Die Geschichte christlicher Gewalt
von Martin Stöhr
Heidnische Kritik am Christentum sagt: Das Christentum
ist staatlich unzuverlässig, weil es eine absolute Autorität
jenseits der kaiserlich-göttlichen Autorität und jenseits der
polytheistischen Gewalt anerkennt - den einen Gott Israels und der Völker.
Unbestritten ist unter allen Auslegern des Neuen Testamentes,
dass die Botschaft Jesu von der Nähe des erwarteten Gottesreiches
eine verbindliche Botschaft des Friedens, der Gerechtigkeit und der Gewaltlosigkeit
einschloss. Jesu Auftreten ist gewaltfrei. Er antizipiert die Hoffnung
des kommenden Gottesreiches in der Gegenwart. Die damit verbundene Ethik
des Friedens wird in der Bergpredigt als eine Interpretation der Tora
entfaltet. Sie ist bestimmt durch die messianische Hoffnung der Propheten
auf ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit. Es ist eine Ethik, die
von den Nachfolgern Jesu zu leben und zu tun ist. Sie gerät in Konflikt
mit dem Grundkonzept des Römischen Reiches: Einheit durch Gewalt
und durch Religion.
In der Zeit Jesu und der Apostel wird heftig gestritten
um das richtige Verstehen und Tun der hebräischen Bibel. Die Offenbarung
Gottes an Israel, ist letztlich die gemeinsame Basis der verschiedenen
Strömungen im Judentum, auch der christusgläubigen Gruppen.
Aber: Die Bibel Israels allein richtig zu verstehen führt später
zu dem christlichen Monopolanspruch, der alleinige Erbe des jüdischen
Volkes, das 'wahre Israel' zu sein. Daraus erwächst jene breite,
christliche Tradition, sich selbst als 'Religion der Liebe' zu deklarieren
und das Judentum mit der Rede von einem 'rachsüchtigen und gewalttätigen
Gott' abzuwerten.
Diese Position wird früh von dem aus Pontus stammenden
Schiffsreeder Markion vertreten. Er gibt sein ganzes Vermögen der
christlichen Gemeinde in Rom für die Armen. Gerechtigkeit, Liebe
und eine prinzipielle Verneinung jeder Gewalt kennzeichnen seine Position.
Er gibt den Anstoss, dass auch die Christen über den Tenach hinaus
ihre eigenen Heiligen Schriften sammeln. Markion verlangt den Abschied
von der Hebräischen Bibel. Dort spreche nur der Schöpfergott,
der das Böse geschaffen habe. Er will als Heilige Schrift der Christen
nur das Lukas-Evangelium und die Paulusbriefe gelten lassen. Das provoziert
christlichen Widerspruch. Man will das Buch 'Mose und die Propheten',
d.h. die ganze Schrift, nicht aufgeben. Die Kirche bekennt sich zur Bibel
Israels als ihrer Heiligen Schrift. Aber sie beginnt auch, die Schriften
der Apostel zu sammeln und als zweiten, kleineren Teil der Bibel hinzu
zufügen. Markion wird im Jahr 144 aus der Gemeinde ausgeschlossen.
Seine Sponsorengelder werden ihm zurückgegeben. Man muss allerdings
sagen, dass markionitisches Denken in der ganzen Kirchengeschichte lebendig
blieb - nicht sein Pazifismus, wohl aber seine Abwertung der Hebräischen
Bibel.
Wer nun auf Markions Spuren sagt, dass 'Krieg' und 'Gewalt'
im Alten Testament dominieren und 'Liebe' und 'Frieden' im Neuen Testament,
der übersieht folgende Fakten: - Im Neuen Testament gibt es - vor
allem in der Offenbarung des Johannes - Gewaltphantasien, die sich am
Leiden der Ungläubigen im Endgericht erfreuen.
- Das Gebot, Gott zu lieben und den Nächsten, dem
Fremden und dem Feind zu helfen, gehört zum Zentrum der hebräischen
Bibel, der einzigen vollgültigen Bibel Jesu und der Apostel.
- Die hebräische Bibel erzählt eine Geschichte
des Volkes Israel - mitten unter den Völkern. Sie umspannt mit ihren
ältesten Teilen weit über tausend Jahre. Sie ist auch ein Geschichtsbuch
und nicht nur die Stimme Gottes. Die hebräische Bibel versucht, -
wie die Historien seiner Nachbarn - in einer Geschichtsschreibung alle
Überlieferungen des jüdischen Volkes festzuhalten:
- Dagegen umfassen die Texte des Neuen Testaments höchstens
drei Generationen. Seine Verfasser rechnen nicht damit, dass sie Teile
einer 'neuen Bibel' schreiben. Das Neue Testament versteht sich nicht
als Ablösung des Alten Testamentes, sondern als dessen Bestätigung
und Erfüllung.
