AG Christen und Juden beim Kirchentag wählte neuen Vorstand

Zu ihren neuen Vorsitzenden hat die Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag während ihrer Jahrestagung vom 24. - 26. Februar den Kölner Publizisten Günther Bernd Ginzel und die Hamburger Pastorin Hanna Lehming gewählt. Sie lösen die bisherigen Vorsitzenden Micha Brumlik und Klaus Wengst ab, die der AG seit 13 Jahren vorstanden.

Lehming, geboren 1958 in Kiel, studierte Evangelische Theologie, Neuere Geschichte und Judaistik in Hamburg und Berlin und war bis 2002 Studienleiterin an der Evangelischen Akademie Nordelbien. Sie ist derzeit Nahostreferentin und Beauftragte für christlich-jüdischen Dialog der Nordelbischen Kirche im Nordelbischen Missionszentrum in Hamburg.
Ginzel, geboren 1946 in Innsbruck, studierte Kunstgeschichte, gestaltende Fotografie, Judaistik, Geschichte und Soziologie in Köln und Jerusalem. Im Mittelpunkt seiner zahlreichen Veröffentlichungen und Beiträge für Hörfunk und Fernsehen steht das jüdische Leben in Deutschland sowie religiöse Fragen des Judentums und der christlich-jüdischen Beziehungen.
Die AG erwartet von den beiden neue Impulse besonders mit Blick auf den Kirchentag in Köln. Gegründet wurde die Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 1961 u. a. von den Berliner Theologen Helmut Gollwitzer und Friedrich-Wilhelm Marquardt.

Von Anbeginn an gehörte der gleichberechtigte Dialog mit jüdischen Partnern zum Grundprinzip der AG. Als Konsequenz aus der Vergangenheit wollten Christen nicht länger über, sondern mit Juden reden. Langjährige Mitarbeiter der AG waren der Düsseldorfer Rabbiner Robert Raphael Geis und der Jerusalemer Theologe und Schriftsteller Schalom Ben-Chorin, die bereits zu den jüdischen Gründungsmitgliedern zählten.

Durch ihre öffentliche Arbeit und ihre Veranstaltungsprogramme bei den alle zwei Jahre stattfindenden Deutschen Evangelischen Kirchentagen wuchs der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen sehr bald die Rolle der Vordenkerin innerhalb des christlich-jüdischen Dialogs zu. Sie hat maßgeblich die Erarbeitung eines neuen Verhältnisses der evangelischen Kirche in Deutschland zu ihren jüdischen Wurzeln und zu den heute lebenden Juden vorbereitet und geprägt.

Neben der Veranstaltung großer Podien hat sie im Laufe ihres über 40-jährigen Bestehens mit dem "Lehrhaus Judentum für Christen" auch das Konzept eines basisorientierten gemeinsamen Lernens auf dem Kirchentag entwickelt.

Zu den Hauptthemen der AG gehören nach wie vor die theologische Fragen des christlich-jüdischen Verhältnisses, Vermittlung von Wissen über das Judentum, Fragen der Bibelauslegung aus christlicher und jüdischer Sicht, ein klares Bekenntnis gegen eine christliche Mission an Juden, gegen Antijudaismus und Antisemitismus. Zentrale Themen sind auch der Staat Israel sowie zunehmend der Dialog mit dem Islam.

Zu weiteren Mitgliedern des Vorstands wurden der Theologe Dr. Martin Döpp, der Musiker Daniel Kempin, die Jerusalemer Talmudexpertin Dr. Chana Safrai und die Pastorin Martina Severin-Kaiser gewählt.

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