Informationen aus Israel

von Michael Krupp und Ulrich Sahm, Jerusalem

 

Jordanier wollen fünftes Minarett auf dem Tempelplatz

Eine jordanische Kommission weilte Ende September in Israel und beriet mit der israelischen Polizei über die Errichtung eines fünften Moscheeturms auf dem Tempelplatz in Jerusalem. Beobachter sehen dies als weiteren Schritt der jordanischen Regierung an, ihre Verbundenheit mit dem drittheiligsten Platz des Islam gegenüber palästinensischen und israelisch moslemischen Ansprüchen zu verfestigen. Rechte jüdische Kreise haben angekündigt, dass der Bau "nur über unsere Leiche" zustande kommen werde, zur Not wollen sie das Oberste Israelische Gericht anrufen.

Die israelische Regierung habe in der Sache bisher nicht entschieden, sei aber für Verhandlungen offen, schreibt die Zeitung. Israel sei interessiert daran, den jordanischen Einfluss auf dem Tempelplatz zu verstärken, da Jordanien als gemäßigt gilt gegenüber fundamentalistisch eingestellten palästinensischen und israelisch-islamischen Gruppierungen, die ebenso versuchen, ihren Einfluss auf diesem am meisten umstrittenen islamischen heiligen Platz im Nahen Osten zu verstärken. Haaretz sieht ein mögliches Zugeständnis von Seiten Israels auch als Belohnung an für die Öffnung des Tempelplatzes für Nichtmoslems vor 15 Monaten nach dreijähriger Schließung. Michael Krupp

Madonna sorgt für besondere Stimmung

Die Popsängerin Madonna wird an einem Kabbala-Treffen teilnehmen, das am jüdischen Neujahrsfest beginnt. Die Veranstalter, das internationale Kabbala-Institut, legen allerdings Wert darauf, dass die Begeisterung für die Popsängerin nicht die Religionsgesetze bricht, die für die Einhaltung des Feiertages und des Schabbats gelten. Es sind nur nichtjüdische Fotografen zugelassen und Journalisten dürfen an den Feiertagen nicht schreiben und Notizen machen. Die Popsängerin traf allerdings erst nach Anbruch des Feiertages in Israel ein.

Kabbala ist eine mystische Bewegung im religiösen Judentum. Die Katholikin Madonna studiert seit einiger Zeit Kabbala und hat sich seitdem den jüdischen Namen Esther zugelegt. Sie wird bei ihrem Besuch auch die Gräber großer jüdischer Mystiker wie das Grab des Rabbi Schimon bar Jochai und Rabbi Akibas in Galiläa besuchen, ebenso das Grab der Stammvätermutter Rahel auf dem Weg nach Bethlehem im besetzten Gebiet, über deren mystische Tendenzen allerdings nichts bekannt ist.

An der Konferenz nehmen auch andere Berühmtheiten aus dem Schaugeschäft teil wie die Modeschöpferin Donna Karan und die Schauspielerin Demi Moore. Insgesamt sind es über 2000 Teilnehmer aus 22 Ländern.

Nach den aufsehenerregenden und zuweilen von Tumulten begleiteten Auftritten des Popstars Madonna, alias Esther, auf einer internationalen Kabbalakonferenz haben sich inzwischen einige Rabbiner gegen die populistische Verwertung der jüdischen Kabbala gewandt. Einer der Rabbiner, Joel Bin Nun, beschuldigte die Betreiber des Internationalen Kabbalazenturm in Los Angeles, eine neue Religion einführen und damit das klassische Judentum ersetzen zu wollen. Die populistische Kabbala sei ein Geschäft, heidnisch und billig, und habe mit der eigentlichen jüdischen Kabbala, der jüdischen Mystik, nichts gemeinsam. Michael Krupp

Münzfund in der Nähe von Qumran

Der bisher größte Münzfund in der Geschichte Israels und wahrscheinlich der Welt ist am Toten Meer bei Ein Feschcha in der Nähe Qumrans gefunden worden. Schätzungsweise 300.000 Bronzemünzen sind bisher aus dem Wasser oder am Strand geborgen worden. Fast alle Münzen sind vom gleichen Typ, dem Anker-Stern Typ des Königs Alexander Jannai, der von 103 bis 76 vor der Zeitrechnung regierte.

Über den Fund waren in Händlerkreisen längere Zeit Gerüchte in Umlauf. Nachdem große Mengen der Münzen auf dem Antikenmarkt erschienen waren, hat eine archäologische Expedition die Gegend untersucht und noch einmal ca. 1260 Münzen gefunden. Der Großteil des Schatzes aber befindet sich in der Hand von arabischen Münzhändlern. 200.000 sollen in Amerika an gläubige Christen verkauft worden sein, für die Münzen dieses Typs als das "Scherflein der Witwe" angesehen werden, das Jesus im Neuen Testament lobend erwähnt (Markus 12, Lukas 21).

Die Münzen zeigen auf der Vorderseite einen Anker und die griechische Inschrift basileos Alexandrou (Des Königs Alexander), auf der Rückseite zeigen die Münzen einen Stern oder ein Rad, und zwischen den Speichen oder Strahlen findet sich die althebräische Inschrift Jehonatan hamelech, der König Jehonatan, entsprechend dem hebräischen Namen des Königs. Dieser Münztyp ist der in Israel am meisten gefundene.

Es handelt sich um die kleinste Einheit im jüdischen Münzsystem zur Zeit des Zweiten Tempels, der vermutlich noch lange nach der Herrschaft der Hasmonäer in Geltung blieb und auch zur Zeit Jesu noch Währungsmittel war. Daher die Vermutung, dass es sich beim "Scherflein der Witwe" um dieses Geldstück gehandel haben könnte. Münzen dieses Typs wurden an Touristen für 10 bis 15 Dollar verkauft. Jetzt nach Überflutung des Marktes damit und dem Ausbleiben der Touristen ist der Preis zum Teil auf 5 Dollar gesunken. In der letzten Zeit lässt sich aber eine ansteigende Tendenz verzeichnen.

Die Frage, die seit dem ersten Auftauchen der Gerüchte in Fachkreisen diskutiert wird, ist, wie diese Masse von Münzen, ca. 300 Kilo, viele Säcke von Münzen, ins Tote Meer gelangt sind. Zwei Theorien haben sich herausgebildet, eine wirtschaftlich und eine religiös begründete.

Die wirtschaftliche: Die Münzen finden sich in unmittelbarer Nähe eines Hafens, der in der letzten Jahren von Jizhar Hirschfeld ausgegraben wurde. Die Münzen müssen in unmittelbarer Nähe des Hafens im Wasser versunken sein. Entweder sind Geldsäcke ins Wasser gefallen oder das Schiff ist in einem Sturm direkt vor der Küste gesunken. Der Seespiegel war noch vor 20 Jahren 15 Meter höher als heute und durch das Sinken des Seespiegels wurden die Münzen überhaupt erst entdeckt. Vom Hafen gab es eine Seeverbindung zum Ostufer des Toten Meers mit der Festung Machärus. Das Geld kann der Sold für Soldaten gewesen sein, die dort Dienst taten.

