Schlampige Recherche


Die Behauptung, seit 1990 würde von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau den Juden ein eigener Heilweg bestritten, muss ich zurückweisen. Zu behaupten, dass die EKHN wieder „mit der Judenmission liebäugeln“ würde, finde ich infam. Meine Vorgängerin Helga Trösken, wie ich Mitglied im Leitenden Geistlichen Amt unserer Kirche, hat die Frage der Judenmission sogar zum Ausschlusskriterium für ihre ökumenische Zusammenarbeit z.B. mit freikirchlichen Gruppierungen hier in Frankfurt gemacht. Für die Aussage, dass wir nur „angesichts der Vergangenheit“ auf die Judenmission verzichten nicht aber aus grundsätzlichen Erwägungen, fehlt angesichts unserer Grundartikelerweiterung von 1992 jede Basis. Dort heißt es: „Wir bekennen die bleibende Erwählung der Juden und Gottes Bund mit ihnen, das schließt unser Bekenntnis zu Jesus Christus ein.“ Auf dieses Bekenntnis werden heute junge Pfarrerinnen und Pfarrer ordiniert und alle Leitenden verpflichtet.
Die schlampige Recherche des Autors und die vordergründige Effekthascherei von Publik Forum finde ich skandalös. Wenn man Rom schelten muss, dann muss wohl auch mit Dreck nach den Protestanten geworfen werden. So geht es nicht!


Gabriele Scherle, Pröpstin für Rhein-Main, Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen auf dem Evangelischen Kirchentag, Mitglied im Arbeitskreis Kirchen und Israel der EKHN.

Dieser Leserbrief fand sich gekürzt in Publik Forum 12/27.6.2008

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