Hans-Georg Vorndran - 30 Jahre Redakteur des Materialdienstes

Am Anfang stand ein Wort, ein kritisches Wort. Am Anfang stand die Frage, ob der Materialdienst, den es ja schon seit einigen Jahren gab, nicht zu zufällig, zu unregelmäßig, zu wenig professionell erscheine. Am Anfang stand eine Gegenfrage: "Hätten Sie Lust, die Verantwortung für den Materialdienst zu übernehmen?" Denn damals waren Hans-Georg Vorndran und ich noch "per Sie". Die Antwort bedeutete eine Zeitenwende in Form und Inhalt des Materialdienstes: Hans-Georg Vorndran übernahm, sage und schreibe, vor 30 Jahren die Redaktion des Materialdienstes, das war im August 1975.

Bis dahin hatte es den "Materialdienst" schon als Loseblattsammlung gegeben. Pfarrer Wolfgang Wirth, seinerzeit Studentenpfarrer in Frankfurt und Vorsitzender des Arbeitskreises hatte mit diesem Informationsdienst begonnen. Die technischen Möglichkeiten Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre waren noch sehr bescheiden. Ein Umdrucker für Wachsmatrizen, in die ein Text mit der Schreibmaschine eingeprägt wurde und die dann mit Druckerschwärze vervielfältigt wurden, waren damals eine weit verbreitete Technik. Die Einzelblätter wurden dann zusammengetragen und geheftet. Es gab verschiedene Rubriken, die sich über viele Jahre erhalten hatten wie z.B. MzV = "Materialien zum Verhältnis von Christen und Juden" oder MzN für "Materialen zum Nahostkonflikt" und andere Themenbereiche.

Die Struktur wurde auch jetzt noch weitgehend beibehalten, aber die Technik wurde auf den neuesten Stand gebracht: Offset-Druck war angesagt und schon sah alles gleich viel besser aus, auch wenn es noch über lange Jahre eine Loseblattsammlung mit den "Mz's" blieb. Über einige Jahre wurde sogar der Materialdienst auf einer eigenen Offset-Maschine des Arbeitskreises selber gedruckt, doch man sah dem Materialdienst ziemlich deutlich die begrenzten Möglichkeiten von uns Laien, die wir uns als Drucker versuchten, an. So wird der Materialdienst inzwischen seit vielen Jahren in eine Druckerei gegeben. Die etwas starren Rubriken der Loseblatt-Materialdienste sind aufgelöst worden. Seit 1990 erscheint der Materialdienst regelmäßig sechsmal im Jahr als 36seitiges Heft im A4 Format, seit kurzem wurde der Umfang auf 40 Seiten erweitert.

Mit unendlichem Engagement, Fleiß, Geduld und auch Begeisterung hat Hans-Georg Vorndran in all den Jahren Inhalt und Form des Materialdienstes geprägt. Es ist ein professionelles Blatt entstanden, obwohl es doch nach wie vor im Ehrenamt erarbeitet wird. Denn Hans Georg Vorndran verdient nichts an dieser Arbeit. Um so mehr verdient er unser aller Dank. Als Vorsitzender des Arbeitskreises weiß ich den Materialdienst in guten, zuverlässigen Händen. Und ich weiß, dass es ohne das Engagement von Hans-Georg Vorndran den Materialdienst vielleicht gar nicht mehr geben würde.

Als Arbeitskreis sehen wir uns durch die hervorragende Arbeit von Hans-Georg Vorndran gut präsentiert. Als Leserinnen und Leser sind Sie Nutznießer dieser ehrenamtlichen Arbeit, auch wenn inzwischen der Materialdienst nicht mehr kostenfrei abgegeben werden kann. Doch die Gebühren decken im Wesentlichen nur Druck- und Portokosten. Die unzähligen Stunden, die Hans Georg Vorndran in den Materialdienst einbringt, wären unbezahlbar.

Hinzu kommt, dass es längst nicht mehr beim Materialdienst geblieben ist. Viele weitere Veröffentlichungen hat Vorndran mit verfasst oder sie redaktionell begleitet, seit 1988 unsere Schriftenreihe, in der inzwischen 18 Titel erschienen sind. Gerade erst redigierte er das jüngste Heft in der Reihe "Gottesdienst in Israels Gegenwart" zum Thema Wasser, sammelte Bildmaterial, gestaltete die Seiten. Außerdem ist er seit einigen Jahren auch unser Mann fürs Internet: er betreut sowohl inhaltlich als auch technisch die inzwischen vielseitigen Internetauftritte des Arbeitskreises, beispielsweise gibt es schon seit über 5 Jahren eine Online-Ausgabe des Materialdienstes mit Suchsystem innerhalb unserer Webseite. Seit einigen Jahren hat sich Vorndran einer speziellen Aufgabe gewidmet, nämlich der konzeptionellen Entwicklung von ausleihbaren Foto-Ausstellungen. Das Markenzeichen dieser Ausstellungen sind relativ kurze informierende Texte mit viel Bildmaterial und problemloser Versand und Aufbau. Inzwischen sind 5 Ausstellungen entstanden, zur Zeit sitzt er an der jüngsten zum Thema "Die Bibel. Buch der Juden, Buch der Christen."

Es fällt schwer, sich vorzustellen, wie es mit dem Materialdienst und den anderen Publikationen mal ohne Hans-Georg Vorndran weitergehen soll. So bleibt zu hoffen, dass er sein Engagement auch über die 30 Jahre hinaus beibehält und diese Arbeit ihn weiter erfüllt.

Uns bleibt nur zu sagen: Lieber Hans-Georg, herzlichen Dank!
Für den Evangelischen Arbeitskreis Kirche und Israel
Ulrich Schwemer

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