Die religiöse Erklärung wurde von den Archäologen Hanan Eshel und Boas Zisso vorgetragen. Sie finden in der rabbinischen Literatur den mehrfach geäußerten Hinweis, dass dem Tempel gewidmete Münzen, wenn sie aus irgendwelchen Gründen nicht in den Tempel gebracht werden können, im Toten Meer zu versenken sind. Die Archäologen glauben nun, dass es in der entsprechenden Zeitspanne Juden gab, die den Tempel als verunreinigt ansahen, wie wir es aus den Qumranschriften wissen. Da diese Juden ihre Geldspenden nicht nach Jerusalem bringen wollten, hätten sie gemäß den Bestimmungen die Münzen im Toten Meer versenkt. Michael Krupp

Israelische Drusen dürfen Heiligtümer in Syrien und Libanon besuchen

Drusen aus Israel und den Golanhöhen haben vom israelischen Obersten Gericht die Erlaubnis erwirkt, legal und in einer organisierten Reise Drusenheiligtümer in Syrien und im Libanon besuchen zu können. Wenn die syrische Regierung sie hereinlässt, werden im nächsten Monat 246 religiöse Oberhäupter, die gesamte religiöse Führung der Drusen in Israel und im Golan, das Grab des Drusenpropheten Habil in Dschebel Drus in Nordsyrien besuchen. Über die Reiseroute, ob über den Direktübergang in Kuneitra oder den Umweg über Jordanien, wird noch verhandelt.

In Israel und im vom Israel annektierten Golan leben über 100.000 Drusen. Die Drusen sind eine vom Islam im 11. Jahrhundert abgespaltene Geheimreligion. Die Drusen, ca. eine halbe Million, leben hauptsächlich im Südlibanon und in Nordsyrien, wohin sie durch die Kämpfe mit den christlichen Libanesen im 19. Jahrhundert verschlagen wurden. Die Drusen sind ein kämpferisches Volk und dienen in allen Staaten, in denen sie leben, in der Armee. In Israel sind sie im Gegensatz zu den Christen und Moslems wehrpflichtig. Michael Krupp

Ministerpräsident will deutsche Kreuzfahrerkirche erhalten

In einem jahrelangen Streit um die Erhaltung der einzigen deutschen Kreuzfahrerkirche in Jerusalem, Santa Maria von den Deutschen, hat der israelische Ministerpräsident, Arieh Scharon, in einem Brief an das Oberste Gericht sich dafür ausgesprochen, die Kirchenruine zu erhalten und einen Vertrag mit der nahegelegenen Talmudhochschule Aish Hatorah Jeshiva zu annullieren.

Die Kirchenruine war nach der Eroberung der Altstadt Jerusalems durch die Israelis 1967 im jüdischen Viertel entdeckt und in den siebziger Jahren ausgegraben worden. Zuerst hatten allerdings gewisse Ressentiments von Regierungsstellen überwunden werden müssen, die nicht einsehen wollten, warum gerade Kreuzfahrer und Deutsche so hofiert werden sollten. Der deutsche Konzern Axel Springer hatte die Mittel für die Anlage eines Parks zur Verfügung gestellt.

1970 war auf bisher nicht ganz geklärte Weise das Gebiet an die benachbarte amerikanisch ultraorthodoxe Jeshiva Aish Hatora vermietet worden, die hier ein Kulturzentrum errichten wollten. Unbekannte hatten hier eine Mesusa, einen jüdisch religiöses Kultobjekt, an dem Eingang der Kirche befestigt und Schilder mit dem Hinweis auf die Geschichte des Platzes entfernt. Dies stieß auf größten Widerstand der Archäologen und anderer Kreise in Israel. Auch die deutsche Botschaft schaltete sich ein und erklärte, dass die Kirchenruine ein wichtiger Teil des deutsche Kulturerbes sei. Das Oberste Gericht verbot damals jede Tätigkeit an der Stelle.

Seitdem ist der Fall vor dem Obersten Gericht anfällig, das in Kürze zu entscheiden hat, was aus dem Gelände werden soll. Inzwischen ist der Park verfallen. Zwar ist die Mesusa kurz nach ihrer Anbringung wieder entfernt worden, aber die alten Schilder wurden nicht erneuert. Der Park hat heute eher das Aussehen einer Müllgrube als ein Platz, in dem man sich erholen kann. Michael Krupp

Rückkehrergesetz auch für Reform-Konvertiten

Israel Generalstaatsanwalt, Menachem Mazuz, hat entschieden, dass auch Konvertiten der Reform- und der konservativen Bewegung des Judentums als Staatsbürger nach dem Rückkehrergesetz anerkannt werden müssen. Mazuz, die höchste richterliche Instanz nach dem Obersten Gericht, gab auf Anfrage durch die Regierung bekannt, dass nach dem jetzt geltenden Gesetz alle Konvertiten als Staatsbürger anerkannt werden müssen, andernfalls müsse man das Rückkehrergesetz ändern. Nach bisheriger Praxis wurden nur orthodox übergetretene Konvertiten als Staatsbürger nach dem Grundgesetz zugelassen.

Das Rückkehrergesetz besagt, dass jeder Einwanderer mit einer jüdischen Mutter oder ein zum Judentum Übergetretener das Recht auf automatische Staatsbürgerschaft hat. Die religiösen Parteien haben in der Vergangenheit mehrfach versucht, dass Gesetz in der Weise abzuändern, dass nur Konvertiten nach dem orthodoxen Religionsgesetz im Hebräischen ein Wort: kehalacha, nach dem Religionsgesetz, anerkannt werden sollen. Sie sind aber niemals darin erfolgreich gewesen.

Vor einem Monat hatte der Innenminister, Avraham Poraz von der säkularen Schinui-Partei, Mazus mitgeteilt, dass er Konvertiten aller religiösen Strömungen anerkennen werde. Die jetzige Entscheidung des Generalstaatsanwalt bestätigt die Praxis des Innenministeriums. Die religiösen Parteien, allesamt orthodox, werden nun erneut versuchen, eine Gesetzesänderung im Parlament zu erreichen, was bei der jetzigen politischen Konstelation noch schwerer sein wird als früher. Michael Krupp

Welt-Gay Parade 2005 in Jerusalem

Die nächste Welt-Gay-Parade 2005 wird in Jerusalem stattfinden. Auf großen Bannern sah man auf der letzten Welt-Gay-Parade in Montreal Anfang des Monats in Englisch, Französisch, Hebräisch und Arabisch die Aufschrift: "Nächstes Jahr in Jerusalem", der traditionelle Spruch, den Juden am Ende der Pessachfeier in aller Welt sprechen. Wenn sich nichts ändert, werden am 25. August 2005 Zehntausende Sympathisanten aus aller Welt durch die Straßen von Jerusalem ziehen.

Die Organisatoren wollen den Schwerpunkt auf das Thema Religion und Homosexualität legen. Vertreter der drei monotheistischen Religionen arbeiten bei der Vorbereitung zusammen. Die einzuschlagende Route soll an einer Synagoge, einer Moschee und einer Kirche vorbeiführen und darauf aufmerksam machen, dass Homosexuelle nicht religionsfeindlich sind und im Rahmen ihrer Religionsgemeinschaften anerkannt werden wollen. Ein anderer Schwerpunkt soll das friedliche Zusammenleben zwischen Arabern und Juden sein.

