Neuer Vorstand der Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise "Christen und Juden" (KLAK)

Neuer Vorsitzender der "Konferenz landeskirchlicher Arbeitskreise ,Christen und Juden' (KLAK) im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland" ist Dr. Michael Volkmann, Beauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg für den christlich-jüdischen Dialog. Der Tübinger Theologe und Pädagoge tritt die Nachfolge von Ricklef Münnich, Eisenach, an, der nach fünf Jahren nicht mehr kandidierte.

Die KLAK-Delegiertenkonferenz beschloss auf ihrer Jahrestagung vom 20. bis 24. Januar in Berlin, den Tübinger Aufruf für einen offiziellen kirchlichen Gedenktag am 9. November, dem Tag des Judenpogroms 1938, zu unterstützen. Ein solcher Gedenktag solle die christliche Schuldgeschichte an der Judenfeindschaft, aber auch die kirchliche Umkehr zu einer Erneuerung des christlich-jüdischen Verhältnisses bedenken. [Wortlaut hier. D. Red.]

Thema der Konferenz waren auch notwendige praktische Schritte im christlich-jüdischen Verhältnis. Der Direktor der Kölner Melanchthon-Akademie, Marten Marquardt, bezeichnete das Verhältnis zum Judentum als "alltägliches Querschnittsthema" für Christen, das, ausgehend vom Lesen der Bibel alle Bereiche theologischer und kirchlicher Arbeit berühre. Er mahnte, wieder entstehende jüdische Gemeinden in Deutschland "nach Kräften zu unterstützen".

Der Berliner Theologieprofessor Rainer Kampling hob die ungewöhnliche Erfolgsgeschichte der nach dem Holocaust aus dem christlich-jüdischen Dialog entstandenen "Israel-Theologie" hervor. Sie habe eine tatsächliche Wandlung im christlichen Glauben bewirkt und das traditionell feindliche Judenbild korrigiert. So habe sie Juden und Christen Segen und Freude gebracht. Jetzt müssten die Kirchen sich angesichts ihrer eigenen Erklärungen zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden bewähren. "Es geht im Letzten um die Frage, wie wichtig die Kirchen ihr Bekenntnis zu Israel nehmen," sagte Kampling.

Die "Konferenz landeskirchlicher Arbeitskreise Christen und Juden" (KLAK) ist der Zusammenschluss von Arbeitskreisen in den Landeskirchen im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie wurde 1978 mit dem Ziel gegründet, unter ausdrücklicher Ablehnung von Judenmission Begegnungen mit Juden für Glauben und Leben von Christen fruchtbar zu machen, Informationen über das Judentum bereit zu stellen, Judenfeindschaft entgegen zu treten und für den Staat Israel und den Frieden im Nahen Osten einzutreten.

Im Verlauf der Delegiertenversammlung der Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise "Christen und Juden" im Januar 2006 in Berlin wurde Pfarrer Dr. Michael Volkmann (4. v. l.), Landeskirchlicher Beauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg für das Gespräch zwischen Christen und Juden sowie Dozent für den Bereich "Christen und Juden" an der Fortbildungsstätte Kloster Denkendorf, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Volkmann (51) hat Evangelische Theologie, Diplompädagogik und Judaistik in Tübingen und Berlin studiert. 1994 promovierte er zum Dr.rer.soz. in Tübingen. Nach Abschluss des Studiums war er Vikar in Albershausen und Pfarrverweser in Stuttgart-Feuerbach sowie von 1992-2002 Gemeindepfarrer in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde in Tübingen.

Zum stellvertretenden Vorsitzenden und Schriftführer wählten die Delegierten Pfarrer Hans-Jürgen Müller (1. v. r.) aus München. Müller ist Theologischer Referent von "Begegnung von Christen und Juden. Verein zur Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern e. V.". Satzungsgemäß entsenden die vier Regionalgruppen der KLAK je ein weiteres Mitglied in den Vorstand. Auf dem Foto sind dies von links nach rechts:
Pfarrer Martin Pühn aus der Bremischen Evangelischen Kirche,
Pfarrer Udo Halama, Bielefeld, Vorsitzender des Ausschusses Christen und Juden der Evangelischen Kirche von Westfalen,
Pfarrerin Manon Althaus, Berlin, Vorsitzende des Landeskirchlichen Arbeitskreises Christen und Juden der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz,
Studierendenpfarrerin Gabriele Zander, Darmstadt, Mitglied des Evangelischen Arbeitskreises Kirche und Israel in Hessen und Nassau.

Weiter Infos bei www.klak.org

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