- Würde man die Christentumsgeschichte auch auf über
tausend Jahre bemessen - wie die hebräische Bibel mit ihrer Geschichte
des jüdischen Volk - so umfasste das Neue Testament eine Kirchengeschichte,
die bis zu den Kreuzzügen und mittelalterlichen Judenpogromen reicht.
Die Wende seit Kaiser Konstantin ab 313 oder der Wunsch
der Christenheit, zu sein wie alle Völker
Im Machtkampf um die Vorherrschaft hat - so die Legende
- Konstantin (306-337) eine Vision. Er werde seinen Konkurrenten Maxentius
im Zeichen des Kreuzes besiegen. Er siegt. Für Konstantin der Beweis,
wer der stärkere Gott ist und welche Menschengruppe als politischer
Machtfaktor jetzt zu berücksichtigen ist. Schon 314 verbietet die
Synode von Arles Christen, den Kriegsdienst zu verweigern. Theodosius
wird zwei Generationen später den 'Heiden' verbieten, Soldaten eines
christlichen Kaisers zu werden. Arles ist auch jene Synode, auf welcher
der Kaiser seine Arbeitsteilung zwischen kaiserlicher und religiöser
Gewalt bestimmt. Er erklärt den Bischöfen: Gott habe ihn zum
Bischof (episcopos ton ektos) = Aufseher der äusseren Dinge oder
- anders übersetzt - der Aussenstehenden, d.h. der Heiden, gemacht.
Die Bischöfe habe er zu Aufsehern über die inneren Dinge bestellt.
Wie dieses Wort auch zu deuten ist, es beansprucht die Sphäre äusserlicher
Gewalt für den Kaiser und überlässt die innere Welt religiöser
Fragen den Bischöfen. Diese sind froh, endlich alle Verfolgungen
hinter sich zu haben. Die blutigen Verfolgungen unter Diokletian (284-305)
liegen erst wenige Jahre zurück.
Konstantin ist an einer einheitlichen Religion im Imperium
Romanum interessiert. Gefährdet erscheint sie ihm und seinen Nachfolgern
Einheit durch die anstürmenden Perser, Goten, Vandalen oder Germanen.
Das fragt die zur Staatskirche werdende Christenheit, ob sie sich an der
Verteidigung 'ihres' Vaterlandes beteiligen wollen. Hinzu kommt: Einheit
und Handlungsfähigkeit des Imperiums sind auch durch den regionalen
und theologischen Pluralismus in den rasch sich ausbreitenden Kirchen
gefährdet.
Es geht zentral auch um ethische Fragen, wie zum Beispiel
die Frage des Militärdienstes, des Eides, der Familien- und Sexualethik,
Probleme der Asketen durch das in Ägypten entstandene Mönchtum,
immer wieder um den Umgang mit den 'lapsi', d.h. mit denen, die in der
Verfolgung mit staatlich-heidnischen Kulten kollaboriert hatten. In allen
Fragen standen 'liberalere' Positionen gegen 'rigoristischere' Haltungen
in unterschiedlichen christlichen Strömungen. Aber auch im Streit
um einen einheitlichen Ostertermin will sich der Kaiser mit kaiserlicher
Autorität im Interesse der Einheit durchsetzen. Folgt der Osten weitgehend
der jüdischen Praxis der Berechnung des Pessachfestes, so will der
Westen - oft mit antijüdischen Begründungen - die Verbindung
zum Judentum abschneiden.
Den Prozess einer einheitlichen Religion geht Konstantin
ebenso vorsichtig wie energisch an; vorsichtig, indem er das Christentum
zunächst zur 'Religio Licita' erklärt, es also anderen Religionen
gleichstellt. Diesen Status einer 'zugelassnen Religion' (Religio Licita)
hatte das Judentum schon. Energisch handelt Konstantin, indem er sich
selbst die letzte Verantwortung und Autorität für die kirchlichen
Synoden zuteilt. Er allein beruft die Synode von Nicäa (225) ein;
er leitet sie auch. Der römische Bischof ist entbehrlich, nimmt also
nicht teil. Hier beginnt der theologische Weg einer allumfassenden katholischen,
d.h. umfassenden Orthodoxie. Nach mehreren ökumenischen Synoden verbindet
sie mit ihrem Credo die unterschiedlichen christlichen Konfessionsfamilien
bis heute.
Es ist nicht zu leugnen, dass sich im Wunsch nach einer
einheitlichen christlichen Religion auch eine tiefe christliche Sehnsucht
ausdrückt, die dem Gebet Christi folgt ('ut omnes unum sint', Joh
17,21): 'auf dass alle eins seien'. Andererseits ist die politische Gewalt
nicht zu übersehen, die das Christentum instrumentalisiert.