Die erste Welt-Gay-Parade fand im Jahr 2000 in Rom statt, auch einer heiligen Stadt. Hier beteiligten sich zwischen einer viertel und einer halben Million. In Jerusalem erwartet man nicht solche Massen. Die erste nationale Gay-parade fand in Jerusalem 2002 statt und zog 4000 Marschierende an. Gegendemonstrationen von orthodoxer Seite haben jeweils die Paraden begleitet. Auch der orthodoxe Bürgermeister, Uri Lupolianski, ist von der Idee einer solchen Welt-Parade ausgerechnet in Jerusalem nicht begeistert, auch wenn sie der Stadt für kurze Zeit viele Touristen und Einkommen verschafft. Michael Krupp

Vatikan fordert Änderungen am Mauerbau

Der Vatikan fordert von Israel Veränderungen am Mauerbau in der Nähe Jerusalems, um christliche Prozessionen nicht zu beeinträchtigen. Der Vatikan übt über katholische amerikanische Senatoren Druck auf Israel aus, um das in Elasarije gelegene Lazarusgrab nicht von Jerusalem abzuschneiden und so traditionelle Prozessionen vom Lazarusgrab nach Jerusalem aufrecht erhalten zu können.

Elazarije ist das neutestamentliche Bethanien und hat seinen Namen aufgrund seines prominentesten Bewohners in der Geschichte, Lazarus, auf Hebräisch Elazar, der nach dem Johannesevangelium durch Jesus von den Toten auferweckt wurde. Elazarije liegt nach der Grenzziehung von 1967 außerhalb der Stadtgrenzen Jerusalems, gehörte aber zu jordanischen Zeit zu Ostjerusalem. Die geplante Mauer, die Israel von den palästinensischen Gebieten abgrennzen soll, verläuft zwischen Jerusalem und Elazarije. Die Israelis erklären sich bereit, neben dem Lazarusgrab ein Tor in der Mauer einzubauen, um die Prozessionen auch in Zukunft zu ermöglichen. Michael Krupp

Nach einjähriger Renovierung wieder offen: Schrein des Buches mit den Rollen vom Toten Meer

Mit Schofartönen und Harfen ist der Schrein des Buches, der die ältesten Bibeltexte der Welt und die wichtigsten Qumranrollen beherbergt, im Israelmuseum, Jerusalem, durch Staatspräsident Mosche Katzav wieder eröffnet worden. Der Schrein des Buchs war über ein Jahr wegen Reparaturarbeiten geschlossen. Die wichtigsten Schriftwollen waren in der Zeit in einer Sonderaustellung im Israelmuseum zugänglich.

Der Schrein des Buchs war zusammen mit dem Israelmuseum 1965 erbaut worden. Er ist mit seiner weißen Kuppel, die dem Deckel einer der Krüge, die die Schriftrollen vom Toten Meer enthielten, nachgebildet ist, eines der Wahrzeichen der Stadt Jerusalems. Am Äußeren der Anlage hat sich durch den Umbau nichts geändert. Auch im Inneren ist alles beim Alten geblieben. Durch einen höhlenartigen unterirdischen Gang gelangt man in den Hauptraum, der die Schriftrollen, die 1947 entdeckt wurden, beherbergt.

Zur Neueröffnung sind aber Umstrukturierungen in den Seitenräumen und im Untergeschoss des Hauptraumes vorgenommen worden. Hauptausstellungsgegenstand ist hier der Musterbibelcodex aus Aleppo aus dem 10. nachchristlichen Jahrhundert, der als der korrekteste Bibeltext der Welt gilt. Nach dem Brand der Synagoge von Aleppo in den Wirren bei Gründung des Staates Israels 1948 ist leider ein Teil des Codex, der jahrelang als übrhaupt gänzlich verschollen galt, verloren gegangen. Zum ersten Mal ist auch ein Fragment der Psalmenrolle, die bei den Ausgrabungen von Massada am Toten Meer durch Jigal Jadin gefunden wurde, der Öffentlichkeit präsentiert. Einer der Psalmen, Psalm 83, wurde bei der Eröffnungsfeier gelesen. Die Psalmenrolle, vor über 2000 Jahren geschrieben, enthält denselben Text wie die heutigen hebräischen Bibeln.

Bei der Eröffnung kündigte der Kurator des Museums, James Snyder, an, dass das berühmte Modell des Zweiten Tempels, das sich zur Zeit auf dem Gelände des Holyland Hotels in Westjerusalem befindet, im Laufe des kommenden Jahres in erweiteter Form in das Israelmuseum umziehen wird und auf dem Grundstück neben dem Schrein des Buches eine neue Heimat, und das Museum damit eine zusätzliche Attraktion, finden wird. Das Tempelmodell von dem israelischen Archäologen Michael Abijona im Maßstab 1:50 entworfen und nach den neuesten Ausgrabungen revidiert, gilt als genaustes Abbild des Tempelbezirks zur Zeit Jesu in der Welt. Michael Krupp

In Qumran wurden keine Schriftrollen geschrieben

Zwei israelische Archäologen behaupten, Qumran, die Siedlung am Toten Meer, sei keine Essenersiedlung gewesen und hier seien keine Schriftrollen geschrieben worden. Die hier gefundenen Rollen stammten wahrscheinlich aus Jerusalem. Die beiden Archäologen, Juval Peleg und Jitzhak Magen, haben zehn Jahre in Qumran gegraben und stehen kurz vor der Veröffentlichung eines umfassenden Berichts, der ihre These stützen soll. Sie werfen dem ersten Ausgräber, dem Dominikaner Roland de Vaux vor, er hätte bewusst Ausgrabungsfunde unterschlagen, die eine Essenersiedlung hätten in Frage stellen können. Andere israelische Archäologen, unter ihnen der langjährige Kurator der Qumranschriften, Magen Broshi, bezeichnen diese nicht ganz neuen Theorien, als baren Unsinn.

Die Zeitung Haaretz stellt diese Nachricht als Hauptnachricht auf die erste Seite und widmet die ganz zweite Seite in der hebräischen Ausgabe dem Thema. Bereits früher, so von dem deutschen Neutestamentler Karl Heinrich Rengstorf in den 50er Jahren, war behauptet worden, die Schriftfunde vom Toten Meer stammen aus dem Tempel aus Jerusalem und seien hier vor dem Einmarsch der Römer versteckt worden. 1995 hatte der amerikanische Forscher Norman Golb behauptet, die Schriften stammten von verschiedenen jüdischen Gruppen, die gegen Ende des zweiten Tempels in Jerusalem beheimatet gewesen wären und die sich gegenseitig bekämpft hätten.

Peleg und Magen behaupten, die Siedlung Qumran sei eine ganz gewöhnliche Siedlung gewesen. Aufgefundene Kosmetikutensilien und Schmuck bewiesen, dass es sich um eine reiche Siedlung gehandelt habe. Nichts von essenischer Armut sei hier anzutreffen. Gegner dieser Profantheorie halten dagegen, dass in dieser kleinen Siedlung sieben Ritualbäder gefunden worden seien, dazu Tischreihen, die bisher als Schreibtische erklärt worden sind, und große Gemeinschaftsräume wie sie es in "normalen" Siedlungen der Zeit nicht gäbe.

