130 Bürger von Jodfat, darunter auch Josefus, gerieten in römische
Gefangenschaft. Einige seiner Soldaten verübten Selbstmord. Über
15.000, darunter Frauen, Kinder und Alte, wurden in ihren Häusern
ermordet. Später sind wohl einige der Leichen eingesammelt und in
die Zisternen geworfen worden.
Bei Ausgrabungen der israelischen Antikenbehörde zwischen 1992 und
1999 wurden Knochen von tausenden Menschen in den Häusern und in
den Zisternen entdeckt. Nach Beratungen mit den Behörden, darunter
auch mit dem Rabbinat wurde beschlossen, die Opfer dieses römischen
Massakers in der großen zentralen Zisterne von Jodfat zu bestatten.
Es sei einer der ganz seltenen Fälle gewesen, wo man bei Ausgrabung
eindeutig die Identität der Knochenfunde als Juden identifizieren
könnte. Der Archäologe Motti Aviam hatte schon 1999 versucht,
über dem Massengrab ein Denkmal errichten zu lassen und dieses im
Rahmen einer militärischen Gedenkfeier zu enthüllen. Doch das
Projekt scheiterte, weil 1999 die israelische Regierung stürzte.
Jetzt wurde laut "Haaretz" der 20. Mai als Datum angesetzt,
an dem mit militärischen Ehren den Soldaten und den Bürgern
des jüdischen Aufstandes aus dem Jahr 67 gedacht werden soll. (Ulrich
W. Sahm)
Das neue israelische Kabinett:
Verteidigungsministerium: Shaul Mofaz (Likud)
Außenministerium: Silvan Shalom (Likud)
Finanzministerium: Benjamin Netanyahu (Likud)
Industrie- und Handelsministerium: Ehud Olmert (Likud)
Erziehungsministerium: Limor Livnat (Likud)
Ministerium für Innere Sicherheit: Tzahi Hanegbi (Likud)
Landwirtschaftsministerium: Yisrael Katz (Likud)
Einwanderungsministerium: Tzipi Livni (Likud)
Gesundheitsministerium: Danny Naveh (Likud)
Justizministerium: Yosef Lapid (Shinui)
Innenministerium: Avraham Poraz (Shinui)
Infrastrukturministerium: Yosef Paritzky (Shinui)
Umweltministerium: Yehudit Naot (Shinui)
Wissenschaftsministerium: Eliezer Sandberg (Shinui)
Transportministerium: Avigdor Lieberman (Nationale Union)
Tourismusministerium: Benny Elon (Nationale Union)
Wohungsbauministerium: Effi Eitam (National-Religiöse Partei
Arbeits- und Sozialministerium: Zevulun Orlev (National-Religiöse
Partei)
Minister ohne Geschäftsbereich: Natan Sharansky (Likud), Dan Meridor
(Likud), Gideon Ezra (Likud), Shimon Sheetrit (Likud), Uzi Landau (Likud)
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