Diesen Prozess vollendet Kaiser Theodosius I (379-395)
mit äusserster Konsequenz. In seinem Edikt von 380 ordnet er nach
einem Bekenntnis zur Trinitätslehre an: 'Nur die, die diesem Gesetz
folgen, so gebieten wir, dürfen katholische Christen heissen; die
übrigen aber, die wir für toll und wahnsinnig halten, haben
den Schimpf ketzerischer Lehren zu tragen'.1 Ihre Versammlungsorte dürfen
nicht als Kirchen bezeichnet werden. 'Endlich soll sie vorab die göttliche
Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns
durch himmlisches Urteil übertragen ist.' Es ist festzuhalten, dass
Zorn und Verfolgung der sich herausbildenden katholischen Kirche zuerst
den Häretikern, dann den Heiden und zuletzt den Juden gelten.
Die Beziehung zur Mutter Israel wird in unterschiedlicher
Schärfe dargestellt. Zentral ist dabei der kirchliche Monopolanspruch,
jetzt das 'wahre Israel' (Verus Israel) zu sein. Als Grund dafür
wird die Ablehnung, ja Hinrichtung Jesu durch das jüdische Volk genannt.
Dieser kollektive Vorwurf entlastet die römische Staatsgewalt - obwohl
Pontius Pilatus im Credo namentlich genannt wird und er belastet das jüdische
Volk. Diese christlichen Bündnisse mit der Staatsmacht auf Kosten
des Judentums vergiften die jüdisch-christlichen Beziehungen auf
fast 2000 Jahre. Der selbsternannte Erbe postuliert den Tod der Erblasserin
Israel, die seine Mutter und Schwester ist.
Die christliche Polemik gegen das Judentum beim Auseinandergehen
der Wege produziert ein offenes und latentes Gewaltpotential. Es ist jederzeit
abrufbar, wie das Beispiel des Bischofs von Mailand, Aurelius Ambrosius
(2) (339-397) zeigt, eines Vaters der christlichen Kirchenmusik. Nach
einer Prozession zu Ehren der Makkabäer-Brüder, die als Märtyrer
und Heilige in hohem Ansehen der frühen Christenheit stehen, verbrennen
unter Führung des Bischofs die Mönche in Kallinikon (am Euphrat)
zuerst eine Kirche von 'Häretikern' (sog Valentinianer), dann die
Synagoge. Kaiser Theodosius weist den Bischof an, die Synagoge wieder
aufzubauen und die Täter zu bestrafen. Die 'Sekte' der Juden sei
nicht verboten. Ambrosius schaltet sich ein und erklärt sich mit
dem Bischof solidarisch: 'Ich erkläre, dass ich die Synagoge in Brand
gesteckt habe, damit es keinen Ort mehr gebe, wo Christus geleugnet wird!'
Die Synagoge gilt ihm als 'Haus der Gottlosigkeit, als Zufluchtsort des
Wahns, den Gott selber verdammt hat!' Der Kaiser gibt klein bei. In klassischer
Weise bündelt Johannes Chrysostomus (354-407) alle antijüdischen
Vorbehalte, weil in seiner syrischen Region viele Christen selbstverständlich
an den Festen und Gebräuchen ihrer jüdischen Nachbarn teilnehmen.
Mit grosser Rhetorik liefert er für alle christlichen Konfessionsfamilien
Munition für christliche Attacken auf Juden - bis heute.
Unter Theodosius wird eine theologisch korrekte christliche
Lehre zum Staatsgesetz. Was eine Irrlehre ist, stellen Bischöfe oder
Synoden fest. Die Verfolgung der Häretiker, später der Heiden
und Juden, wird zur Aufgabe der staatlichen Gewalt oder des Volkes, dem
man Sündenböcke zeigt..
Biblische Herrscher werden zu christlichen Vorbildern
Im Lauf der Jahrhunderte findet ein bemerkenswerter Tausch
statt: Seitdem die Regierung christlich ist, argumentiert die Machtkritik
der christlichen Untertanen immer weniger mit dem Ersten Gebot oder mit
der radikalen Ethik der Bibel gegen die Allmacht des Kaisers. Das Wort
aus der Apostelgeschichte 'Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!'(Ap
Gesch 5,29) tritt zurück. Mehr und mehr wird der verkürzt verstandene
Vers aus dem Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom wichtig: 'Seid untertan
der Obrigkeit, die Gewalt über euch hat' (Röm 13,1).