Die Schriftrollen vom Toten Meer waren 1947 von einem Beduinenjungen gefunden worden. In anschließenden Raub- und ordentlichen Grabungen wurden Reste von ca. 1000 Rollen gefunden, zum Teil in Wohnhöhlen der Siedlung selbst. Es handelt sich dabei zu einem Drittel um Bibelabschriften, zu einem Drittel um bekannte apokryphe Schriften, aber in der Originalsprache Hebräisch oder Aramäisch, die zuvor nur in griechischer Übersetzung bekannt waren, und zu einem Drittel um bisher unbekannte sektiererische Schriften, die den Essenenern zugeschrieben wurden. Die Essener waren neben Pharisäern und Sadduzäern eine der drei Hauptgruppen im Judentum zur Zeit Jesu und lebten in Abgeschiedenheit vom Rest der Welt. Die Entdeckung der Rollen gilt als der größte archäologische Fund des 20. Jahrhunderts.

Das große Interesse der christlichen Welt an den Schriftrollen ist darauf zurückzuführen, dass sehr viele Gedanken, die in der zweiten und dritten Gruppe der Schriften an Gedankengut im neuen Testament erinnern. Von unschätzbaren Wert sind die Bibelhandschriften, die bis ins vierte vorchristliche Jahrhundert datiert werden und die zum Teil in althebräischer Schrift geschrieben sind und über 1000 Jahre älter sind als alle bisher bekannten Bibelhandschriften in Hebräisch. Bis auf das Buch Esther sind alle biblischen Bücher in Qumran vertreten, vom Psalmbuch sind 35 Exemplare entdeckt worden, mit zum Teil unbekannten Psalmen. Michael Krupp

Jerusalems Araber aussperren

Zehntausende arabische Bewohner Jerusalems könnten schon bald aus den 1967 von den Israelis willkürlich gezogenen neuen Stadtgrenzen ausgesperrt werden. Als Bürger Jerusalems haben die Palästinenser auf der israelischen Seite der Munizipalgrenzen das Privileg eines "blauen Ausweises". Der verleiht ihnen zwar nicht die israelische Staatsbürgerschaft und Wahlrecht, ermöglicht ihnen aber völlige Bewegungsfreiheit in ganz Israel. Auf dieses Privileg, allein wegen der Möglichkeit einen gutbezahlten Job auf der israelischen Seite zu finden, anstatt sich dem Heer der 60 Prozent Arbeitslosen in den palästinensischen Gebieten zuzugesellen, wollen nur die wenigsten Jerusalemer Araber verzichten.

Als die Israelis in Abu Dis (Bethanien) im Osten sowie im Norden Richtung Ramallah Zäune und Mauern errichteten, klagten Kirchen, Christen und Palästinenser beiderseits des Sperrwalls, von ihren Geschäftsmöglichkeiten und Familien abgeschnitten worden zu sein. Die einen wollten weiter unbehindert nach Ramallah oder Bethlehem unter palästinensischer Kontrolle reisen, während die "ausgesperrten" Palästinenser sich beklagten, von Jerusalem abgeschnitten worden zu sein.

Der bisherige wie der künftige Verlauf der Mauer in Jerusalem dürfte fatale Folgen für die kleine christliche Minderheit haben. Sie sind entweder von ihren Heiligtümern in der Altstadt Jerusalems abgeschnitten, oder aber von der Geburtskirche in Bethlehem. Der neue geplante Verlauf würde Gemeinden in Abu Dis nicht mehr zerschneiden. Aber Jerusalem bliebe außerhalb ihrer Reichweite. Zudem pflegen gerade Christen gute Geschäftsbeziehungen mit den Israelis, was durch einen neuen Verlauf der Mauer erschwert würde.

Wie die israelische Zeitung Maariv berichtet, könnten die verantwortlichen Israelis sich jetzt das Urteil des Obersten Gerichts Israels zunutze machen, um möglichst viele Araber auszusperren. Gemäß der Vorgabe des Gerichts, die Bewegungsfreiheit der Palästinenser und ihre Lebensumstände möglichst nicht einzuschränken, könnte das Aussperren möglichst vieler arabischer Viertel gerechtfertigt werden. Dann würden kaum mehr Familienbande zerschnitten und die Palästinenser wären unter sich. Bei den noch geheimen Beratungen wurde argumentiert, dass der Zaun, gemäß dem Urteil, vor allem die Sicherheit der Israelis garantieren solle. Im eingezäunten Jerusalem gemäß den heutigen Stadtgrenzen würden aber noch etwa 190.000 Araber verbleiben. Von jenen drohe Gefahr, da sie mit Palästinensern aus den Autonomen Gebieten kooperieren könnten, um Terroranschläge zu verüben. Eine Aussperrung der meisten Araber würde diese Gefahr mindern. Noch seien keine Beschlüsse gefasst.

Konkret würde eine Ausgrenzung der meisten arabischen Viertel fast eine Rückkehr zur Teilung der Stadt wie in den 19 Jahren der jordanischen Besatzung zwischen 1948 und 1967 bedeuten. Allerdings würden die Altstadt Jerusalems mit ihren Heiligtümern (Grabeskirche, El Aksa und Klagemauer) sowie die seit 1967 in Ostjerusalem errichteten jüdischen Schlafstätte bei Israel bleiben. Ulrich W. Sahm

Eheregelungen in Israel

In Israel wie in fast allen Ländern des ehemaligen osmanischen Reiches vermeidet der Staat eine Einmischung in die komplizierten Ehegesetze der verschiedenen Religionen. Den anerkannten Religionen wird völlige Hoheit in standesamtlichen Fragen wie Ehelichung und Begräbnissen belassen. Die von den Geistlichen der Religionsgemeinschaften vorgenommenen Eheschließungen werden vom Staat anerkannt.

Solange fast jeder Mensch Mitglied einer Religionsgemeinschaft war, wie in dem 1917 zusammengebrochenen osmanischen Reich, bedeutete diese Regelung große Religionsfreiheit. Doch im modernen Vielvölkerstaat Israel mit geringeren religiösen Bindungen lässt sich diese traditionelle Form der "Religionsfreiheit" kaum mehr aufrecht erhalten. So sind heute interreligiöse Hochzeiten unmöglich, weil jede der drei großen Gemeinschaften der Juden, Moslems und Christen erwarten, dass beide Ehepartner der gleichen Religion angehören. Eine Eheschließung ist erst dann möglich, wenn einer der Partner zur Religion des Anderen konvertiert ist.

Ein großes Problem schuf die Masseneinwanderung von "Juden" aus der ehemaligen Sowjetunion oder aus Äthiopien. Ein Drittel der russischen Juden, schätzungsweise 300.000, galten zwar in Russland als "Juden", etwa weil sie einen jüdischen Vater hatten, sind es aber nicht nach herkömmlicher jüdischer Auffassung, wo allein die Mutter ausschlaggebend ist, ob jemand ein Jude ist oder nicht. Diese "jüdischen" Russen werden von der israelischen Orthodoxie nicht anerkannt, können also nicht heiraten, solange sie nicht eine formelle Konversion gemacht haben. Da sie aber auch nicht Mitglieder der orthodoxen Kirche sind, bleibt ihnen als Alternative nur die Hochzeit im Ausland. Ähnlich verhält es sich mit den Äthiopiern. Problematisch ist ebenso deren Begräbnis, da alle Friedhöfe des Landes im Prinzip von den Religionsgemeinschaften verwaltet werden. Das Problem wurde akut, als unter Menachem Begin vietnamesische "Boat People" ins Land geholt wurden im Rahmen einer humanitären Geste. Als einige von ihnen starben, stellte sich heraus, dass der Buddhismus in Israel eine nicht anerkannte Religion ist. Weltlich ausgerichtete Kibbuzim boten ihre Totenäcker gegen Geld als Notlösung an, indem sie Begräbnisse von solchen Problemfällen zuließen.

Die Forderung nach einer Einführung staatlicher Friedhöfe und bürgerlicher Ehen soll vor allem jenen Menschen ein normales Leben ermöglichen, die nicht in die traditionellen Kategorien passen. Ebenso empfinden viele junge jüdische Israelis die alten Riten der jüdischen Religion als abstoßend und wünschen deshalb die Freiheit, auch ohne die Anwesenheit eines Rabbiners den Ehebund schließen zu können, obgleich sie berechtigt wären, sich traditionell zu verheiraten. Die meisten orthodoxen Rabbiner sind gegen eine Freigabe der standesamtlichen Aufgaben, weil sie so einerseits ihr Monopol verlieren würden, aber auch, weil sie sich um den "Bestand des jüdischen Volkes" sorgen machen, wenn am Ende nicht mehr klar sei, wer rituell als Jude anerkannt werden könnte. Ulrich W. Sahm

Fußball an Neujahr

Der Streit um das Fußballspiel Israel gegen Deutschland im Stadion von Ramat Gan am Abend des jüdischen Neujahrsfestes ist letztlich ein hausgemachter Skandal des israelischen Fußballverbandes. Schon vor über einem Jahr waren alle Fußballverbände von der Uefa aufgerufen worden, Bedenken und Einwände zu möglichen Spielterminen einzubringen. Doch zu dem Zeitpunkt überstieg es die Vorstellungskraft der israelischen Manager, dass ihre Mannschaft im Uefa-Cup so weit aufsteigen könnte, dass es zu dem Spiel in Tel Aviv kommen könnte.

Als schließlich klar war, dass das Spiel am Abend des Neujahrsfestes stattfinden würde, ließen die Israelis erneut Termine verstreichen und waren sich nicht einig, wie das Spiel verschoben werden könnte. Wegen der Übertragungsrechte spielte da auch viel Geld eine Rolle.

Ursprünglich sollte das Spiel am frühen Abend stattfinden, also zu der Zeit, wo sich die jüdischen Familien zum traditionellen Abendessen treffen. Da werden Apfelscheiben in Honig getunkt, "um das neue Jahr zu versüßen". Dann kam der relativ vernünftige Vorschlag, das Spiel auf den frühen Nachmittag zu verlegen. Vernünftig war der Vorschlag vor allem deshalb, weil das keinen Verstoß gegen das Religionsgesetz nach sich gezogen hätte. Am Neujahrsfest gelten fast alle Verbote, die auch am Sabbat dafür sorgen, dass fromme Juden weder Autofahren noch rauchen oder kochen. Jüdische Feste und auch der Sabbat beginnen immer am Abend, nach Sonnenuntergang.

Doch dieser Vorschlag wurde wohl aus technischen Gründen verworfen. Immerhin stimmte die Uefa zu, das Spiel erst am späteren Abend stattfinden zu lassen. So sollte den israelischen Spielern ermöglicht werden, das feierliche Abendessen im Kreise ihrer Familien einzunehmen.

Fromme Juden in Israel hatten versucht, das Spiel durch einen Beschluss des Obersten Gerichts absagen zu lassen. Doch das Gericht verweigerte eine Einmischung. Ulrich W. Sahm

DNA von Schafsknochen soll Bibliotheksgeheimnis lüften

Der amerikanische Archäologe Randall Price will beweisen, dass die Tote Meer Rollen in dem alten Wüstenkloster Qumran kopiert worden sind und nicht Teil der Bibliothek des Tempels von Jerusalem. Unter einem Sonnendach waren Jungarchäologen mit Pinseln und Plastikstäbchen noch beschäftigt, ganz vorsichtig in Erde gehüllte Knochen freizulegen, während Price das Ergebnis seiner Grabung einer Gruppe Journalisten erklärt. Mit Plastikhandschuhen wurden die Knochen herausgelöst und in Pappkartons auf Küchenaluminium gelegt. "Erstmals graben wir hier in Qumran Tierknochen so steril wie möglich aus, um ihr DNS prüfen zu lassen. Zähne sind echte Zeitkapseln. In einigen Knochen ist sogar noch das Mark erhalten", erzählt Price.

Bei der diesjährigen Grabung auf dem Südplateau der 2000 Jahre alten Siedlung entdeckte Price teilweise komplett erhaltene Tongefäße. Sie waren mit Tierknochen und Tonscherben gefüllt. "Da wurden offenbar die Reste von Tieren nach einem rituellen Mahl regelrecht begraben. Die Tonscherben sollten wohl verhindern, dass Hunde sie berühren und verunreinigen." Price sieht darin einen Beweis für messianische Riten der Essenersekte.

Einige der Töpfe hätten als Kochtöpfe gedient, wobei einer die gleiche Form hat wie jene Tontöpfe, in denen die berühmten Tote-Meer-Rollen in Höhlen direkt unter diesem Plateau versteckt worden waren. Sie sind 1948 wiederentdeckt worden und erregten weltweites Interesse, weil es sich um eine riesige Bibliothek heiliger und anderer Schriften aus der Zeit Jesu handelte.

Price will jetzt feststellen lassen, ob die Erbeigenschaften in den gefundenen Knochen identisch sind mit DNS Strukturen, die man im Pergament der Tote Meer Rollen identifizieren konnte. "Wenn wir nachweisen können, dass die Pergamente aus Häuten der gleichen Schafsherde stammen, deren Knochen hier rituell begraben worden sind, dann wäre klar, dass die Rollen in Qumran kopiert wurden."

Unter den Journalisten und Archäologen, die zu der Vorstellung gekommen waren, herrschten Zweifel. "Vielleicht hat da jemand eine Suppe gekocht und den Topf mitsamt der Knochen nach dem Erdbeben von 31 vor Chr. stehen lassen", meinte ein Journalist. Aber Price ließ sich nicht in Verlegenheit bringen und sprang über ein tiefes Loch, das möglicherweise der Zugang zu einer eingestürzten Höhle war. Ganz unten in dem Erdloch hatte er einen weiteren tönernen Kochpott mit Knochen entdeckt. Der Qumranforscher Steven Pfann wollte bei dieser bemerkenswerten Entdeckung auch nur den gesunden Menschenverstand walten lassen: "Vielleicht haben die damals ihre Suppe in einem tiefen Loch aufbewahrt, weil es darin kühler war. Damals gab es noch keine Kühlschränke."