Von Karl dem Grossen (768-814) gilt: Er ist der Vater
sowohl Frankreichs wie Deutschlands. Zugleich knüpft er erneut an
die Tradition des Römischen Reiches an. Das zeigen seine Bestrebungen,
die Reichseinheit herzustellen wie auch eine einheitliche Religion in
den Dienst des Staates zu stellen. Ein Teil der Sachsen wird mit militärischer
Gewalt in die Kirche eingegliedert. Das Reich der Bayern und der Langobarden
wird durch Heirat integriert. Karl ist der mächtigste Fürst
des Abendlandes. Politische und wirtschaftliche Beziehungen verbinden
ihn mit dem Kalifen von Bagdad. Karl betrachtet sich als 'Rex et Sacerdos',
als König und Priester. Wie selbstverständlich bezieht er Gottes
Anrede an ganz Israel (aus Ex 19,5 und 6) auf sich selbst: 'Und nun, wenn
ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, so sollt ihr mir
vor allen Völkern mein Eigentum sein; denn mein ist die ganze Erde.
Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern werden und ein heiliges
Volk.'
Der Hofstaat huldigt ihm mit dem Titel 'König David'.
Auch in dem Priesterkönig Melchisedek (Gen 14) sieht Karl ein Vorbild
für seine Herrschaft. Schon sein Vater hatte sich anreden lassen
mit 'strahlend leuchtender David'. Josuas Kriege werden vorbildlich, auch
die Mitwirkung der Priester vor Jericho (So später Thomas von Aquin
zu Jos 6,4 und 4. Mose 10,9) Sich Glanz und Autorität von biblischen
Gestalten zu leihen, war eine Praxis, die auch andere Könige und
Päpste übten. Waren es vor Konstantin die Makkabäerbrüder,
die als Märtyrer und Vorbilder der Christen verehrt wurden, so sind
jetzt die biblischen Herrschergestalten und ihre Taten vorbildlich.
Die ganze Bibel wird mit christlichen Augen gelesen. Dabei
ist Afrikaner Augustinus (vor Thomas von Aquin) der grosse Lehrer des
Abendlandes. In unserem Zusammenhang werden drei seiner Gedanken wichtig:
- Einmal die Arbeitsteilung zwischen weltlicher und religiöser
Macht. Karl schreibt nach eigener Lektüre von Augustinus 'De Civitate
Dei' an den Papst: Des Königs 'Aufgabe ist es, die Heilige Kirche
vor dem Ansturm der Heiden und vor der Verwüstung der Ungläubigen
draussen mit Waffen zu verteidigen und drinnen durch die Anerkennung des
katholischen Glaubens zu befestigen'. Des Papstes Aufgabe 'ist es, mit
zu Gott erhobenen Händen wie Moses unser Waffenwerk zu unterstützen!'
Augustinus ist fest davon überzeugt - und das gilt bis in die Staatsethik
der refor matorischen und anglikanischen Kirchen - ohne Gott sind Staaten
'nichts anderes als Räuberbanden im Grossen' (3)
- Zum anderen: Die lateinische Bibelübersetzung der
Vulgata verwandelt die Einladung Jesu zum grossen eschatologischen Festmahl
an die die 'Armen und Krüppel, an die Lahmen und Blinden', an die
Leute ausserhalb der Stadt, an die auf den Landstrassen, in Zwang: 'Cogite
intrare! Zwingt sie, einzutreten!' Mission mit Zwang scheint legitim.
Verachtung und Verfolgung von Juden anstelle der Nachfolge
Christi
Von den Juden sagt Augustinus, sie seien 'Zeugen unserer
Wahrheit und ihrer Bosheit'. Gegen jeden mordenden Judenhass müssen
diese Zeugen der Geschichte Gottes allerdings am Leben bleiben.
In der christlichen Konstruktion der Heilsgeschichte sind
die Juden ein zentrales Problem. Ihrer Tradition verdankt das Christentum
alles, was es über den Gott der Welt und über die Orientierung
in der Welt zu lernen gibt. Warum aber schliesst sich das jüdische
Volk nicht dem christlichen Glauben an, in dem Juden Jesus von Nazaret
Gottes messianische Gestalt zu sehen? Die Kirchen hören die jüdische
Nachfrage, wo denn die Realisierung der messianischen Hoffnungen in der
öffentlichen Geschichte zu sehen sei? Diese Frage wird weniger mit
der Nachfolge Christi beantwortet als vielmehr mit einer immer sublimeren
Christologie. Die kritische Rückfrage der Juden gilt als illegitim.
Haben sie nicht diesen Jesus umgebracht? Ihre Leidensgeschichte unter
christlicher Macht und Mehrheit wird als Strafe Gottes gedeutet. Das berechtigt
die einen, sich als Gottes Gerichtsvollzieher gegenüber dem jüdischen
Volk zu verhalten. Andere nehmen sich daher das 'gute Gewissen', den Verfolgten
nicht zu helfen. Man könne doch nicht gegen den zornigen Willen Gottes
handeln.
Nun kennen die zweitausend Jahre Kirchengeschichte auch
Epochen der Koexistenz und der Duldung. Das gilt vor allem für die
Zeit vor den Kreuzzügen sowie für die Zeit des Humanismus und
der Aufklärung. Das gilt z.B. vom mittelalterlichen Polen, das zur
Zuflucht von Juden wird, als in Mitteleuropa die Pest wütet und die
christliche Mehrheitsgesellschaft nach Sündenböcken sucht, die
angeblich die Brunnen vergiftet hätten. Eine magische Auffassung
der Eucharistie ist weit verbreitet. Sie führt zu Ritualmordlegenden.
Zum Opfer der Pogrome werden die jüdischen Gemeinden. Über Europas
Grenzen hinaus trifft diese Gewalt Juden und Muslime, aber auch Teile
der im Westen weithin unbekannten orientalischen Kirchen, auf den verschiedenen
Kreuzzügen.
Durch die Jahrhunderte gibt es friedliche Pilgerreisen
von Christen nach Jerusalem und ins Heilige Land. Das ändert sich
schlagartig. als Papst Urban II im Jahr 1095 in Clermont zum Kreuzzug
aufruft. Er antwortet damit zunächst auf den Hilferuf des byzantinischen
Kaisers Alexios I (1088-1118). Die gewaltsame Befreiung des Heiligen Grabes
schiebt sich rasch als Motiv vor die Hilfe für die östliche
Christenheit. Das Rittertum steckt durch das Erstarken der Städte
und des Bürgertums in einer Krise. Als Ausweg erscheint eine Kombination
aus guter Tat des Glaubens, aus Hoffnung auf Beute und aus Abenteuerlust.
Die in Massen mitziehenden Armen flüchten mit ähnlichen Zielen
aus einer von Krisen geschüttelten europäischen Gesellschaft.
Das Kreuz wird zum Siegeszeichen für die einen, zur tödlichen
Bedrohung für die anderen. Die Definitionsgewalt - der Beginn jeder
Gewalt - hat sie als 'Ungläubige' definiert, die unterworfen werden
müssen.
1099 beschreibt ein Teilnehmer nach der Eroberung Jerusalems
das Blutbad an den Bewohnern Jerusalems, 'dass die Unsrigen bis zu den
Knöcheln im Blut wateten, bald durcheilten die Kreuzfahrer die ganze
Stadt, plünderten die Häuser, die mit Reichtümern überfüllt
waren. Dann, glücklich und vor Freude weinend, gingen die Unsrigen
hin, um das Grab unseres Erlösers zu verehren, und entledigten sich
Ihm gegenüber ihrer Dankesschuld!' (4)
Gegenbewegungen versuchen, Gewalt einzudämmen
Aber neben der Geschichte von Zwang und Gewalt ist zu
sehen, dass in der Christenheit auf biblischem Boden auch Begrenzungen
der Gewalt gesucht und gefunden werden. Nicht wirkungslos bleiben die
biblischen Hauptworte Recht und Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit und
des Friedens, sowie die prophetische Botschaft vor allem der Gedanke der
Menschenwürde eines jeden Menschen, verankert im Gedanken seiner
Gottesebenbildlichkeit. Die Botschaft Jesu ist nicht ganz vergessen. Ich
nenne einige Beispiele, Gewalt rechtlich und ethisch einzudämmen:
1. Viele mittelalterliche 'Fürstenspiegel' erinnern
die Machthaber an ethische Leitlinien für ihr soziales und politisches
Alltagshandeln. Sie sind oft in Anlehnung an biblische Texte formuliert.
Diese Regelungen verbinden sich mit antiken Tugendkatalogen und verpflichten
auf das Allgemeinwohl (bonum commune). Der Herrscher soll die Guten belohnen,
die Bösen bestrafen, soll selbst vorbildlich und christlich leben,
für Recht und Gerechtigkeit sorgen.
2. Aber auch der umgekehrte Prozess ist zu beobachten.
Der Widerspruch zwischen Religion und Politik führt zu dem Wunsch,
sich ganz von jeder Ethik zu befreien. Niccolo Machiavelli (1469-1527)
entwirft schliesslich eine alternative, 'ethikfreie' Staatsethik. Nur
der Machterhalt und die Machtausweitung bestimmen das Handeln des Fürsten.