Alle Funde, darunter auch drei winzige Münzen von Alexander Jannai stammten aus der Periode vor 31 vor Chr. als Qumran durch ein schweres Erdbeben zerstört wurde. Pfann meinte, dass es in Qumran zehn verschiedene Besiedlungen gegeben habe. Nicht alle Bewohner Qumrans seien Mitglieder der Essenersekte gewesen. Zeitweilig hätten in Qumran wohl einfache Dattelbauern gelebt. Ein Beweis dafür seien zahllose verkohlte Dattelkerne und ein 2000 Jahre alter Dattelstrunk, die Price gefunden habe. Ulrich W. Sahm

Russische Juden trinken am liebsten Messwein

Welchen Wein hat Jesus getrunken? Pater Abé vom Trappistenkloster Latrun hat darüber noch nicht richtig nachgedacht. "Die ältesten bekannten Traubenkerne sprechen dafür, dass es ein Weißwein war. Aber der war wohl kaum klar sondern eher gräulich, etwas süß und stark wie ein Hammer." In einem saalgroßen Kühlschrank mit fünf Meter hohen Metallsilos füllt er ein paar Gläser mit Pinot Gris. Er riecht vorsichtig an dem undurchsichtigen grauen Wein. "Der ist erst in einem Jahr fertig" und fügt lachend hinzu: "So hat wohl der Wein in Jesu Zeit ausgesehen, aber gewiss ganz anders geschmeckt."

Für Pater Abé ist die Weinherstellung kein Handwerk, sondern eine Kunst. In seinem Kloster auf halbem Weg zwischen Jerusalem und Tel Aviv, an einer der strategischen Stellen des Landes, wo seit Jahrhunderten schwerste Kämpfe ausgetragen wurden, werden jedes Jahr etwa 400 Tonnen Weintrauben geerntet. Die Reben für den Gewürztraminer, den Sauvignon oder Petite Sirah wurden aus Frankreich "importiert". Da die Israelis ausländische Setzlinge für zwei Jahre in Quarantäne tun, bleibt es das Geheimnis des Gottesmannes, wie seine Mönche und einige arabische Arbeiter aus Ramallah und Ramle doch immer wieder neue Sorten züchten.

35.000 Liter Wein produziert das Kloster Latrun durchschnittlich im Jahr. 1893 kauften Mönche das erste Gebäude auf dem Gelände. Es diente als Herberge für Pilger auf dem damals noch beschwerlichen Weg von Jaffo nach Jerusalem. Heute rasen die Autos in Sichtweite über die zentrale Autobahn Nr. 1 von Tel Aviv nach Jerusalem.

"Für die Qualität des Tropfens sind allein die Trauben verantwortlich und ein klein wenig natürlich auch unsere Herstellungstechnik", sagt Pater René, 55, aus der Bretagne, "wo man Wein nicht produziert sondern nur trinkt". Pater Abé habe immerhin das "Großziehen" von Wein von seinem Vorgänger gelernt. Doch die kleinen Tricks, die notwendigen Expertisen, holen sich die kelternden Mönche von jungen Winzern aus Frankreich oder auch Experten, sogenannten Nenologen, die mal ein ganzes Jahr oder auch nur für ein paar Wochen in der Abgeschiedenheit des Klosters verbringen.

In dem Hauptgebäude der Winzerei mit riesigen Metallsilos, in denen der Rotwein gärt, wird die wohlriechende alkoholische Brühe in primitivster Weise gekühlt. Während moderne Silos im Freien in der orientalischen Sonne stehen können, doppelwandig sind und mit einer Klimaanlage bei exakter Temperatur gehalten werden, etwa beim israelischen Golanwein, gehen die Mönche mit höchst einfachen Mitteln vor. Kaltes Wasser durchfließt zwecks Kühlung den gärenden Rebensaft in einem Schlauch. Zudem hängen rund um die Silos nasse Jutesäcke. Ein Ventilator bläst Luft auf die Säcke und so entsteht Verdunstungskühle. Noch primitiver geht es nicht, aber das Ergebnis, der in Flaschen abgefüllte Wein, spricht für sich. "1927 haben wir mal bei einer Ausstellung in Jaffo den ersten Preis gewonnen", lacht Pater René. "Wir produzieren Wein, weil wir davon gut leben können. Wir stellen keine hohen Ansprüche. Und das Geschäft läuft gut."

Ein Araber aus Ramallah "lüftet" gerade den künftigen Rotwein. Aus dem Silo sprudelt der undurchsichtige Rebensaft in einen Bottich aus Plastik während eine Pumpe ihn wieder hinauf in das Silo transportiert. "Das Lüften des Weines ist wichtig, damit er eine schöne rote Farbe erhält." Pater René wurde durch Erfahrung ein Experte.

80 Prozent der Produktion wird im Laden am Klostereingang verkauft. Im Park, unter Olivenbäumen, fallen israelische Familien vor allem am Sabbat und an Feiertagen mit Kind und Kegel ein. Sie brutzeln ihr mitgebrachtes Fleisch auf dem Grill, kaufen sich aber im Klosterladen einen Grenache oder Riesling, vielleicht auch eine Flasche Olivenöl, Honig oder Marmelade, von Brüdern eines Nachbarklosters. Die besten Kunden seien ganze Busladungen russischer Juden. "Die kaufen am liebsten unseren billigen Messwein. Die mokieren sich über koschere Weine in jüdischen Läden", erzählt René. 15 Prozent der Weinernte geht nach Jordanien. Nur an ausgewählte Klöster in Jerusalem wie Dormitio liefert Latrun den Wein selber. Großhändler müssen sich abholen, was sie für Restaurants Tel Aviv oder im palästinensischen Ramallah benötigen.

Pater René stört es nicht, dass seine Weine für fromme Juden tabu sind: "Um koscheren Wein herzustellen, müssten fromme Juden den ganzen Prozess überwachen und ausführen. Wenn ein Nichtjude offenen Wein berührt, verwandelt er sich automatisch in Messwein und ist nicht mehr koscher. Ein Zehntel der Ernte muss Gott geopfert, also weggeschüttet werden." Für René ist entscheidender: "Wir wollen hier arbeiten, den Wein selber herstellen und verkaufen, denn wir leben davon und verdienen so viel, dass wir Bedürftigen in Gaza und anderswo helfen können."

Obgleich die Latrunweine in der französischen Tradition stehen, kann man kaum von "französischen Weinen" aus dem Heiligen Land reden. Gleichwohl ist der Gewürztraminer, ursprünglich aus dem Elsass, durchaus ein Genuss. Der noch unfertige "graue" Pinot verspricht ein guter Tropfen zu werden. Beachtenswerter sind die Cognacs, einige 15 Jahre lang in Eichefässern gealtert, destilliert aus "Resten und misslungenen Weinen".