3. Die Begrenzung staatlicher Gewalt durch den Aufbau
einer eigenen kirchlichen Machtstruktur bedeutet einen zivilisatorischen
Fortschritt gegenüber der antiken Polis, in der Staat und Religion
als 'Mixtur', ohne kritisches Gegenüber existieren. (5) Die Macht
des einen findet jetzt ihre Grenze in der Macht des anderen. Die Anerkennung
der Autorität des einen und einzigen Gottes gibt der Freiheit gegenüber
allen anderen Autoritäten eine Chance. Das ist auch gegen Jan Assmann
festzuhalten, der den biblischen Monotheismus für die Geschichte
der Gewalt in den monotheistischen Religionen mitverantwortlich macht.(6)
In den Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst sowie in der Theorie,
dass die weltliche wie die kirchliche Macht nur dem einen Gott verantwortlich
sind, wird immer wieder um Freiheitsräume gegen die Totalitätsansprüche
der einen oder der anderen Seite gerungen. Der Kampf des Mittelalters
zwischen Kaiser und Papst im Westen führt eben nicht zu dem Gedanken
einer 'Symphonie' von Staat und Kirche unter dem Kaiser bzw. Zaren. wie
sie für Byzanz kennzeichnend wird, erst recht nicht zu einem 'Caesaropapismus'
beispielsweise der Russisch-orthodoxen Kirche bis 1917, sondern zu einer
Gewaltenteilung. Der Gedanke einer Einheit von Religion und Staat lebt
auch im Westen bis in den Friedensschluss nach dem blutigen 30jährigen
Krieg weiter, allerdings schon vielfach gebrochen durch multireligiöse
Wohngebiete. 'Wer herrscht, der bestimmt die Religion' (Cuius regio eius
religio) - das war die Vorstellung vom 'Corpus Christianum'. Wer nicht
dazu gehört, hat minderes Recht oder das Recht zur Auswanderung.
Die Lebensformen der orthodoxen Minderheitskirchen z.B. unter islamischer
Herrschaft führen zu eigenständigen Beziehungen zwischen Staaten
und Kirchen.
4. Andere Gegenbewegungen entstehen im Mönchtum.
Es lebt auf der einen Seite eine radikale Ethik des frühen Christentums
- allerdings um den hohen Preis einer dualistisch gespaltenen Kirche.
Als Staatskirche dispensiert sie sich durch die Unterscheidung von Laien
und Klerus von der Ethik Jesu. Eine besondere, soziologische Gruppe, Klerus
und Mönchtum, lebt als Spezialethik, stellvertretend für alle,
die Ethik der Bergpredigt. Die Wirksamkeit dieser alternativen Lebensformen
ist zeitweise gross. Wenn sie ihrem Ideal der Armut und Gewaltfreiheit
treu bleiben, werden sie zu Reformkräften der Gesellschaft. Es sei
an das Beispiel des Franz von Assisi erinnert.
5. Aus verschiedenen antiken Traditionen übernimmt
die Kirche zur Gewaltbegrenzung die Kriterien für einen gerechten
Krieg. Das sind seit Augustinus (354-430) folgende:
- Nur eine legitime Regierung kann einen gerechten Krieg
führen (potestas legitima);
- Es muss ein gerechter Grund (causa iusta) vorliegen,, dass Recht gebrochen
wurde;
- Ziel kann nur sein, die gebrochene Friedens- und Rechtsordnung wiederherzustellen
(finis pax);
- Dieses Ziel, die Friedens- oder Rechtsordnung wiederherzustellen, muss
den Gegner einbeziehen;
- Die Mittel müssen dem Ziel entsprechen. Die Übel des Krieges
dürfen nicht grösser sein als das Unrecht, das er beseitigen
soll (debitus modus); Die scholastische Theologie hat diese Ethik verfeinert.
Luther und Calvin blieben in der durch Konstantin gezeigten Beziehung
zwischen Staat und Kirche. So auch in der Frage des 'Gerechten Krieges'.
Sie fügen allerdings drei Verschärfungen hinzu:
- Einmal den Grundsatz: Wer anfängt hat Unrecht;
- Niemand soll und kann Richter in eigener Sache sein;
- Heilige Kriege, Kreuzzüge oder Religionskriege sind keine 'gerechten
Kriege'. So argumentiert Luther gegen die Türken = Muslime vor Wien
mit der These vom gerechten Krieg. Er lehnt jede religiöse Überhöhung
dieses Verteidigungskrieges als Kreuzzüge ab. Er weiss, welche Blutspur
die Kreuzzüge ins Heilige Land, aber auch die Kreuzzüge gegen
christliche vorreformatorische Bewegungen durch die Geschichte ziehen.
Zur Ausbreitung der Religion gibt es nach Luther und Calvin kein anderes
Mittel als nur das Wort und die Praxis des Glaubens. Gewalt ist ausgeschlossen.
Der Christ selbst kann Unrecht und Gewalt leiden - hier argumentiert er
mit der Bergpredigt - aber andere darf er nicht leiden lassen. Bis in
die Neuzeit steht die Mehrheit der Kirchen hinter dem Konzept eines gerechten
Krieges, obwohl es nach seinen strengen Kriterien wenig 'gerechte Kriege'
gegeben hat.