Exklusiv ist das "Elixir", ein süßes Teufelszeug aus Kräutern und Alkohol. Nur Pater Abé und zwei weitere Brüder kennen das Geheimnis seiner Zusammensetzung. Nach längerem Drängen verrät er unter vorgehaltener Hand, dass von 15 Kräutern im Elixir nur wilde Minze, Salbei und Anis aus dem Heiligen Land stammen, während Koriander, Melisse und "Angélique" sowie andere Kräuter aus der Schweiz importiert werden. Ulrich W. Sahm

Wo Johannes der Täufer taufte

Die Höhle war bis 1999 durch Gestrüpp fast unsichtbar. "An einem nassen Wintertag führte mich Reuven Kalifon zu der Höhle. Sie war fast bis zur Decke mit Erde gefüllt. Aber im Putz nahe dem Eingang sah ich eine rohe Kritzelei, die Abbildung eines Menschen. Er hatte einen Stab in der Hand, einen groben Lendenschurz und eine betonte Haarpracht. Das konnte nur Johannes der Täufer sein." Dr. Shimon Gibson hat seitdem unter strengster Geheimhaltung die Höhle erforscht und von einer vier Meter hohen Erdschicht befreit. "Ich wollte nichts vorzeitig veröffentlichen, um die Archäologie nicht durch vorzeitige Publikationen zu blamieren."

Gleichwohl erkannte er schon früh, dass die Entdeckung der Höhle eine Weltsensation sei. "Alles ist hier anormal", sagt Gibson in dem Pfirsichfeld des Kibbuz Zuba, wo die künstliche Höhle schon während der zweiten Eisenzeit, zwischen dem achten und sechsten vorchristlichen Jahrhundert 24 Meter tief und etwa 4,5 Meter hoch und ebenso breit in den Felsen geschlagen worden ist. Das ist die Zeit des Königs Salomon und der biblischen Propheten. Der Archäologe Egon Laas war mit der Untersuchung des wasserdichten "hydraulischen Gipsputzes in vier Schichten" beauftragt: "Wir haben darin organische Elemente gefunden. Zwei Institute untersuchen sie unabhängig voneinander. Beide bestätigten identisch die zweite Eisenzeit als Alter." Nur wieso wurde in der Zeit des Salomon irgendwo in der Landschaft, einige Kilometer fern der nächsten Ortschaft eine sauber verputzte Zisterne in den Fels gehauen. War es überhaupt eine Zisterne? Wahrscheinlich nicht, denn üblicherweise wird durch ein Loch in der Decke das gesammelte Wasser geschöpft. Doch hier führt eine monumentale Treppe mit 21 Stufen herab in das unterirdische Reservoir. Die Archäologen stehen da noch vor rätseln.

Im ersten Jahrhundert, also zwischen Jesu Geburt und der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70, muss es einen intensive rituelle Aktivität in der Höhle gegeben haben. Aus dem "archäologischen Kontext" heraus, so Gibson, sei klar, dass in jener Zeit ein einzigartiger Felsbrocken nahe dem Eingang gelegt wurde. Darin sind eine kleine Vertiefung, ein kleiner Kanal und ein längliches Loch gemeißelt worden. Ein linker Fuß, bis zur Schuhgröße 44 passt genau hinein, nicht aber ein rechter Fuß. Der Stein kann nicht zur Fußwaschung gedient haben. "Wahrscheinlich wurde der linke Fuß geölt." Doch dafür gibt es keine jüdische Tradition. Bei den christlichen Armenier wird allerdings an Gründonnerstag bis heute Butter oder Öl unter die Füße der Priester gerieben.

Die nächste Überraschung waren Unmengen von Scherben. "Wir fanden eine Viertelmillion Scherben und keinen einzigen vollständigen Krug", erzählt Egon Laas. Der ganze Boden war damit übersät. Keine einzige Scherbe wurde außerhalb der Höhle gefunden. "So etwas haben wir an keiner anderen Stelle erlebt", gesteht Laas. Die zahllosen zertrümmerten Krüge hätten in der Periode Jesu auf dem Esstisch zum Eingießen von Wasser gedient und etwa zwei Liter gefasst. "Die Zisterne ist viel zu groß, um als typisches jüdisches Ritualbad gedient zu haben. Die Treppe und der Ölungsstein zeigen, dass das Wasser auch nicht hoch genug stand zum Untertauchen, wie das im jüdischen Ritualbad üblich ist. So schließen wir auf einen uns unbekannten Ritus, wobei mit dem Krug nur ein wenig Wasser geschöpft wurde. Vielleicht wurde damit durch Übergießen getauft. Danach wurde der Krug auf dem Boden zerschlagen." Gibson ist weniger vorsichtig. Für ihn steht fest, dass Johannes der Täufer, im zwei Kilometer entfernten Ein Kerem geboren, hier einen Taufritus ausführte, der sich von den jüdischen Traditionen abhob. Egon Laas, der "nur das erklären kann, was ich finde und sehe", kann Gibsons Theorie zwar nicht bestätigen: "Aber wir haben auch nichts gefunden, was dieser Theorie widersprechen würde."

Im elften Jahrhundert, just bei der Ankunft der Kreuzfahrer aus Europa, endet abrupt die rituelle Verwendung dieser Höhle. Offenbar waren auch die ortsansässigen Christen vor den mordenden Kreuzfahrern geflüchtet. Die Kreuzfahrer wussten, dass es in der Gegend eine Höhle mit einer Johannes-Tradition gab. Aber sie fanden sie nicht und niemand verriet ihren Standort. In einem Kilometer Entfernung fanden sie eine andere Höhle, errichteten über ihr ein Kloster und nannten sie "Johannes in der Wüste". Archäologen stellten fest, dass nichts bei dieser anderen Höhle auf eine Verwendung vor dem 12. Jahrhundert hinweise. "Wir haben hier also eine ununterbrochene christliche Tradition um eine Höhle des Johannes. Nur wanderte die Tradition unter den Kreuzfahrern zur Hauptstraße zwischen Jerusalem und der Küste. Ulrich W. Sahm

Israel soll Palmsonntagsprozessionen ermöglichen

Der amerikanische Senator Rick Santorum, ein "katholischer Freund Israels", wie die israelische Zeitung Haaretz in ihrer Online Ausgabe berichtet, habe in einem Brief an Ministerpräsident Scharon gefordert, wieder die Palmsonntagsprozessionen in Jerusalem zu ermöglichen. Die 10 Meter hohe Mauer in Abu Dis im Osten Jerusalems, versperrt die alte Straße nach Jericho, über die Jesus nach Jerusalem eingezogen ist. Jenseits dieser Mauer liegt das traditionelle Grab des Lazarus, über dem 1883 eine franziskanische Kirche errichtet worden ist Unter der Kirche gibt es Weinpressen, Zisternen und 2000 Jahre alte Gräber mit Rollsteinen als Türen. Von dieser Stelle begann immer an Palmsonntag die Prozession entlang der Via Dolorosa zur Grabeskirche in Jerusalem. Die Mauer macht den Fußweg direkt nach Jerusalem unmöglich. Der Umweg im Auto über Maaleh Adumim und einem Tunnel unter dem Scopusberg würde über eine halbe Stunde dauern.

Wie die israelische Zeitung schrieb, hätten "israelische Beamte" mit "christlichen Stellen" schon Gespräche aufgenommen, um einen Durchgang in der Mauer nahe dem Grab des Lazarus zu schaffen.