6. Nicht zu übersehen ist, dass im Mittelalter kirchliche
Feiertage die Kriege und Fehden begrenzen - bis zu einem Drittel des Jahres
war so für Gewalt gesperrt. Die Synode von Toulouse gebot 1027 für
alle Sabbate eine totale Waffenruhe. Solcher 'Gottesfrieden' in kirchlichen
Fastenzeiten, an Heiligentagen oder in der Passionszeit heisst 'Treuga'
Dei. Ein Konzilsbeschluss gegen das Töten von Christen begründet
das Verbot so: In jedem Christen wird das Blut des Leibes Christi vergossen
(1054 in Narbonne). Auch nach der grossen Kirchenspaltung 1054 in orthodoxe
Ost- und katholische Westkirche erweitert die Synode von Winchester (1087)
diesen Beschluss und beruft sich dabei auf den griechischen Kirchenvater
Basilius: 'Wer einen Menschen getötet hat im grossen Kampf, der soll
für jeden einzelnen ein Jahr lang Busse tun!' Konkret wird das im
Gesetz zum 'Ewigen Landfrieden' von 1495.
7. Hier liegen auch die in den mittelalterlichen Ethiken
angelegten Entwicklungen eines Rechtes, das den Frieden fördert und
schützt. In allen mittelalterlichen Staatsethiken sind Pax et Iustitia,
Schalom und Zedaka, zentrale Aufgaben. Das gilt zunächst für
die Monarchen, später für souveräne Staaten, ehe es zum
Recht der Völker und Menschen wird. Das hat Auswirkungen auf die
Minimierung von Gewalt. Erste Anfänge von Völkerrecht und Menschenrechten
entstehen. Der Dominikaner Franz von Vitoria (ca 1483-1546) kämpft
angesichts der spanischen Eroberung Lateinamerikas um eine rechtliche
Gestaltung der sog Neuen Welt und ihrer Völker. Der protestantische
Jurist Hugo Grotius (1583-1645) entwirft ein Recht für die Völker,
das Gottes Schöpfungsplan korrespondiert: 'Was Gott will, ist Recht!'
Es gilt für Gläubige und Ungläubige, 'auch wenn es Gott
nicht gäbe! (etsi Deus non daretur').
8. Zu erwähnen sind die mittelalterlichen Armutsbewegungen
mit ihrem Anspruch, die Kirche zu reformieren. Ideal der Kirchenreform
ist die Gewaltlosigkeit und Armut der urchristlichen Gemeinde. Macht und
Mammon, Akkumulation von Gewalt und Reichtum stehen im Widerspruch zur
Anbetung des einen Gottes und seines armen Sohnes Jesus. Zu erwähnen
sind z.B. die Albigenser (Katharer), Waldenser, Wiclifiten und Hussiten.
Sie befruchten sich gegenseitig sehr stark, überleben jedoch nur
als winzige Minderheiten. Sie trifft die volle Gewalt der Kreuzzüge
von christlicher und weltlicher Herrschaft gegen andere Christen. Diese
blutige Erfahrung müssen gelegentlich auch die im Westen weithin
unbekannten orientalischen Kirchen machen. Auch hier unter dem Ruf 'Gott
will es!' (Deus vult!). Fjodor Dostojewski beschreibt die Antipoden der
Gewalt auf der einen Seite und einer Macht der Ohnmächtigen auf der
anderen Seite. In einer Erzählung im Roman 'Die Brüder Karamasov'
agiert der Grossinquisitor mitten in der Grosskirche. Er müsste auch
Jesus verbrennen, wenn dieser mit seiner Botschaft etwa in seine Kirche
hineinredet.
9. Die Ethik der Kirchenreform- und Armutsbewegungen bilden
eine Brücke zu den Kirchen, die in und nach der Reformationszeit
entstehen. Es sind die historischen Friedenskirchen, z.B. der Mennoniten
und Quäker. Sie haben im Europa der christlichen Staatskirchen keinen
Platz. Sie müssen auswandern. In Nordamerika werden sie um viele
christliche Dissidentenbewegungen bereichert. Ihrem Kampf für Religions-
und Gewissensfreiheit sowie gegen klerikale und säkulare Gewalt von
oben verdanken wir einen entscheidenden Beitrag zur modernen Hochschätzung
der Menschenrechte und der Demokratie.
10. Der Freiheitskampf der Niederländer durch Wilhelm
von Oranien (1533-1584) und die Unterdrückung durch Spanien benutzen
biblische Motive der Befreiung und der Rechtsgleichheit. Ähnliches
gilt von der Apartheidpolitik in Südafrika. Der Widerstand der schwarzen
Mehrheit wie des Ökumenischen Rates der Kirchen und des Vatikans
begründet sich mit der gleichen Würde und den gleichen Rechten
aller Menschen - ohne Rücksicht auf ethnische oder kulturelle Zugehörigkeit.
Die weisse Minderheit benutzt neben machtpolitischen und ökonomischen
Argumenten auch biblische: Man sieht sich in der Rolle Israels, dem Gott
dieses verheissene Land gegeben habe. Die Unterschiede der 'Rassen' seien
gottgegeben. Bischof Tutu: 'Als die Weissen kamen hatten sie die Bibel
und wir das Land, letzt haben sie das Land und wir die Bibel!' In der
Tradition des Kampfes um Freiheit für Menschenwürde und gegen
Gewalt lebt auch die antike, dann christlich adaptierte Ethik des Tyrannenmordes
weiter. Ich nenne stellvertretend für andere Dietrich Bonhoeffer,
der als Pazifist sich daran beteiligte, Hitler mit Gewalt zu beseitigen.
Vor genau 60 Jahren wird er im KZ Flossenbürg ermordet.
11. An zwei Christen und ihre Arbeit gegen Gewalt will
ich in diesem Zusammenhang erinnern. (a) Henri Dunant (1828-1910) gründet
nicht nur das Rote Kreuz und den Internationalen YMCA, sondern auch der
Genfer Konvention von 1863. Sie bestimmt auch die Anfänge der Haager
Landkriegsordnung mit. (b) Peter Benenson gründete 1961 Amnesty International,
das sich für alle 'gewaltlosen politischen Gefangenen' (prisoners
of conscience) einsetzt. Grundlage ist die Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte der UNO.
Eine Entscheidung ist notwendig, welcher Linie sowohl
der biblischen wie der kirchlichen Geschichte die Christenheit folgen
will
In der christlichen Geschichte sind die Aktionen gegen
Gewalt eine Minderheitenposition. Mehrheitlich findet eine Anpassung an
die herrschende Macht statt oder eine Instrumentalisierung isolierter
christlicher Motive wie z.Zt. in der Kriegsrhetorik von George
W. Bush oder bei den fanatischen Gegnern in Nordirland.
Die Ambivalenz in der Gewaltfrage verlangt eine Entscheidung: Welche biblische,
welche christliche Linie wollen wir weiter verfolgen? Ich illustriere
das Problem am ambivalenten Umgang mit dem universalen Auftrag des Gottesknechtes
aus Jes 49, 6. Da spricht Gott zu Jakob/Israel: 'Ich will dich zum Licht
der Völker machen, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde!'
Columbus setzt das Wort als Motto in sein Schiffstagebuch.
Er ist auf einer Eroberungsfahrt nach Indien, um Gold zur Finanzierung
eines neuen Kreuzzuges zu gewinnen. Wieder einmal soll das Heilige Land
von den 'Ungläubigen' befreit werden.
Anders der Pädagoge und letzte Bischof der Böhmischen
Brüderkirche, Johann Amos Comenius, er ist auf der Flucht vor der
Gegenreformation aus Prag nach Amsterdam. Er formuliert aus dem selben
Text einen konträren, einen universalen Schluss: Er schreibt nach
dem Gemetzel des Dreissigjährigen Krieges kritisch an die Gewaltpolitik
der europäischen, christlichen Kolonialmächte: 'Die christliche
Welt umfasst nicht die ganze Welt. Neben uns gibt es noch Hunderte von
Nationen. Es ist absolut notwendig mit dem Trachten nach Seemacht Schluss
zu machen, denn der Schöpfer hat allen dasselbe Recht über die
Meere gegeben..., sodass in Zukunft nicht einfach Privatleute ihre Schätze
zu eigenem Nutzen sammeln werden, sondern dass alle, die vor dem Herren
auf Erden wohnen, werden essen und trinken und sich wohl kleiden und freudig
dem Herren aller Erde loben!'
Folgen wir Christen Columbus oder Comenius?
ANMERKUNGEN
1 Codex Theodosianus XVI,1,2.
2 Von ihm. dem Vater der abendländischen Kirchenmusik, stammen so
schöne Lieder wie 'Veni Redemptor Gentium' (EG 4) oder 'Deus Creator
Omnium' (EG 485; die in den christlichen Gesangbüchern bis heute
in Nachdichtungen lebendig sind.
3 De Civitate Dei XXII.
4 Regine Pernoud (Hg), Die Kreuzzüge in Augenzeugenberichten, München
1971, S.100f.
5 Franz Rosenzweig, Stern der Erlösung, III S. 117: 'Die antike Polis
war ihren Bürgern Staat und Kirche in eins, noch ganz ohne Gegensatz.'
6 Jan Assmann, Moses der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur,
München 1998; Ders., Herrschaft und Heil: Politische Theologie in
Altägypten, Israel und Europa. München 2000.
Der vorstehende Beitrag wurde als Vortrag auf einer Konferenz
zum Thema "Gewalt und Religion" im Jahre 2005 in Jerusalem gehalten
und erstmals publiziert in der Zeitschrift "Religionen in Israel",
die von der Israel Interfaith Association (IIA) herausgegeben wird.
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