Der amerikanische Senator bestätigt Israel Recht auf die Schutzmauer, aber sie dürfe nicht christliche religiöse Traditionen verhindern. Santorum äußerte sich auch erfreut über eine Wiederaufnahme der Gespräche zwischen dem Vatikan und Israel seit Juli. Doch diese Gespräche machten keinen Sinn, so der Amerikaner, wenn die israelische Delegation keine Vollmacht habe, über den Verlauf des Sperrwalls zu verhandeln.

Nach Angaben des "Haaretz" habe auch der Vatikan Druck auf Israel ausgeübt, durch die Mauer christliche Traditionen nicht zu behindern. Doch weder bei israelischen Stellen noch bei der Nuntiatur in Jerusalem war es möglich, dafür eine Bestätigung zu erhalten. Ulrich W. Sahm

Anschlag auf Jerusalems Tempelberg befürchtet

"Die akute Gefahr eines Anschlags jüdischer Extremisten auf dem Tempelberg Jerusalems ist heute größer als jemals zuvor." Zachi Hanegbi, der israelische Minister für innere Sicherheit, äußerte diese "beängstigende" Prognose im israelischen Fernsehen. Rechtsextremistische wie fundamentalistische Juden planen nach Angaben des Ministers einen Anschlag auf die Heiligen Stätten des Islam auf dem Tempelplatz, dem Felsendom und der El Aksa Moschee, um so den politischen Prozess eines Abzugs aus Gaza und einer Abtrennung Israels von den Palästinensern zu stoppen.

Der ehemalige Polizeichef Jerusalems, Arieh Amit, sagte dazu in einem Rundfunkinterview, dass der Minister mit diesen Informationen nicht an die Öffentlichkeit getreten wäre, wenn er nicht "konkrete Informationen über die Planungen" eines solchen Anschlags hätte. "Die Mischung aus religiösem Fanatismus und politischem Extremismus ist normalerweise das Rezept für ein großes Unglück", sagte Amit. Er erwähnte den "fanatischen" Literaturprofessor Hillel Weiss, der Gruppen um sich vereinige, die auf den Ruinen der muslimischen Heiligtümer einen jüdischen Tempel errichten wollten.

Unter rechtsgerichteten Juden, so Amit, habe sich viel "Frustration" über die Fortschritte bei Scharons Rückzugsplänen aufgestaut. "Für die kommt das einem Ende der Welt gleich." Ein Anschlag auf dem Tempelberg sei für diese Gruppen ein "vorzügliches Werkzeug, diesen politischen Prozess zu stoppen".

Amit sagte weiter, dass der Geheimdienst und die Polizei "enorme Anstrengungen" machten, um einen solchen Anschlag zu verhindern. Auf dem Tempelberg gebe es eine Polizeistation mit einer Sondereinheit der "Schutzpolizei für Heiligen Stätten". Der Tempelberg sei bestens abgesichtet, sagte Amit, aber "die größte Gefahr geht von jenen aus, die wir nicht kennen, und die von außen auf die Moscheen mit Raketen oder Mörsern schießen könnten." Amit warnte, dass ein Erfolg dieser Extremisten "höchste Gefahr in einer Zeit ohnehin angespannter Beziehungen zwischen Israel und der arabischen Welt birgt." Er prophezeite einen "echten Heiligen Krieg der Moslems gegen die Juden" im Falle eines gelungenen Anschlags.

1969 hatte ein christlicher Fundamentalist aus Australien, Michael Rohan, die El Aksa Moschee in Brand gesteckt. In den achtziger Jahren versuchte der "Jüdische Untergrund" Sprengstoff unter den Felsendom zu schmuggeln, wurde aber rechtzeitig verhaftet. Ende der neunziger Jahre verhinderte die Aufmerksamkeit eines deutschen Korrespondenten den bislang nicht veröffentlichten Versuch einer radikalen Gruppe, den Felsendom von der Luft aus zu bombardieren. Mitglieder dieser Gruppe sagten, dass sie die "Apokalypse" herbeiführen wollten. Sie wüssten, dass eine Zerstörung des Felsendoms einen Weltkrieg auslösen könnte. Das würde aus ihrer Sicht das Kommen des Messias beschleunigen. Ulrich W. Sahm

Gesuchte Terroristen im Geburtshospital versteckt

Im Matheser Geburtshospital "Zur Heiligen Familie" in Bethlehem hielten sich über ein Jahr lang zwei von Israel gesuchte Terroristen versteckt. Eine Sondereinheit der israelischen Armee erfuhr von Adnan Abajat, Befehlshaber der Arafat nahestehenden Tanzim-Gruppe in Bethlehem, stürmte am Dienstag das Hospital und verhaftete Abajat sowie Ratab Ali Nabhan. Bei der Festnahme wurde geschossen, aber niemand wurde verletzt.

Aus israelischen Militärkreisen verlautete, dass Abajat seit Oktober 2000 an zahlreichen Überfällen und Hinterhalten beteiligt gewesen sei. Er habe sechs israelische Soldaten und Polizisten erschossen. Bei anderen Überfällen wurden drei israelische Zivilisten getötet und eine schwangere Frau schwer verletzt. In dem Versteck im Hospital entdeckten die Israelis große Mengen Munition, Gewehre und andere Waffen. "Wir fanden in dem Hospital in Bethlehem größere Mengen Munition und Sprengstoff als nach wochenlangen Razzien im Stadtkern von Nablus, der als Hochburg des Terrors gilt", sagte ein Offizier.

In Bethlehem hieß es, dass der dänische Oberarzt und andere Mitarbeiter von den Tätigkeiten Abajats auf dem Gelände des von Frankreich finanzierten Hospitals vermutlich gewusst hätten.

In einer offiziellen israelischen Erklärung heißt es, dass ein Teil des Hospitalpersonals den palästinensischen Kämpfern geholfen habe, während das übrige Personal und die Patienten "durch deren aufgezwungene Anwesenheit gefährdet wurden".

In einem Bericht des zweiten israelischen Fernsehen am Dienstag Abend hieß es: "Tausende Christen sind inzwischen aus Bethlehem und Umgebung geflohen, weil sich palästinensische Kämpfer ihnen aufzwangen und die Christen als menschliche Schutzschilde missbrauchten."

Gemäß der vierten Genfer Konvention verliert ein Hospital seinen Status als geschütztes Objekt, sowie es von bewaffneten Kämpfern benutzt wird.

Der 31 Jahre alte Abajat sei im April 2002 zusammen mit anderen Kämpfern in der Geburtskirche eingeschlossen gewesen. Doch sei es ihm gelungen, durch den israelischen Belagerungsring zu entkommen. Wenige Monate später wurde er zum Chef der Tanzim-Kämpfergruppe in Bethlehem ernannt.

Wie die Zeitung Jedijot Achronot berichtet, habe das israelische Militär am Dienstag Morgen das Hospital umstellt und gleichzeitig die Hospitalleitung von dem bevorstehenden Überfall unterrichtet, um die Arbeit des Krankenhauses nicht zu beeinträchtigen und um zu verhindern, dass sich die gesuchten Kämpfer in die Krankzimmer flüchten. Mit Lautsprechern seien sie aufgefordert worden, sich zu ergeben, was sie nach vier Stunden getan hätten. Ulrich W. Sahm

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